Bernburg (Saale)

Bernburg (Saale)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Bernburg (Saale)
Bernburg (Saale)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bernburg (Saale) hervorgehoben
51.79361111111111.742585
Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Salzlandkreis
Höhe: 85 m ü. NN
Fläche: 113,45 km²
Einwohner:

35.516 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 313 Einwohner je km²
Postleitzahl: 06406
Vorwahlen: 03471, 034692
Kfz-Kennzeichen: SLK
Gemeindeschlüssel: 15 0 89 030
Stadtgliederung: 7 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Schloßgartenstr. 16
06406 Bernburg (Saale)
Webpräsenz: www.bernburg.de
Oberbürgermeister: Henry Schütze (parteilos)
Lage der Stadt Bernburg (Saale) im Salzlandkreis
Barby Seeland Seeland Bördeaue Seeland Börde-Hakel Börde-Hakel Ilberstedt Borne Seeland Seeland Wolmirsleben Giersleben Seeland Güsten Plötzkau Alsleben (Saale) Nienburg (Saale) Egeln Barby Bernburg Calbe (Saale) Schönebeck (Elbe) Bördeland Könnern Hecklingen Aschersleben StaßfurtKarte
Über dieses Bild

Bernburg (Saale) ist die Kreisstadt des Salzlandkreises in der Magdeburger Börde in der Mitte Sachsen-Anhalts. Bernburg liegt an der Saale, 45 Kilometer südlich von Magdeburg und 40,2 Kilometer nördlich von Halle. Bernburg ist historisch ein Teil von Anhalt und war Residenz der Nebenlinie Anhalt-Bernburg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Stadtansicht 2009
Blick vom Schloss auf die Saale

Geografische Lage

Bernburg liegt an der Saale südlich von Magdeburg und nördlich von Halle. Seine Lage südlich der Gletschervorstöße der letzten Eiszeit (vor etwa 12.000 Jahren) mitten im Schwarzerdegebiet der Magdeburger Börde bietet landwirtschaftlich die besten Voraussetzungen. Im „Gletschergarten“ am Stadtrand finden sich noch heute riesige Gesteinsplatten mit eiszeitlichen Schrammen.

Stadtgliederung

Die Stadt Bernburg setzt sich zusammen aus der Berg- und der Talstadt (Zusammenschluss der beiden Städte am 21. März 1825). Die Talstadt Bernburg wiederum bildet sich aus der Alt- und der Neustadt Bernburg. Hinzu kommen noch weitere Wohngebiete, z. B.

  • Anton-Saefkow-Siedlung (Volksmund: „Zickzackhausen“)
  • Friedenshall (früher: Solvayhall)
  • Schulze-Boysen-Siedlung (früher Junkerssiedlung)

Zu Bernburg gehören die acht Ortsteile:

Die fünf Stadtteile sind:

Dazu kommen noch:

Stadtansicht entlang der Saale
Stadtansicht entlang der Saale

Klima

Klimadiagramm von Bernburg[2]

Bernburg liegt inmitten des Mitteldeutschen Trockengebietes im Regenschatten des Harzes und ist dem Klimaraum des östlichen Harzvorlandes zugeordnet, dem trockensten Gebiet Deutschlands. Die durchschnittliche Lufttemperatur in Bernburg beträgt 9,2 °C, der jährliche Niederschlag 469 Millimeter.

Geschichte

Bernburg um 1650 (Stich von Matthäus Merian d.Ä.)

Bernburg ist namengebender Fundort für Siedlungsbelege der Bernburger Kultur, einer Untergruppe der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur.

Der jetzige Stadtteil Waldau wurde im Jahre 806 erstmals als Waladala in der Chronik des Klosters Moissac (heute in der Bibliothèque Nationale de France in Paris) erwähnt. Am 29. Juli 961 erscheint in einer Schenkungsurkunde des Kaisers Otto I. eine civitas Brandanburg. Es ist aber fraglich, ob es sich dabei um Bernburg handelte. Die erste sichere Erwähnung einer Bernburger Burg erfolgte zum Jahre 1138: Zwei Chroniken, die des Annalista Saxo und die Magdeburger Annalen, berichten, dass die Feinde Albrechts des Bären die Berneburch ansteckten, auf der seine Mutter residierte.

Neben dieser Burg bestand vermutlich auch auf dem Westufer der Saale eine weitere frühmittelalterliche Befestigungsanlage, die aus dem in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts zum Gernroder Klosterhof gewordenen, ehemals fränkischen Königshof „Waladala“ hervorgegangen sein könnte. Auf dem Gebiet der Talstadt kann im Bereich der Neustädter Pfarrkirche St. Nikolai eine frühstädtische Fernhandelskaufmannssiedlung angenommen werden. Nach der Zurückdrängung des Einflusses der Askanier auf das Kloster Nienburg und den dort befindlichen bedeutenden Saaleübergang im Jahr 1166 kam der Errichtung eines sicheren Flussüberganges in Bernburg eine erhöhte Bedeutung zu.

Gemeinsam mit dem Wiederaufbau der Burg ab der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde auch die Bergstädter Pfarrkirche St. Aegidien neu errichtet. Das Aegidien-Patrozinium und der aufwändige Bautyp dieser Kirche als romanische Basilika mit Vierungsturm deuten darauf hin, dass der Bau der Bergstädter Pfarrkirche Teil eines Ansiedlungsprojektes für Neusiedler aus den westlichen Teilen des Reiches war, die sich nun zur Intensivierung des askanischen Landesausbaus in Bereich der Bernburger Burg niederlassen sollten. Gleichzeitig entstand vor der Burg, im Bereich der heutigen Fischergasse, eine slawische Kietz-Siedlung. Der Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten an Fernhandelskaufleute schuf die Grundlage für die Entstehung einer Nahmarkt- und Dienstleistungssiedlung auf dem Gebiet der Bernburger Altstadt im Saaletal. Diese entwickelte sich dann in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch die gezielte Ansiedlung von Handwerkern und Kaufleuten und die Einbeziehung von ortsfest gewordenen Händlern der Nikolaisiedlung, die nun in einer untergeordneten, aber selbstständigen Neustadt aufging, zur gotischen Marktstadt weiter.

Der erste Beleg für eine Mühle an der Saale stammt aus dem Jahre 1219. Das Gefälle der Bernburger Saalestufe war für den Mühlenbetrieb gut geeignet. Die erste Saalebrücke wurde 1239 errichtet. Sie wurde bis ins 20. Jahrhundert immer wieder zerstört und erneuert. 1278 erhielten Altstadt und Neustadt durch Bernhard I. von Anhalt-Bernburg das Stadtrecht. 1308 wurde das Bernburger Kloster (heute St. Johannes-Hospital) erstmals erwähnt, 1326 die Bergstadt. Die regionalen Legende bringt den Handlungsort jener Historie, in der sich Till Eulenspiegel als Turmbläser beim Grafen von Anhalt verdingt mit dem Bergfried des Bernburger Schlosses in Verbindung. Da aber auf der Burg Bernburg im 15. Jahrhundert zwei Bergfriede vorhanden waren und der heutige "Eulenspiegelturm" im Jahr 1497 noch als "keulichter thorm" bezeichnet wurde, kann davon ausgegangen werden, dass diese Übertragung erst als Reaktion auf die Rezeption des Eulenspiegelstoffes am Bernburger Fürstenhof erfolgte. Im Jahr 1640 ist der Name "Eulenspiegel" für den heute erhaltenen runden Bergfried der Kernburg erstmals im Bernburger Salbuch belegt. Wegen der Einfuhr unverzollter Waren auf dem Wasserweg kam es 1426 zum „Heringskrieg“, einem bewaffneten Zollstreit mit der Hansestadt Magdeburg. 1526 erfolgte die Einführung der Reformation in Anhalt-Bernburg als drittem Staat der Welt, nach Kursachsen und Anhalt-Köthen.

1595 zerstörte eine Überschwemmung 160 Häuser der Talstadt. 1603 wurde Bernburg Residenz- und Garnisonsstadt des Fürstentums (ab 1807 Herzogtums) Anhalt-Bernburg. Im Dreißigjährigen Krieg eroberten und plünderten im Jahre 1630 die „Holk'schen Reiter“ die Stadt, eine Pestepidemie forderte in dieser Zeit 1700 Opfer. 1666 wütete eine Feuersbrunst in der Altstadt. Die letzte Pestepidemie suchte Bernburg 1682 heim. 1697 wurde die erste Saale-Schleuse eingeweiht.

1745 wurde in Bernburg die erste Dampfmaschine für den Bergbau konstruiert. 1757 und nochmals von 1807 bis 1813 stand Bernburg unter französischer Besatzung. Tal- und Bergstadt wurden 1825 zur Stadt Bernburg vereinigt. Die Anhalt-Köthen-Bernburger Eisenbahn eröffnete 1846 Köthens dritten Bahnhof und damit Bernburgs erste Bahnverbindung zu den Stationen der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn (1840) sowie der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn (1841). Im Schloss wurde 1860 ein Bärenzwinger gebaut, um den ersten 1858 aus Russland eingetroffenen Braunbären zu halten. Der Zwinger wurde 1996 nach tierschutzgerechten Prinzipien erneuert.

1863 endete das Herzogtum Anhalt-Bernburg mit dem Tod des letzten Herzogs Alexander Carl. 1890 wurden die Solvay-Werke eröffnet, wodurch Bernburg für kurze Zeit die größte Stadt in Anhalt war. 1891 wurde die erste Stahlbrücke über die Saale errichtet. 1902 wurde die Stadt Solbad und bekam ein Kurhaus. 1913 wurde der Keßlerturm eingeweiht,[3][4][5] benannt nach seinem Stifter, Kommerzienrat Theodor Keßler (1839-1917), Teilhaber der Bernburger Zinngießerei L. Keßler & Sohn.

1934 wurde die neue Marktbrücke eingeweiht. Von 1935 bis 1945 war Bernburg wieder Garnisonsstadt und beherbergte Teile eines Infanterie-Regiments sowie eine Vielzahl von Ersatz- und Luftwaffen-Einheiten.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde ab November 1940 in der damaligen Landes-Heil- und Pflegeanstalt Bernburg (heute Landeskrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie) vom NS-Regime die NS-Tötungsanstalt Bernburg eingerichtet und betrieben. Zwischen 1940 und 1943 wurden dort über 14.000 Menschen im Rahmen der EuthanasieprogrammeAktion T4“ und „Aktion 14f13“ vergast. Die 1989 neu eröffnete Gedenkstätte Bernburg für die Opfer der NS-Euthanasie befindet sich am authentischen Ort, in der früheren Heil- und Pflegeanstalt bzw. dem heutigen Landeskrankenhaus.[6]

Stadtansicht 1991

1961 wurde die Hochschule Bernburg, jetzt Teil der Hochschule Anhalt, gegründet. Ebenfalls im Stadtteil Strenzfeld hat die Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Sachsen-Anhalt ihren Sitz.

Im Jahr 2011 feiert die Stadt ihr 1050-jähriges Jubiläum. In Vorbereitung dieses Ereignisses hat die Stadt das Buch "1050 Jahre Bernburg (Saale) in Anhalt - Ein Jubiläumsbuch" herausgebracht.

Eingemeindungen

Die Eingemeindungen nach Bernburg fanden in den Jahren 1871 (Waldau), 1926 (Dröbel), 1927 (Roschwitz), 2003 ((Aderstedt)[7] und 2010 (sieben Gemeinden)[8] statt.

Eingemeindungen in jetzige Ortsteile von Bernburg fanden hauptsächlich 1950 statt.[9]

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Aderstedt 1. Januar 2003
Baalberge 1. Januar 2010
Biendorf 1. Januar 2010
Crüchern 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Wohlsdorf
Dröbel 1. Oktober 1926
Gröna 1. Januar 2010
Kleinwirschleben 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Baalberge
Leau 1. Januar 1957 Eingemeindung nach Preußlitz
Oberpeißen 1. Juli 1950 Zusammenschluss mit Unterpeißen zu Peißen
Peißen 1. Januar 2010
Plömnitz 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Preußlitz
Poley 1. Januar 2010
Preußlitz 1. Januar 2010
Roschwitz 1. Oktober 1927
Unterpeißen 1. Juli 1950 Zusammenschluss mit Oberpeißen zu Peißen
Waldau 1. Januar 1871
Wohlsdorf 1. Januar 2010

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 jeweils am 31. Dezember):

  • 1817: ca. 7000 1
  • 1830: 5.995
  • 1880: 18.602
  • 1889: 27.893
  • 1890: 34.418
  • 1910: 33.695
  • 1919: 33.028
  • 1925: 34.631
  • 1928: 37.200
  • 1946: 53.367 2
  • 1950: 49.000 3
  • 1960: 44.464
  • 1965: 45.799
  • 1970: 45.367
  • 1975: 43.861
  • 1980: 42.262
  • 1981: 41.232
  • 1984: 40.882
  • 1985: 40.786
  • 1990: 39.901
  • 1995: 35.902
  • 2000: 33.825
  • 2001: 33.244
  • 2002: 32.599
  • 2003: 32.618
  • 2004: 32.202
  • 2005: 32.618
  • 2006: 32.202
  • 2007: 31.883
  • 2008: 31.329
  • 2009: 30.329
  • 2010: 35.516
Datenquelle: Webseite Stadt Bernburg

1 lt. W. v. Kügelgen, Jugenderinnerungen eines alten Mannes
2 29. Oktober
3 31. August

Politik

Gemeinderat

Kommunalwahl 2009
Wahlbeteiligung: 31,1 %
 %
40
30
20
10
0
31,2%
22,3%
15,0%
14,9%
8,2%
4,9%
3,5%
BBG Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel

[10]

Oberbürgermeister

Oberbürgermeister ist seit 1. März 2008 Henry Schütze (parteilos). Bei der Wahl im November 2007 wurde er von der CDU nominiert.

Wappen

Blasonierung: „In Silber eine rote Burg mit schwarzgefugter Zinnenmauer, offener Rundbogentoröffnung sowie zwei gezinnten Türmen mit golden beknauften blauen Spitzdächern und je drei (2:1) schwarzen Fensteröffnungen, die untere Öffnung rund. In der Toröffnung ein Wappenschild: gespalten, vorn in Silber ein roter Adler am Spalt, hinten von Schwarz und Gold neunmal geteilt, schräg belegt mit einem grünen Rautenkranz. Zwischen den Türmen auf den Mauerzinnen ein rot gefütterter silberner Spangenhelm - die Spangen golden - mit goldener Krone; die Helmdecken rechts rot/silber, links schwarz/golden. Aus der Krone aufsteigend zwei bekleidete übereck von Schwarz und Gold quadrierte, sich kreuzende Menschenarme, in den Händen grüne Pfauenfedern.“

Flagge

Die Flagge der Stadt Bernburg (Saale) zeigt die Farben Schwarz - Gold (Gelb) gestreift mit Stadtwappen.

Landratsamt des Salzlandkreises

Verwaltung

Durch die Gemeindegebietsreform in Sachsen-Anhalt wurden die Gemeinden Baalberge, Biendorf, Gröna, Peißen, Poley, Preußlitz und Wohlsdorf in die Stadt Bernburg (Saale) eingemeindet und bilden die Einheitsgemeinde Bernburg (Saale) mit Sitz in der Stadt. Seit dem 1. Juli 2007 ist Bernburg Verwaltungssitz des neu gegründeten Salzlandkreises. Zuvor war die Stadt Sitz des Landkreises Bernburg.

Städtepartnerschaften

Schloss
Rathaus
Theater
Marienkirche
Nikolaikirche

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Kirchen

  • Die Dorfkirche St. Stephani im Stadtteil Waldau (12. Jahrhundert, erste Erwähnung 964) ist die älteste ihrer Art in Sachsen-Anhalt und Teil der Straße der Romanik.
  • „Neue“-Kirche St. Stephani im Stadtteil Waldau (wird auch als „Rote Kirche“ bezeichnet)
  • Dorfkirche St. Stephani im Stadtteil Dröbel
  • Marienkirche, in der Bernburger Altstadt, gotisch, 13. Jahrhundert, mit Büsten aus der Schule des Conrad von Einbeck
  • Nikolaikirche in der Bernburger Neustadt
  • Schlosskirche Bernburg St. Aegidien, auf dem Schlossberg Bernburg, Barock, mit Fürstengruft
  • Neuapostolische Kirche
  • Martinskirche
  • Kirche St. Bonifatius, in der Bergstadt Bernburg, katholisch (Mitte 19. Jahrhundert)
  • St. Gertrud im Stadtteil Gröna
  • Baalberger Dorfkirche St. Nocolai
  • Biendorfer Dorfkirche
  • Leauer Dorfkirche St. Wolfgangs
  • Peißner Dorfkirche St. Wenzels
  • Poleyer Dorfkirche St. Cyriacus
  • Preußlitzer Dorfkirche
  • Wohlsdorfer Dorfkirche

Friedhöfe

  • Erster Friedhof in Bernburg (Saale) ist Friedhof I: "Alte Bibel", so genannt wegen der Bibelsprüche auf jedem Grabstein. Jetzt Park, Grabtafel an der Mauer und das Grabmal der Familie Keßler mit Standbild
  • Ehrenanlagen auf den Friedhöfen II und III für Zwangsarbeiter verschiedener Nationalitäten, die bei den Solvay-Werken Opfer der Zwangsarbeit in der Zeit des Nationalsozialismus wurden
  • Gedenkstätte an der Südmauer des Friedhofs III mit der Asche von 80 bei der T4-Aktion Ermordeten
  • Sowjetischer Ehrenfriedhof am Martinsplatz (zu DDR-Zeiten Platz der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft) für 665 Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion, Polen und Frankreich
  • Grab des Kabarettisten Peter Pan auf dem Friedhof III.
  • Israelitischer Friedhof

Wirtschaft und Infrastruktur

Bahnhof
Bahnsteige

Verkehrsanbindung

Bernburg liegt an der Bundesautobahn 14, die Magdeburg im Norden mit Halle und Leipzig im Süden verbindet. Westlich der Stadt liegen an der A 14 die Anschlussstellen Bernburg und Staßfurt. Des Weiteren kreuzen sich in Bernburg die Bundesstraße 71 (Halle – Magdeburg) und die Bundesstraße 185 (KöthenAschersleben).

Derzeit im Bau bzw. in der Planung befindet sich die Bundesstraße 6n. Sie verläuft in Ost-West-Richtung und wird die A14 an der Anschlussstelle Bernburg, die auf Grund dessen ausgebaut wird, kreuzen. Geplant ist ebenfalls die Verlängerung bis zur B 185 östlich von Bernburg. Die B 6n wird dann als nördliche Umfahrung Bernburgs dienen.

Geplant war zudem die Bundesautobahn 71 Schweinfurt - Sangerhausen bis nach Bernburg zur A14 zu verlängern. Diese Pläne werden jedoch im Moment nicht weiter verfolgt.

Der Bahnhof Bernburg wird stündlich von der Regionalbahn Aschersleben–Güsten–Bernburg–Köthen–Dessau bedient. Zusätzlich verkehren im Zwei-Stunden-Takt eine Regionalbahn nach Calbe (Saale), die nach dem Ausbau der Bahnstrecke bis Magdeburg Hbf durchgebunden werden soll, und ein Harz-Elbe-Express nach Könnern, der seit dem 15. Dezember 2008[11] bis Halle (Saale) Hauptbahnhof durchgebunden ist, womit Bernburg einen direkten Bahnanschluss an alle drei Oberzentren von Sachsen-Anhalt erhält. Der nächstgelegene Fernverkehrshalt ist Köthen.

Weiterhin ist auch die Saale als Transportweg von Bedeutung.

Den innerstädtischen Verkehr bediente von 1897 bis 1921 die Straßenbahn Bernburg.

Ansässige Unternehmen

Die größten Betriebe sind:

  • ein Werk von Schwenk Zement
  • das Sodawerk (Solvay GmbH)
  • das Steinsalzwerk esco GmbH & Co.KG, ein Unternehmen der K+S-Gruppe mit etwa 425 Beschäftigten[12]
  • das Serumwerk
  • die Kaugummifabrik Wohlgemuth Süßwaren GmbH ist wohl die einzige Kaugummifabrik in den neuen Bundesländern (früher vor allem bekannt für die Kaugummikugeln)
  • Die Bäckerei Steinecke betreibt in Bernburg einen ihrer größten Produktionsbetriebe
  • ein Werk des Fenster- und Türenherstellers moderne bauelemente Detlef Knechtel Gmbh & Co.KG
Gymnasium
Markt

Medien

In Bernburg erscheint eine Lokalausgabe der Mitteldeutsche Zeitung (MZ) aus Halle. Weiterhin erscheinen Lokalausgaben der kostenlosen Anzeigenblätter SuperSonntag und Wochenspiegel. Lokalnachrichten im TV sendet das Regionalfernsehen Bitterfeld-Wolfen (RBW).

Über den Sender Bernburg werden die Hörfunkprogramme von Radio SAW und Rockland Sachsen-Anhalt abgestrahlt.

Bildung

Das Friederiken-Gymnasium, das Hermann-Hellriegel-Gymnasium und das alte Gymnasium Carolinum wurden zu Beginn des Schuljahres 2003/2004 zu einem neuen Gymnasium Carolinum verschmolzen.

Im Ortsteil Strenzfeld befindet sich ein Standort der Hochschule Anhalt. Hier findet die Forschung und Lehre im Bereich Landwirtschaft (insbesondere Pflanzenforschung), Ökotrophologie, Naturschutz, Landschaftsarchitektur und Wirtschaftswissenschaften statt.

Behörden und Gerichte

Bernburg ist Sitz des Amtsgerichts Bernburg und der Verwaltung des Landkreises.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 8. Mai 1833: Prof. August Hartung (* 11. März 1762 in Bernburg, † 30. April 1839), Schulreformer in Berlin zur Zeit König Friedrich Wilhelm III.
  • 26. März 1854: Wilhelm Ernst von Braun (1790–1872), Geheimrat und Kammerpräsident in Bernburg, förderte die wirtschaftliche und verkehrstechnische Entwicklung Bernburgs
  • 13. Juni 1874: Timon Gustav Theodor Walther (1800–1881), Generalsuperintendent und Oberkonsistorialrat in Bernburg
  • 10. April 1890: Otto von Bismarck (1815–1898)
  • 13. Juni 1907: Carl Wessel (1842–1912), Generaldirektor der Deutschen Solvay-Werke AG in Bernburg
  • 1. Juli 1933: Ernst Eilsberger (* 28. Februar 1868, † 26. März 1947), Generaldirektor der Deutschen Solvay-Werke AG in Bernburg
  • 7. April 1937: Hermann Göring (1893–1946)
  • 12. Juni 1938: Ludwig (Lutz) Graf Schwerin von Krosigk (1887-1977)

Alle von 1933 bis 1945 erfolgten Ernennungen von Ehrenbürgern und dergleichen wurden annulliert.[13]

Söhne und Töchter der Stadt

Personen, die vor Ort gewirkt haben

(chronologisch nach Geburtsdatum geordnet)

Literatur

  • Volker Ebersbach: Geschichte der Stadt Bernburg. 2 Bde. Anhaltische Verlagsgesellschaft, Dessau 1998, ISBN 3-910192-65-3 u. ISBN 3-910192-79-3.
  • Dietmar Schulze: "Euthanasie" in Bernburg. Die Landes-Heil- und Pflegeanstalt Bernburg/Anhaltische Nervenklinik in der Zeit des Nationalsozialismus. Verlag Die Blaue Eule, Essen 1999, ISBN 3-89206-954-9.
  • Jürgen und Riccardo Weigelt: Bernburg. Fotografien von gestern und heute. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2002.
  • Dr. Hans Peper: Geschichte der Stadt Bernburg. Druck und Verlag von Gustav Kunze (Dornblüth Nachf.), 1938.
  • Franz Stieler: Beiträge zur Geschichte von Stadt, Burg und Land BERNBURG. I. Teil Wann tritt Bernburg in das Licht der Geschichte. Bernburg 1961.
  • Olaf Böhlk: "Auf den Spuren der Gotik - Die Stadt Bernburg im Mittelalter." Bernburg 2011, ISBN 978-3-9810170-4-5.

Quellen

  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt – Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen; Stand: 31. Dez. 2010 (PDF; 231 KB) (Hilfe dazu)
  2. Deutscher Wetterdienst, Normalperiode 1961-1990
  3. Dr. Hans Peper: Die Geschichte der Stadt Bernburg. Bernburg, Gustav Kunze (Dornblüth Nachf.), 1938, S. 376.
  4. Otto Dorn: Die Geschichte des Keßlerturms. In: Mitteldeutsche Zeitung. 8. Februar 1997 ff (in 4 Teilen + Schluß).
  5. Volker Ebersbach: Geschichte der Stadt Bernburg in zwei Bänden. Band 2 Geschichte der Stadt Bernburg im 20. Jahrhundert. Anhaltische Verlagsgesellschaft Dessau 2000, S. 31.
  6. Onlineauftritt der Gedenkstätte Bernburg
  7. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  8. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2010
  9. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  10. Homepage von Bernburg/ Saale Zusammensetzung des Gemeinderates
  11. Pressemitteilung der Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt GmbH
  12. Bergwerke und Tiefbaubetriebe in Sachsen-Anhalt, Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt
  13. Beschluss der Magistratssitzung der Stadt Bernburg vom 26. März 1946 - Stadtarchiv Bernburg Findbuch 8/II-675

Weblinks

 Commons: Bernburg (Saale) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Bernburg – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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