Schlossruine Kronoberg

Schlossruine Kronoberg
Frontalansicht der Schlossruine Kronoberg
Leicht seitliche Ansicht vom nahegelegenen Bootsteg
HDR-Aufnahme
Innenhof

Die Schlossruine Kronoberg (schwedisch: Kronobergs slottsruin) ist die Ruine eines ehemaligen Bischofssitzes im schwedischen Bezirk Kronobergs län in der Region Småland.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Ruine liegt etwa fünf Kilometer nördlich der Bezirkshauptstadt Växjö auf einer Insel nahe am Ufer des Helgasjön.

Geschichte

Ab 1444 wurde das Schloss vom Växjöer Bischof Lars Mikaelsson als Sitz und Zufluchtsort des Bischofs von Växjö erbaut. Die Anlage verfügte als wichtigstes Verteidigungsmittel über einen großen steinernen Turm. 1542 war die Festung der Schauplatz eines Konfliktes zwischen den Truppen von Gustav Wasa und einer Bauernarmee unter der Führung von Nils Dacke, welche sich in der Anlage verschanzt hatte. Die Bauern der damals von Schweden unabhängigen Region Småland rebellierten gegen das Handelsembargo gegenüber Dänemark, zu dessen Einhaltung sie der schwedische König Gustav Wasa zwingen wollte. Nach dem Sieg der königlichen Armee Schwedens wurde die damalige Burg vom König bis 1560 ausgebaut. Die Bauten an der Ost- und Westseite wurden jetzt zweigeschossig ausgeführt. Im Untergeschoss des Westflügels befand sich der Burgsaal. Herrensaal und das königliche Gemach waren im Obergeschoss untergebracht. Der Speicher war im Ostflügel. Über dem auf der Südseite gelegenen Zugang zur Burg entstand ein großer Portalturm. Während des Krieges von 1563 bis 1570 hatte die Anlage eine hohe militärische Bedeutung. So nutzte Erik XIV. im Winter 1568 die Burg als Stützpunkt während er einen Angriff auf das nördliche Skåne zurückschlug. 1570 erfolgte eine Belagerung durch dänische Truppen.

Johann III, ließ die Anlage um 1580 weiter ausbauen. Alle Flügel waren nun zweigeschossig. Bis auf den oberen Teil des Ostflügels, der in Fachwerkbauweise errichtet worden war, waren alle Gebäude aus Stein gemauert.An den Ecken befanden sich Rundtürme, drei davon erhielten ein Dach. Der Nordöstliche, der sogenannte Kokehusrondellen, blieb jedoch ohne Dach. Die Burg verfügte über 50 Kanonen. West- und Nordflügel wurden bewohnt, im Ostflügel waren die Küche und die Vorräte untergebracht. Der Burgvogt und die wachmannschaften waren im Südflügel untergebracht.

Auf der unmittelbar benachbarten Insel Stallholmen befanden sich Stallgebäude und Gesindeunterkünfte.

Nach dem Frieden von Roskilde und dem Anschluss der Region an das schwedische Königreich verlor die Burg ihre strategische Bedeutung und verfiel. Bereits Ende des 17. Jahrhunderts war die Anlage nur noch eine Ruine.

Tourismus

Heute ist die Ruine eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Umland der Stadt Växjö und in ihrer Nähe werden Gastronomie und Dampfschiffahrten auf dem Helgasjön angeboten

Weblinks

 Commons: Schlossruine Kronoberg – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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