Johann III. (Schweden)

Johann III. (Schweden)
Johann III. von Schweden

Johann III. (* 20. Dezember 1537 auf Schloss Stegeborg in Östergötland; † 17. November 1592 in Stockholm) war König von Schweden von 1568 bis 1592.

Johann III. war der älteste Sohn von Gustav I. von Schweden und dessen zweiter Gemahlin Margareta Eriksdotter Leijonhufvud.

Inhaltsverzeichnis

Die ersten Jahre

Johann wurde am 27. Juni 1556 Herzog von Finnland. Als sein Bruder Erik schwedischer König wurde, konnte Johann nur sehr widerwillig dessen neue Machtstellung akzeptieren. Zum offenen Bruch zwischen den Brüdern kam es, als sich Johann am 4. Oktober 1562 gegen den Willen seines Bruders mit der Prinzessin Katharina Jagiellonica verheiratete. Diese war die jüngere Schwester des polnischen Königs Sigismund II., mit dem Erik im Streit lag. Dazu kam noch, dass Johann von Sigismund für eine Pfandsumme von 120.000 Talern sieben befestigte Schlösser in Livland erhielt.

Dies stand nach Ansicht von Erik eindeutig gegen die früher getroffenen Vereinbarungen. Erik forderte Johann auf, die Schlösser aufzugeben und sich eindeutig zwischen Schweden und Polen zu entscheiden. Da Johann auf diese Forderungen ausweichend reagierte, wurde er im April 1563 des Landesverrates beschuldigt. Im Juni desselben Jahres fiel das endgültige Urteil, welches Johann um Hab und Gut bringen sowie seines Thronfolgerechtes und des Lebens berauben sollte. Ein großes Heer wurde zu Johanns Schloss nach Turku entsandt, um das Urteil durchzusetzen. Johann verteidigte sich einige Wochen und begab sich am 12. August 1563 unter der Voraussetzung gefangen, dass er am Leben bliebe und die Gefangenschaft seines Standes gerecht ablaufen sollte.

Ungefähr vier Jahre wurde er zusammen mit seiner Gemahlin auf Schloss Gripsholm festgehalten. Im Herbst 1567 verfiel Erik XIV. in einen Verwirrungszustand, was zur Freilassung von Johann führte. Als sich Erik 1568 wieder beruhigt hatte, befürchtete Johann seine erneute Gefangennahme. Er leitete daraufhin zusammen mit seinem Bruder Karl und weiteren Adligen einen Aufstand gegen Eriks Regime ein. Dieser Aufstand breitete sich rasch aus und am 29. September 1568 zog Johann mit seinem Heer in Stockholm ein. Erik XIV. wurde gefangen genommen und kurz darauf ließ sich Johann von Bediensteten der Hauptstadt und den anwesenden Kriegern als König ehren.

Johann III. als König

Im Januar 1569 wurde Johann vom schwedischen Reichstag als König anerkannt. Er musste aber einige Machtbeschränkungen, die Erik XIV. dem Adel auferlegt hatte, wieder auflösen. Daraufhin verstärkte sich der Unterschied zwischen den verschiedenen Klassen des Adels. Johann fühlte sich immer noch unsicher gegenüber seinem gefangenen Bruder. Er gab dessen Wächtern 1571 den Befehl, das Leben von Erik zu beenden, falls es irgendwelche Anzeichen für eine Befreiung von Erik geben sollte. Möglicherweise ist Eriks Tod 1577 auf derartige Befehle zurückzuführen.

Johann unterstützte entgegen der Tradition seines Vaters die katholische Kirche in der Hoffnung auf eine starke schwedische Gesamtkirche für Katholiken und Protestanten. Das Resultat war aber nur eine neue katholische Reaktion in Schweden. Vor allem, dass er seinen Sohn Sigismund nach den katholischen Lehren erzog, spielte eine entscheidende Rolle. Eigentlich hatte Johann geplant, seinen Sohn stärker an das polnische Königshaus zu binden. Am Ende hatte die schwedische Aristokratie fast denselben Stellenwert wie zur Zeit der Kalmarer Union.

Außenpolitisch richtete Johann seinen Blick verstärkt auf das Baltikum. Er beendete 1570 den Dreikronenkrieg, den sein Bruder Erik begonnen hatte. Danach startete er einen Krieg gegen Russland, der mit variierender Intensität bis zu Johanns Tod andauerte. Die Einnahme von Narva 1581 war sein größter Erfolg.

Johann starb am 17. November 1592 und hinterließ sein Reich geschwächt durch Kriege und innenpolitische Streitigkeiten. Er liegt in der Domkirche von Uppsala begraben.

Johann III. als Baumeister

Gunilla Bielke
Grab des Johann III. im Dom zu Uppsala

Johann berief viele deutsche und holländische Baumeister, Bildhauer und Maler nach Schweden zur Ausführung seiner weitläufigen Bauvorhaben. Er beteiligte sich auch persönlich an der Planung verschiedener Bauten und lieferte sogar eigene Bauzeichnungen. Johann bevorzugte den italienischen Renaissancestil und kann als Mittelpunkt der erstarkenden Kunstbewegung in seiner Regierungszeit betrachtet werden.

Ein besonderer Punkt in Johanns Bauinteresse war die Bewahrung bestehender Bauwerke. Einige kirchliche Gebäude, die Bränden zum Opfer gefallen waren, wurden wiedererrichtet, darunter die Domkirchen von Uppsala, Västerås, Linköping und Skara. In Stockholm wurden einige ältere Kirchen restauriert und umgebaut, z. B. die Storkyrka und die Riddarholmskirche.

Zu seinen größeren Schlössern ließ Johan Kapellen bauen. Das Stockholmer Schloss wurde wesentlich ausgebaut und neu eingerichtet. Für seine Frau ließ Johann zwei weitere Schlösser bauen und für viele andere entstanden unter Johanns Zeit Verteidigungsanlagen.

Nachkommen

1562 vermählte er sich in erster Ehe mit Katharina Jagiellonica, die ihm die Kinder

  • Isabella (* 1564; † 1566), Prinzessin von Schweden,
  • Sigismund III. (* 20. Juni 1566; † 30. April 1632), König von Schweden und Polen, und
  • Anna (* 7. Mai 1568; † 26. Februar 1625), Prinzessin von Schweden,

schenkte.

In zweiter Ehe heiratete er 1585 Gunilla Bielke (1568–1597), die ihm einen Sohn gebar:


Vorgänger Amt Nachfolger
Erik XIV. König von Schweden
1568–1592
Sigismund III. Wasa

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