- Schloß Porcia
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Das Schloss Porcia in Spittal an der Drau zählt zu den bedeutendsten Bauten der Renaissance in Österreich.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Es wurde ab 1533 im Auftrag des Grafen Gabriel von Salamanca-Ortenburg (1489-1539), den aus Spanien stammenden Schatzmeister und Vertrauten des Kaisers Ferdinands I., erbaut. Salamanca hatte von Ferdinand am 10. März 1524 die Grafschaft Ortenburg erworben und italienische Architekten mit der Planung und dem Bau des Schlosses beauftragt, das erst unter seinen Nachfolgern mehr als 60 Jahre später 1597/98 fertiggestellt werden sollte. Die Fassade entlang der Straße und der Innenhof mit seiner Säulenarchitektur und den dreigeschossigen Arkaden sind eher typisch für einen italienischen städtischen Palazzo als für ein Schloss. Der Schlossgarten in seinem heutigen Ausmaß wurde erst im 19. Jahrhundert angelegt.
Das Geschlecht der Salamanca starb 1620 aus, die Grafschaft Ortenburg und mit ihr das Schloss gingen zunächst in den Besitz der Bürgerfamilie Widmann über. Diese verkauften es 1662 der aus Pordenone stammenden italienischen Adelsfamilie Porcia, die zu dieser Zeit mehrere Besitztümer in Kärnten aufkauften, und denen das Schloss seinen heutigen Namen verdankt. Fürst Porcia, ein Minister Leopolds I. und 13 seiner Nachkommen residierten hier bis 1918.
Die Fürsten von Porcia verkauften das Schloss an den Baron Klinger von Klingerstorff, der aber später aus Geldmangel Teile des Inventars veräußerte und 1930 zunächst den Schlosspark, sowie 1951 schließlich auch das Gebäude an die Stadt abtrat.
Heutige Nutzung
Das Schloss Porcia beherbergt heute ein Museum für Volkskultur, die „Galerie im Schloss Porcia“, eine Bühne für Theateraufführungen und Konzerte , eine Bücherei sowie ein Cafehaus. Jeden Donnerstag findet im Schlosshof ein Bauernmarkt statt.
Darüber hinaus wird das Schloss für Veranstaltungen wie den jährlich stattfindenden „Internationalen Chorwettbewerb“ genutzt. Der Innenhof wird im Sommer für zwei Monate zum Schauplatz der „Komödienspiele Porcia“, und alle zwei Jahre findet in Spittal das „Salamancafest“ zu Ehren des Erbauers und ersten Schlossherren statt.
Sagen um die Gräfin Salamanca
Katharina von Salamanca war eine Gräfin und Nachfahrin von Gabriel von Salamanca. Sie war der Sage nach eine hartherzige Frau und liebte auf der Welt nur ihren einzigen Sohn Johann. Eines Tages feierte die Gräfin ein Fest auf dem Schloss und die hungrigen Bürger Spittals kamen um um Essensreste zu bitten. Doch die Salamanca verjagte sie und hetzte den Flüchtenden sogar die Hunde ihres Sohnes nach. Ein alter Mann konnte nicht schnell genug fliehen und wurde von den Hunden zu Tode gebissen. Bevor er starb, verfluchte er die hartherzige Gräfin. Bald sollte ihr Sohn ebenfalls von Hunden zerfleischt werden. Salamanca lachte nur. Doch die Worte des Bettlers wurden wahr. Johann versuchte streitende Hunde zu trennen und seine eigenen Tiere töteten ihn. Katharina von Salamanca trauerte tief um ihren Sohn und als sie ihr eigenes Ende nahen fühlte, beauftragte sie einen Maurer damit, ihre Schätze einzumauern, damit ihr niemand ihr Hab und Gut nehmen könnte. Den Maurer ließ sie töten und eine Zofe, die ebenfalls wusste, wo der Schatz versteckt war, erschlug sie mit einem Pantoffel. Nach dem Tod der Gräfin verbreiteten die Untertanen der Grafen die Geschichte weiter und man munkelt seit damals, dass die böse Frau keine Ruhe finden konnte und noch immer im Schloss Porcia umgeht.
Literatur
- Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 888-893
- Renate Wagner-Rieger, Ingeborg Mitsch: Das Schloß zu Spittal an der Drau in Kärnten. Anton Schroll, Wien 1962, ASIN B0000BP38P
Weblinks
46.79777777777813.495555555556Koordinaten: 46° 47′ 52″ N, 13° 29′ 44″ O
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