- Schmaler Luzin
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Schmaler Luzin Der Schmale Luzin in Feldberg Geographische Lage Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Zuflüsse vom Breiten Luzin Abfluss Bäk zum Carwitzer See Städte am Ufer Feldberg Orte am Ufer Carwitz Daten Koordinaten 53° 19′ 6″ N, 13° 26′ 8″ O53.31833333333313.43555555555684.3Koordinaten: 53° 19′ 6″ N, 13° 26′ 8″ O Höhe über Meeresspiegel 84,3 m ü. NHN Fläche 1,45 km² Volumen 20.980.000 m³ Maximale Tiefe 33,5 m Mittlere Tiefe 14,5 m Besonderheiten extrem schmaler, flussähnlicher See
Der Schmale Luzin ist ein mesotropher See in der Feldberger Seenlandschaft im Osten Mecklenburgs. Sein Name leitet sich von dem hier einstmals beheimateten slawischen Stamm der Liutizen ab.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Der nur 150 bis 300 Meter breite See liegt im Naturpark Feldberger Seenlandschaft südöstlich von deren Hauptort Feldberg. Er befindet sich in dem 1939 angelegten Naturschutzgebiet Hullerbusch und Schmaler Luzin. Das Gebiet war jedoch auf Anweisung des Großherzogs von Mecklenburg-Strelitz schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts geschützt. Der See erstreckt sich auf einer Länge von etwa sieben Kilometern von Feldberg im Nordosten nach Carwitz im Südwesten.
Der Schmale Luzin ist größtenteils von Steilhängen umgeben. Eine Ausnahme befindet sich im Bereich der Bäk. Gegenüber Dieser, befindet sich in Richtung Hullerbusch ein Verlandungsgebiet. Gegenüber der Kleingartenanlage findet man in Richtung Wittenhagen Wiesenland. Jedoch ist auch dort der Uferbereich wie fast überall mit Schwarzerlen bestanden. Bis Carwitz findet sich dann am Ufer Mischwald. Den Hauptbestandteil des Mischwaldes bilden Rotbuchen. Eine Ausnahme bildet der Bereich von der Toten Bucht bis zum Carwitzer Becken an dem Nadelwald anzutreffen ist. Die Ortslage Carwitz in der sich einige Grundstücke am See befinden, ist neben der Kleingartenanlage Feldberg die einzige Stelle des Sees an der sich nur äußerst wenige Bäume befinden.
Entstehung
Der See entstand – wie alle Seen dieser Region – als Hinterlassenschaft des Pommerschen Stadiums der Weichseleiszeit vor etwa 15.600 Jahren. Er liegt in einem Endmoränengebiet und ist ein glazialer Rinnensee, also eine ehemalige Schmelzwasserrinne unterhalb des Gletschereises, die sich nach dem Rückgang des Eises dauerhaft mit Wasser füllte. Dementsprechend ist der See mit bis zu 34 Metern relativ zur geringen Breite auch sehr tief.
Gliederung
Der Schmale Luzin besteht aus dem Nordbecken welches heute vom Erddamm bis zur Luzinfähre reicht, max. 14 m tief ist und 3,42 Mio. m³ Wasser enthält, dem Hauptbecken mit Toter Bucht welches von der Luzinfähre bis zum Schmal reicht, max. 34 m tief ist und 6,83 Mio. m³ Wasser enthält sowie dem Carwitzer Becken welches sich vom Schmal bis zur Bäk erstreckt, max. 33 m tief ist und 10,50 Mio. m³ Wasser enthält. Ursprünglich gehörte der Hals des Breiten Luzins zum Schmalen Luzin. Durch den Bau des Erddamms wurde der Hals limnologisch vom Schalen Luzin abgetrennt. Das Schmal mit einer Breite von 70 m und einer Grundtiefe von nur 7 m ist die schmalste Stelle des Sees. Es verbindet das Hauptbecken mit dem Carwitzer Becken in westlicher Richtung.
Nutzung
Der See wird zu Erholungszwecken und für den Fischfang genutzt. An ihm befinden sich 3 Badestrände von Denen sich einer am Nordufer des Schmals befindet, ein FKK-Strand am Westufer des Carwitzer Beckens und ein Strand in der Ortslage Carwitz. In der Ortslage Feldberg befindet sich am Nordwestufer eine Kleingartenanlage. Es gibt eine handbetriebene Personen-Seilfähre. Diese ist an einem durch den See unterhalb der Wasseroberfläche gespannten Seil befestigt, und ein Fährmann bewegt die Fähre durch Drehen eines Rades an dem Seil über den See. Die Fähre verbindet Feldberg mit dem Ortsteil Hullerbusch. Der Fährmann verleiht auch Boote. Der Schmale Luzin ist für Boote mit Verbrennungsmotor gesperrt.
Fauna
Im Jahr 2008 erfolgte im Rahmen einer Studentischen Exkursion der Humboldt-Universität zu Berlin an die Luzinseen eine umfangreiche Untersuchung von Temperatur, Wasserpflanzen, Schwebmaterialien und anderem.[1] Häufige Fischarten sind: Blei, Plötze, Hecht, Aal, Flussbarsch, Quappe, Dreistachliger Stichling, Schleie, Ukelei und die, im Anschluss beschriebene Maränenart. Seltene Fischarten sind Karpfen, Kaulbarsch, Rotfeder und Zander.
Als Besonderheit beherbergt der Schmale Luzin als einziger See, die endemische Luzinmaräne Coregonus albula lucinensis, auch bekannt als Tiefenmaräne. Durch das Anlanden der Fische mit Stellnetzen aus großer Tiefe geben Diese, aufgrund der unterschiedlichen Druckverhältnisse ein quitschendes Geräusch von sich Welches daher kommt, dass sich die Schwimmblasen zwangshalber füllen. Deshalb werden die Fische von Einheimischen auch als Luzin-Quietschbauch oder Quietschbükers bezeichnet.[2]
Die Sibirische Groppe (Cottus poecilopus), die früher als Eiszeitrelikt in dem See lebte, konnte in den letzten Jahren nicht mehr festgestellt werden. Am 18. Mai 2006 wurden im Rahmen eines Projekts zur künstlichen Wiederbesiedlung die ersten 73 Sibirischen Groppen freigesetzt.[3]
Nachgewiesene Krebstiere sind der Amerikanische Flusskrebs und die Schwebegarnele Mysis relicta.
In der Gegend leben viele Adler (Fischadler, Seeadler, Schreiadler), Enten (Reiherenten, Schellenten, Tafelenten) und auch Fischotter.
Weblinks
Commons: Schmaler Luzin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Schmaler Luzin in: Dokumentation von Zustand und Entwicklung der wichtigsten Seen Deutschlands. Teil 2: Mecklenburg-Vorpommern (PDF-Datei; 3,35 MB)
Quelle
Schriftenreihe d. Arbeitsgruppe Greifswald d. Institutes f. Landschaftsforschung Halle/S. u. d. Müritz-Museums Waren: Natur und Naturschutz in Mecklenburg, Band 23, Greifswald – Waren 1986
Einzelnachweise
- ↑ Bericht vom 13. Feldberger Sommerworkshop zur Umweltanalytik und Umweltchemie am Krüselinsee und am Schmalen Luzin im Jahr 2008
- ↑ NABU: Fischfauna der oberen Feldberger Seen (Feldberger Haussee, Breiter und Schmaler Luzin) und des Carwitzer Sees (einschließlich Zansen), aus Labus (Schriftenreihe des NABU-Kreisverbandes Mecklenburg-Strelitz) Heft 24 (2006): S. 23 - 28
- ↑ Beginn von Maßnahmen zur Wiederansiedlung der Ostgroppe in den Feldberger Seen (Archivversion vom 26. Oktober 2007) - Landesanglerverband Mecklenburg-Vorpommern
Kategorien:- Feldberger Seenlandschaft
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