Schmalkaldener Kleinbahn

Schmalkaldener Kleinbahn
Gesamtstrecke Schmalkalden–Brotterode
Strecke der Schmalkalder Kreisbahn
Kursbuchstrecke (DB): 574 (1996)
Streckennummer: 6699, 6700
Streckenlänge: 18,0 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
von Wernshausen
0,06 Schmalkalden
1,05 Schmalkalden Reiherstor
3,82 Anschluss Neue Hütte
5,37 Floh-Seligenthal
7,2 Hohleborn
Kleinschmalkaldener Tunnel 86 m
9,54
0,0
Kleinschmalkalden (Pappenheim)
3,2 Auwallenburg Haltepunkt – besetzt
3,5 Anschluss Auwallenburg
6,4 Mommelstein Haltepunkt – unbesetzt
8,5 Brotterode Bahnhof 4. Klasse
Triebwagen der ÖBB im Bf Kleinschmalkalden.

Die Schmalkalder Kreisbahn war ein Eigenbetrieb des Kreises Herrschaft Schmalkalden, der bis 1944 zur preußischen Provinz Hessen-Nassau gehörte. Die normalspurige Strecke war 8,5 km lang und schloss im Kopfbahnhof Kleinschmalkalden (das in der DDR Pappenheim hieß) an die Staatsbahn an. Sie führte über Auwallenburg mit beträchtlichen Steigungen hinauf zu dem Luftkurort Brotterode im Thüringer Wald, der damals wegen seiner Eisenindustrie den Bahnanschluss dringend benötigte.

Inhaltsverzeichnis

Staatsbahn

Die Staatsbahn führte von Schmalkalden über Floh-Seligenthal nach Kleinschmalkalden. Züge fuhren meist von Schmalkalden nach Brotterode durch, es gab eine Betriebsgemeinschaft mit der sich anschließenden Kreisbahn. Am 30. Oktober 1996 endete der SPNV. Der Güterverkehr zwischen Floh-Seligenthal und Kleinschmalkalden endete am 31. Dezember 1994, auf dem Reststück ein Jahr später am 1. Januar 1996. Der Versuch einer Privatbahn, auf eigene Kosten den Verkehr weiter zu betreiben, scheiterte nach wenigen Tagen. Bis zur Streckenstilllegung fuhren noch einige Sonderzüge, am 30. Juni 1999 war auch dies Geschichte.

Kreisbahn

Der Bau der kreiseigenen Bahn war nur mit Hilfe des Landes und der Provinz möglich (Kleinbahnfond), die je 370.000 Mark bereitstellten. Am 19. Dezember 1898 konnte der Betrieb eröffnet werden, den schon immer die Preußische Staatsbahn, später die Deutsche Reichsbahn im Auftrag des Kreises führte. Ab 1. April 1949 hatte die DR das alleinige Verfügungsrecht.

Die Personenzüge fuhren in der Regel von der Kreisstadt Schmalkalden bis Brotterode durch, ohne dass man umsteigen musste. Diese Personenbeförderung wurde bereits ab 1965 im Schienenersatzverkehr bedient; sie endete offiziell am 17. März 1968. Danach wurden zwischen Auwallenburg und Brotterode die Gleise abgebaut, im Jahre 1986 jedoch wieder neu gelegt, um ein Kohlekraftwerk in Brotterode anzuschließen. Im Jahre 1994 wurde auch der Güterverkehr auf der nun als Anschlussbahn geltenden Strecke eingestellt.

Seit 1990 gab es jährlich meist mehrere Sonderzüge bis zum Verladebahnhof Auwallenburg. Diese schöne Gebirgsstrecke war beliebt bei Einheimischen und Fotografen. Versuche einer Privatbahngesellschaft, 1996 auf der Strecke wieder planmäßigen Personenverkehr, sogar bis zum Verladebahnhof Auwallenburg einzurichten, scheiterten. Der Güterverkehr Kleinschmalkalden–Auwallenburg wurde am 31. Januar 1994 eingestellt.

Die Strecke wurde 2001/02 demontiert und ein Radwanderweg, der Mommelstein-Radweg, gebaut.

Anzumerken ist noch, dass die Gemeinde Brotterode in den Jahren 1896/97 durch eine Feldbahn mit Personen- und Güterverkehr, die von Wernshausen durch das Trusetal führte, an die Hauptbahn im Werratal angebunden war. Sie sollte den Wiederaufbau des durch eine Feuersbrunst 1895 zerstörten Ortes unterstützen (siehe Trusebahn).

Literatur

Markus Schmidt, Georg Thielmann: Der Mommelsteinblitz. EK-Verlag, Freiburg 1997, ISBN 3-88255-429-0


Weblinks


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