Brotterode

Brotterode
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Brotterode
Brotterode
Deutschlandkarte, Position der Stadt Brotterode hervorgehoben
50.83333333333310.433333333333595
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Schmalkalden-Meiningen
Höhe: 595 m ü. NN
Fläche: 23,81 km²
Einwohner:

2.750 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 115 Einwohner je km²
Postleitzahl: 98599
Vorwahl: 036840
Kfz-Kennzeichen: SM
Gemeindeschlüssel: 16 0 66 014
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hagenplatz 5
98599 Brotterode
Bürgermeister: Kurt Lachmund (FDP)
Lage der Stadt Brotterode im Landkreis Schmalkalden-Meiningen
Altersbach Aschenhausen Bauerbach Belrieth Benshausen Bermbach Birx Breitungen Brotterode Christes Dillstädt Einhausen (Thüringen) Ellingshausen Erbenhausen Fambach Floh-Seligenthal Frankenheim/Rhön Friedelshausen Grabfeld (Gemeinde) Henneberg (Thüringen) Hümpfershausen Kaltensundheim Kaltenwestheim Kühndorf Leutersdorf Mehmels Meiningen Meiningen Melpers Metzels Neubrunn Oberhof Oberkatz Obermaßfeld-Grimmenthal Oberschönau Oberweid Oepfershausen Rhönblick Rippershausen Ritschenhausen Rohr Rosa Roßdorf (Thüringen) Rotterode Schmalkalden Schwallungen Schwarza Springstille Steinbach-Hallenberg Stepfershausen Sülzfeld Trusetal Unterkatz Untermaßfeld Unterschönau Unterweid Utendorf Vachdorf Viernau Wahns Wallbach Walldorf (Werra) Wasungen Wölfershausen Zella-Mehlis ThüringenKarte
Über dieses Bild

Brotterode ist eine Stadt im Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Thüringen in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Brotterode liegt im Thüringer Wald am Fuße des Großen Inselsberges, unmittelbar am Rennsteig zwischen Tabarz und Trusetal am Oberlauf der Truse.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes war am 27. April 1039 als Brunuwardesrot. Der Ort war wahrscheinlich um 1360 Sitz einer Vogtei mit einer später fast vollständig verschwundenen Burg Brotterode. Die um 1390 unter hennebergischem Patronat stehende Kirche gehörte zum Erzbistum Mainz. Im Verband der Herrschaft Schmalkalden kam Brotterode aus anfangs landgräflicher thüringischer Botmäßigkeit im späten Mittelalter unter hessisches und hennebergisches Kondominat und wurde 1583 ganz hessisch. Neben Holzverarbeitung waren Eisenbergbau und -verarbeitung seit dem Mittelalter heimisch, daraus entwickelte sich im 19. Jahrhundert die Kleineisenindustrie und Drahtzieherei, die Tabakverarbeitung und später die Fahrzeugelektrik.

Am 10. Juli 1895 fielen 729 von 842 Gebäuden des Ortes einem Brand zum Opfer, dabei kamen fünf Menschen ums Leben. Danach wurde Brotterode planmäßig wieder aufgebaut und erhielt Kanalisation.[2]

Die Aufbauarbeiten wurden durch eine 600-mm-Heeresfeldbahn, die spätere Trusebahn, von Wernshausen nach Brotterode unterstützt, die am 11. Mai 1896 den Güterverkehr aufnahm. Seit etwa 1900 wird Brotterode als Sommerfrische oder Wintersportort aufgesucht, 1898 entstand die Bahnverbindung nach Schmalkalden (1964 eingestellt). 1895 hatte Brotterode 2358 Einwohner. 1936 wurde es zur Stadt erhoben.

Während des Zweiten Weltkrieges mussten über 700 Kriegsgefangene sowie Frauen und Männer aus den von Deutschland besetzten Ländern Zwangsarbeit verrichten: im Werk IV der Firma Wissner in den Stollenwiesen, in der Bäckerei Wehner, in der Firma Könitzer in Schmalkalden, in der Firma E.Schwarzkopf, in der Firma G.Malsch, in der Firma H.Schmauch, in der Firma L.Brandt, in der Stadtverwaltung, in der Forstwirtschaft und im Elektrizitätswerk. Mindestens 19 Opfer von Zwangsarbeitern und ihren Kindern sind auf dem Friedhof Im Eichelbach von Schmalkalden begraben.[3]

Seit 1952 nahm der Ferienbetrieb einen starken Aufschwung und Brotterode entwickelte sich zu einem Zentrum des Wintersports.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1994: 3366
  • 1995: 3318 (-1.45%)
  • 1996: 3292 (-0.79%)
  • 1997: 3274 (-0.55%)
  • 1998: 3273 (-0.03%)
  • 1999: 3250 (-0.71%)
  • 2000: 3198 (-1.63%)
  • 2001: 3191 (-0.22%)
  • 2002: 3136 (-1.75%)
  • 2003: 3094 (-1.36%)
  • 2004: 3053 (-1.34%)
  • 2005: 3010 (-1.43%)
  • 2006: 2959 (-1.72%)
  • 2007: 2900 (-2.03%)
  • 2008: 2842 (-2.04%)
  • 2009: 2797 (-1.58%)
  • 2010: 2750 (-1.71%)

mittlere Veränderung pro Jahr seit 1994: ∅ = -38,5 (-1.27%)

Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik

Gemeinderat

CDU 6 Sitze, FDP 4 Sitze, Die Linke 3 Sitze, SPD 1 Sitz

Wappen

Blasonierung: „In Grün zwei gekreuzte goldene Berghämmer, belegt mit einem goldenen Meißel.“

Die heutige Form des Wappens wurde am 16. Januar 1950 angenommen. Das Wappenmotiv erschien erstmals 1726 auf einem Siegel mit der Umschrift AMT UND ZENTH BROTROT.

Städtepartnerschaften

  • Bad Vilbel, Deutschland
  • Saint-Martin-le-Vinoux, Frankreich

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kultur

In den 1930er Jahren war hier der sächsische Pädagoge und Dichter Fritz Deubner als Rektor der Schule tätig. Er wurde als Autor zahlreicher Gedichte und Kurzgeschichten bekannt.

Naturdenkmale

Der Rennsteig markiert die nördliche Gemarkungsgrenze von Brotterode, in seinem Verlauf trifft man auf die Beerberggrotte, sie befindet sich im Westhang des Beerbergstein.

Sport

Durch seine Skisprungschanze, die Inselbergschanze, auf der jährlich ein internationales Springen stattfindet, ist Brotterode bekannt. Zahlreiche Skispringer aus Brotterode waren national und international erfolgreich:

Heute befindet sich in Brotterode das Leistungszentrum zur Nachwuchsgewinnung für Skispringer. Zudem finden jährlich Hundeschlittenrennen statt. In den Jahren 2003 und 2006 fielen die Wintersportaktivitäten wegen Schneemangel aus.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Günter Schmidt: Brotterode. Beiträge zur älteren Geschichte und zur Mundart von Brotterode. 950 Jahrfeier 1989. Brotterode 1989, S. 86.
  • Günter Schmidt: Brotterode. Eine Darstellung von Landschaft, Geschichte und Kultur. Brotterode 1999, S. 391.
  • Roland Geißler: Wanderführer um Bad Liebenstein und den Inselsberg, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2007, ISBN 978-3-938997-79-6

Quellen

  1. Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
  2. Günter Schmidt: Großbrand 1895 in Brotterode. Selbstverlag, Brotterode 1995, S. 25.
  3. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 252, ISBN 3-88864-343-0

Weblinks

 Commons: Brotterode – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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