Schneiderfranken

Schneiderfranken

Joseph Anton Schneiderfranken (* 25. November 1876 in Aschaffenburg; † 14. Februar 1943 in Massagno/Tessin) war ein deutscher Schriftsteller und Maler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Joseph A. Schneiderfranken wuchs in Aschaffenburg und Frankfurt auf. In seiner Jugend besuchte er verschiedene Malerakademien in Frankfurt, München, Paris und Wien. Er wurde in dieser Zeit auch unentgeltlich vom Maler Hans Thoma unterrichtet.

Aus seinen verschiedenen Reisen innerhalb Europas sind viele Gemälde und Schriften bekannt, wobei diejenigen aus Griechenland besonders hervorstechen. Die Publikationen von J.A.S. erschienen unter dem Namen Bô Yin Râ, dieser sei kein Pseudonym (wie in seinem Buch:"Warum ich meinen Namen führe" nachzulesen ist). Seine Bilder verarbeiten sowohl landschaftliche Motive, wie auch ewig-geistliche Inhalte.

Sein geistiges Lehrwerk umfasst 32 Bücher. Darüber hinaus verfasste er noch acht ergänzende Publikationen. Sein Lebenswerk ist die Beschreibung der ewigen Wirklichkeit aus den verschiedensten Perspektiven heraus - entsprechend den unterschiedlichen Bewusstseinslagen dieser Erdenmenschheit. Das wichtigste Thema ist die Geburt des Lebendigen Gottes, das jeder Mensch als höchstes Erleben erlangen kann. Dadurch ist das Karma gelöscht und die Erinnerung an das Erdenleben bleibt auch nach dem Tode erhalten. Die Möglichkeit der Reinkarnation ist nur in Ausnahmefällen gegeben, nämlich beim frühen Tod eines Kindes, bei Suizid und bei völlig vertiertem Leben. Er warnt an vielen Stellen des Lehrwerks vor dem für die Seele zerstörerischen Einfluss sogenannter Lemuren, wie er die unsichtbaren Wesen nennt, die hinter allen echten spiritistischen Manifestationen stehen. Echt bedeutet hier, dass Betrug auszuschließen ist und die Phänomene nicht durch paranormale Fähigkeiten eines Anwesenden hervorgerufen werden.

Er bezeichnet sich als Zugehörigen der Leuchtenden des Urlichts, auch als "Weiße Loge" von ihm bezeichnet. Die Meister der Weißen Loge der Theosophie haben damit allerdings - außer dem Namen - gar nichts zu tun. Die Leuchtenden des Urlichts sind eine ewig geistige Vereinung, die ihren Tempel der Ewigkeit, für irdische Augen unsichtbar, im Bereich des Himalaya (Himavat) besitzt. Von Zeit zu Zeit treten Einzelne dieser Gemeinschaft irdisch in Erscheinung, um für die Erdenmenschheit notwendige geistige Hilfe zu leisten, die nur in irdischer Erscheinung leistbar ist. Beispielsweise Odin, Lao Tse, Jesus und Bô Yin Râ. Die nicht-freimaurerische Ermächtigte Bruderschaft der alten Riten, kurz Ebdar genannt, geht auf das Wirken Schneiderfrankens zurück. Er war jedoch weder Gründer noch Mitglied dieser Bruderschaft.

Werke

Hortus Conclusus

  1. Das Buch der königlichen Kunst, Kober 1932, ISBN 3-85767-007-X
  2. Das Buch vom lebendigen Gott, Verlag der Weißen Bücher 1919, Kober 1927, ISBN 3-85767-073-8
  3. Das Buch vom Jenseits, Verlag der Weißen Bücher 1920, Kober 1929, ISBN 3-85767-077-0
  4. Das Buch vom Menschen, Verlag der Weißen Bücher 1920, Kober 1928, ISBN 3-85767-013-4
  5. Das Buch vom Glück, Verlag der Weißen Bücher 1920, Kober 1996, ISBN 3-85767-068-1
  6. Der Weg zu Gott, Rhein-Verlag 1924, Kober 1958, ISBN 3-85767-061-4
  7. Das Buch der Liebe, Verlag der Weißen Bücher 1922, Kober 1931, ISBN 3-85767-008-8
  8. Das Buch des Trostes, 1924, Kober 1948, ISBN 3-85767-009-6
  9. Das Buch der Gespräche, Verlag der Weißen Bücher 1920, Kober 1958, ISBN 3-85767-064-9
  10. Das Geheimnis, Verlag der Weißen Bücher 1921, Kober 1952, ISBN 3-85767-082-7
  11. Die Weisheit des Johannes, 1924, Kober 1952, ISBN 3-85767-054-1
  12. Wegweiser, Kober 1928, Kober 1971, ISBN 3-85767-051-7
  13. Das Gespenst der Freiheit, Kober 1930, ISBN 3-85767-023-1
  14. Der Weg meiner Schüler, Kober 1932, ISBN 3-85767-050-9
  15. Das Mysterium von Golgatha, Magische Blätter 1922, Richard Hummel 1930, Kober 1953, ISBN 3-85767-039-8
  16. Kultmagie und Mythos, Magische Blätter 1924, Kober 1961, ISBN 3-85767-029-0
  17. Der Sinn des Daseins, Kober 1927, ISBN 3-85767-071-1
  18. Mehr Licht, Magische Blätter 1921, Kober 1936, 1968, ISBN 3-85767-036-3
  19. Das Hohe Ziel, Magische Blätter 1925, Kober 1961, ISBN 3-85767-025-8
  20. Auferstehung, Richard Hummel 1926, Kober 1959, ISBN 3-85767-074-6
  21. Welten, eine Folge kosmischer Gesichte, Rhein-Verlag 1922, Kober 1957, ISBN 3-85767-088-6
  22. Psalmen, Verlag der Weißen Bücher 1924, ISBN 3-85767-091-6
  23. Die Ehe, Richard Hummel 1925, Kober 1950, ISBN 3-85767-100-9
  24. Das Gebet/So sollt ihr beten, 1926, Kober 1955, ISBN 3-85767-078-9/ISBN 3-85767-045-2
  25. Geist und Form, Greiner & Pfeiffer 1924, Kober 1958, ISBN 3-85767-076-2
  26. Funken/Mantra-Praxis, 1922/1928, Kober 1967, ISBN 3-85767-080-0
  27. Worte des Lebens, Greiner & Pfeiffer 1923, Kober 1959, ISBN 3-85767-075-4
  28. Über dem Alltag, Kober 1934, ISBN 3-85767-067-3
  29. Ewige Wirklichkeit, Kober 1934, ISBN 3-85767-090-8
  30. Leben im Licht, Kober 1934, ISBN 3-85767-089-4
  31. Briefe an Einen und Viele, Kober 1935, 1971, ISBN 3-85767-005-3
  32. Hortus Conclusus, Kober 1936, 1979, ISBN 3-85767-026-6

Weitere Schriften

  • Das Reich der Kunst, 1921, Kober 1933, ISBN 3-85767-043-6
  • Okkulte Rätsel, Magische Blätter 1923, Kober 1962, ISBN 3-85767-092-4
  • Aus meiner Malerwerkstatt, Kober 1932, ISBN 3-85767-001-0
  • In eigener Sache, Kober 1935, 1990, ISBN 3-85767-027-4
  • Kodizill zu meinem geistigen Lehrwerk, Kober 1937, 1969, ISBN 3-85767-028-2
  • Marginalien, Kober 1938, ISBN 3-85767-035-5
  • Über die Gottlosigkeit, Kober 1939, ISBN 3-85767-047-9
  • Geistige Relationen, Kober 1939, 1967, ISBN 3-85767-019-3
  • Mancherlei, Kober 1939, ISBN 3-85767-034-7

Flugschriften

  • Warum ich meinen Namen führe, Kober 1927, ISBN 3-85767-049-5
  • Über meine Schriften, Kober 1930, ISBN 3-85767-048-7

Postum herausgegeben

  • Nachlese, Kober 1990, ISBN 3-85767-101-7 (Band I), ISBN 3-85767-102-5 (Band II)

Literatur

  • Wolfgang Nastali: Ursein - Urlicht - Urwort, Die Überlieferung der religiösen "Urquelle" nach Joseph Anton Schneiderfranken Bô Yin Râ, AT Edition 1999, ISBN 3-8258-4406-4
  • Rudolf Schott: Bô Yin Râ, Leben und Werk, Kober 1954, ISBN 3-85767-065-7
  • Rudolf Schott: Der Maler Bô Yin Râ, Kober 1960, ISBN 3-85767-033-9
  • Otto Zsok: Der religiöse Urquell: Dargestellt im Lichte des geistigen Lehrwerks von Joseph Anton Schneiderfranken Bô Yin Râ (1876-1943), EOS-Verlag, ISBN 3-83067-073-7

Weblinks


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