- Schnepfenfliegen
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Schnepfenfliegen Gemeine Schnepfenfliege (Rhagio scolopaceus) ♂
Systematik Klasse: Insekten (Insecta) Unterklasse: Fluginsekten (Pterygota) Überordnung: Neuflügler (Neoptera) Ordnung: Zweiflügler (Diptera) Familie: Schnepfenfliegen Wissenschaftlicher Name Rhagionidae Chvála, 1983 Die Schnepfenfliegen (Rhagionidae) sind eine Familie der Zweiflügler (Diptera) und werden den Fliegen (Brachycera) zugeordnet. Weltweit sind 500 Arten dieser mittelgroßen Fliegen bekannt, davon etwa 35 in Deutschland. Ebenfalls häufig als Schnepfenfliegen werden die sehr ähnlichen Angehörigen der Familie Athericidae bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die Fliegen sind sehr schlank und langbeinig. Auffällig ist der kräftige "Rüssel", der der Nahrungsaufnahme dient. Der Hinterleib ist bei einigen der häufigeren Arten gelblich und dunkel gezeichnet. Die Mundwerkzeuge sind mit denen der Bremsen (Tabanidae) zu vergleichen und sehr scharf.
Lebensweise
Die Schnepfenfliegen sind vor allem in Wäldern und an Waldrändern zu finden und sitzen oft mit abgespreizten Beinen und erhobenem Vorderkörper auf Baumstämmen. Meistens weist der Kopf dabei nach unten, etwa bei Rhagio scolopacea. Sie ernähren sich meist von kleinen Insekten und nehmen wahrscheinlich auch Honigtau und Pflanzensäfte auf. Die Arten der Gattung Symphoromyia saugen Blut bei Wirbeltieren und auch beim Menschen. Die Weibchen einiger ausländischer Arten ernähren sich auch ausschließlich von Nektar.
Larvalentwicklung
Die Schnepfenfliegenweibchen legen ihre Eier in der Regel einzeln auf den Boden, in Mist oder morsches Holz. Die Larven sind langgestreckt und haben eine unvollständige Kopfkapsel sowie Mundhaken, die aus den Mandibeln und Maxillen gebildet werden. Der Körper ist mit schwachen Kriechwülsten ausgestattet. Sie leben am und im Boden, zwischen Moos, Laubstreu, in Mist sowie unter Rinde und ernähren sich meist von kleinen Insekten. Die Larven von Rhagio scolopaceus gehen gerne an Regenwürmer. Sie fressen wahrscheinlich auch zerfallende pflanzliche und tierische Stoffe. Die Puppen der Schnepfenfliegen leben im Boden. Die Überwinterung erfolgt meistens als Larve.
Fossile Belege
Die ältesten fossilen Belege stammen aus jurassischen Formationen an verschiedenen Orten Zentralasiens und Chinas[1]. Weitere mesozoische Belege gehen auf Funde in Sibirischem Bernstein zurück. Die weitaus meisten fossilen Schnepfenfliegen sind aus tertiären Bernsteinlagerstätten bekannt, insbesondere aus dem eozänen Baltischen Bernstein.[2]
Einzelnachweise
- ↑ http://hbs.bishopmuseum.org/fossilcat/fossrhagionidae.html fossile Diptera
- ↑ George O. Poinar, Jr.: Life in Amber. 350 S., 147 Fig., 10 Tafeln, Stanford University Press, Stanford (Cal.) 1992. ISBN 0-8047-2001-0
Literatur
- Haupt J, Haupt H (1998): Fliegen und Mücken - Beobachtung, Lebensweise, Augsburg
- Honomichl K, Bellmann H (1994): Biologie und Ökologie der Insekten; CD-Rom, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart.
Weblinks
Commons: Schnepfenfliegen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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