Schnorchel

Schnorchel
Schnorchel

Der Schnorchel ist ein Teil der Tauchausrüstung und gehört zur ABC-Grundausstattung eines Tauchers. Der Schnorchel erlaubt es, beim Schwimmen an der Wasseroberfläche den Kopf unter Wasser zu halten und dabei zu atmen.

Der Schnorchel besteht aus einem Mundstück aus weichem Gummi oder Silikon und dem Atemrohr mit einem Innendurchmesser von ca. 2 cm und einer Länge von maximal 40 cm. Das Mundstück ist über eine Krümmung, seltener einen Faltenschlauch mit dem Rohr verbunden. Der Schnorchel wird an der linken Seite der Taucherbrille befestigt, damit das Mundstück von links zugeführt werden kann.

Die Länge von 40 cm darf nicht überschritten werden, da sonst die Gefahr der Pendelatmung besteht, da das Volumen der ausgeatmeten Luft geringer als das Volumen des Atemrohres ist, die Ausatemluft also das Rohr nicht verlassen kann und somit wieder eingeatmet wird. Dies kann zwar durch ein geeignetes Ventilsystem verhindert werden, bei dem die Ausatemluft direkt ins Wasser gelangt, so dass durch den Schnorchel nur Frischluft eingeatmet wird, aber bei einem längeren Schnorchel würde der Wasserdruck auf den Brustkorb im Vergleich zum Oberflächendruck der Atemluft im Schnorchel das Atmen unmöglich machen. 1910 wurden hierzu von dem Wiener Physiologen Dr. Stigler medizinische Versuche durchgeführt, die ergaben, dass bei einer Wassertiefe von ca. 60 cm nach ca. vier Minuten Gesundheitsschäden durch Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge (inneres Blaukommen) eintraten. Mittelalterliche Erfindungen mit überlangen Schnorcheln erhielten durch diese Versuche nachträglich den wissenschaftlichen Beleg ihrer Unbrauchbarkeit. Die einzig brauchbare technische Möglichkeit der Luftversorgung für Taucher war und ist daher die Zuführung von Atemgas mit Umgebungsdruck, entweder über eine Pumpe mit Schlauch ("Nabelschnur") oder über Druckflaschen, die der Taucher unter Wasser mit sich führt.

Einige Schnorchelmodelle sind zusätzlich mit Ventilen (am unteren Ende, um eingedrungenes Wasser ablaufen zu lassen und am oberen Ende, um das Eindringen von Wasser beim Abtauchen zu verhindern) und Haltevorrichtungen zur Befestigung des Schnorchels an der Tauchmaske ausgestattet. Das ist jedoch auch durch ein Unterstecken unter die Maskenbänderung möglich. Das Ausblasen des Schnorchels bzw. das Ablaufen des Wassers an der Oberfläche ersetzt bei ventillosen Schnorcheln die teure und in der Regel nicht reparable Technik. Direkt mit der Tauchmaske verbundene Schnorchel, die vor einigen Jahrzehnten eine Zeitlang im Verkauf waren und heute zuweilen noch als Kinderspielzeug zu finden sind, sind aus Sicherheitsgründen abzulehnen.

Der Schnorchel wird auch beim Tauchen mit dem Lungenautomaten als eine Art „Reserve“ mitgeführt. Der Taucher spart bei Verwendung des Schnorchels an der Oberfläche Pressluft bzw. kann bei Ausfall des Atemgeräts kräftesparend in horizontaler Lage schwimmen. Er dient dem Taucher an der Wasseroberfläche als Hilfsgerät zur Atmung, da die im Vergleich zu Mund und Nase höherliegende Atmungsöffnung eine bequemere und (v.a. bei Seegang) sicherere Atmung ermöglicht.

Weitere Bedeutungen, Bemerkungen, Bauarten

Nissan Patrol mit an der A-Säule montiertem Schnorchel zur Erhöhung der Wattiefe, aber auch für sehr staubige Straßen
  • Beim Mittelschnorchel handelt es sich um eine spezielle Bauform für das sportliche bzw. wettbewerbsartige Flossenschwimmen. Der Schnorchel verläuft hier nicht seitlich, sondern über den Nasenrücken.
  • Für Kinder gibt es spezielle Kinderschnorchel. Durch geringere Abmessungen wird die Gefahr der Pendelatmung durch das geringere Lungenvolumen vermindert.
  • Aristoteles beschrieb um 350 v. Chr. einen Elefanten, der seinen Rüssel als Schnorchel benutzt, um unter Wasser atmen zu können. Der einfachste (und erste) Schnorchel ist wohl das in der Literatur zu findende Binsenrohr, das beim Verstecken im See hilft.

Quellen

  1. http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/wende/1943/u-technik.htm

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