Schorborn

Schorborn
Mühlteich in Schorborn

Schorborn ist ein Ortsteil der Gemeinde Deensen in der Samtgemeinde Stadtoldendorf, Landkreis Holzminden in Niedersachsen und hat etwa 340 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Schorborn liegt am Nordrand des Sollings an der Quelle des Beverbaches. Die benachbarten Orte sind Deensen im Nordosten, Arholzen im Nordnordwesten und Schießhaus im Süden. Aufgrund des bewegten Geländes besitzt Schorborn nur eine geringe Ackerflur und ist großenteils von Wald umgeben, in dem sich zahlreiche teils aufgelassene Steinbrüche befinden.

Name

Der Ortsname Schorborn setzt sich aus dem Grundwort -born = „Quelle“ und einem Bestimmungwort mit dem Stamm Sc(h)or- zusammen. Das Bestimmungswort wird auf mittelniederdeutsch schōr ‚Vorland‘ zurückgeführt. Alte Namensformen sind Scorenburnen (Ersterwähnung, 1150), Schorfborne (um 1300) und Schornborn (1588, 1757). [1]

Geschichte

Die erste Erwähnung des Ortes Scorenburnen (Schorborn) stammt aus einer Aufzählung der zur Homburg gehörenden Ortschaften aus dem Jahre 1150. Schorborn gehörte zu den mittelalterlichen Siedlungen am Sollingrand, die später aufgegeben wurden. Auf der Sollingkarte aus dem Jahr 1603 ist an dieser Stelle keine Siedlung eingezeichnet; der Schorborn, also die Quelle des Beverbachs, mit anschließendem Teich und Wiese ist dort nur von Wald umgeben.[2] Die Ortswüstung wurde 1744/45 mit der Anlage einer fürstlich-braunschweigischen Glashütte durch Herzog Karl I. von Braunschweig wiederbelebt. Aus dieser Zeit stammen noch das Haus des ehemaligen Glashüttenmeisters Johann Konrad Seitz sowie das Forsthaus. Beide Häuser zeigen trotz mehrfacher Umnutzung noch typische Architekturformen und Details der Bauzeit.

Ehemaliges Forsthaus in Schorborn

Bereits 1776 wurde der „grüne Ofen“ der Glashütte nach Pilgrim verlegt, später wurde auch die Weißglashütte geteilt und in Schorborn nur noch weißes Hohlglas mit teils aufwendigen Verzierungen produziert.[2] Die Glashütte in Schorborn wurde nach einem Umbau und einem Standortwechsel (vom heutigen Dorfplatz an die Kurve des heutigen Glashüttenweges) innerhalb Schorborns verlegt. 1905 wurde sie geschlossen. Der Grund für die Aufgabe der Glashütten im Solling liegt vorwiegend in der Entfernung zu Handelsstraßen, sowie den hohen Transportkosten von Kohle und anderen Rohstoffen vom Bahnhof Arholzen nach Schorborn und der unter anderem dadurch schwierigen Absatzsituation.

Im ehemaligen Haus des Glashüttenleiters wurde ab 1923 durch Albertine Assor ein Müttererholungsheim eingerichtet. Seit 1981 gehört es ebenso wie das ehemalige Forsthaus und weitere Gebäude des Dorfes als Therapiehaus zur stationären Drogentherapie der christlichen Drogenarbeit „Neues Land“.

Nachdem sich die damals selbständige Gemeinde Schorborn bereits zum 1. Januar 1971 mit 13 anderen Gemeinden zur Samtgemeinde Stadtoldendorf zusammengeschlossen hatte, wurde der Ort 1973 mit Deensen und Braak zur Gemeinde Deensen zusammengefasst, die weiterhin Teil der Samtgemeinde Stadtoldendorf ist.[3]

Der im Jahre 2002 eingerichtete Pilgerweg Loccum–Volkenroda führt durch den Ort. Am 1. Juli 2008 wurde Schorborn zusammen mit Arholzen und Schießhaus in das Dorferneuerungsprogramm des Landes Niedersachsen aufgenommen,[4] zur Planung und Durchführung der Dorferneuerungsmaßnahmen wurde in Schorborn und Schießhaus ein gemeinsamer Arbeitskreis gegründet.[5]

Literatur

  • Otto Bloß: 800 Jahre Schorborn. 10. – 12. Juni 1950. Bilder aus der Vergangenheit der Gemeinde Schorborn und der Waldglashütten im Solling. Schorborn 1950.
  • Wilhelm Rauls: Deensen, Braak und Schorborn - drei Dörfer vor dem Solling. Weserland-Verlag, Holzminden 1983.

Einzelnachweise

  1. Kirstin Casemir und Uwe Ohainski: Die Ortsnamen des Landkreises Holzminden. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2007. ISBN 978-3-89534-671-2, S. 188f
  2. a b Karl Steinacker: Die Kunstdenkmale des Kreises Holzminden. Neudruck der Ausgabe Verlag Julius Zwissler, Wolffenbüttel 1907. H. Th. Wenner, Osnabrück 1978. ISBN 3-87898-14-1-4, S. 197ff
  3. Geschichte der Samtgemeinde Stadtoldendorf (Abgerufen am 22. Mai 2009)
  4. Liste der Neuaufnahmen ins Dorferneuerungsprogramm (PDF)
  5. Internetseite des Arbeitskreises

Weblinks

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