- Arholzen
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Wappen Deutschlandkarte 51.8677777777789.5705555555556229Koordinaten: 51° 52′ N, 9° 34′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Holzminden Samtgemeinde: Eschershausen-Stadtoldendorf Höhe: 229 m ü. NN Fläche: 5,33 km² Einwohner: 408 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 77 Einwohner je km² Postleitzahl: 37627 Vorwahl: 05532 Kfz-Kennzeichen: HOL Gemeindeschlüssel: 03 2 55 001 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Kirchstraße 4
37627 StadtoldendorfWebpräsenz: Bürgermeister: Karl Dehne (SPD) Lage der Gemeinde Arholzen im Landkreis Holzminden Arholzen ist eine Gemeinde und gehört zur Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf im Landkreis Holzminden in Niedersachsen (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Arholzen liegt am Rande des Naturparks Solling-Vogler und gehört zum Weserbergland im Süden Niedersachsens.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Westen an Bevern; im Norden an Negenborn und Stadtoldendorf; im Osten an Deensen und Schorborn, und im Süden an gemeindefreies Gebiet.
Geschichte
Arholzen entstand im sächsischen Engern, dem Siedlungsgebiet der Cherusker. Die Gründung des Dorfes wird vor 800, in der sogenannten zweiten Siedlungsperiode zwischen 500 und 900 vermutet. Damals entstanden Ortschaften, deren Namen z.B. auf –hausen (verkürzt oft zu -sen) enden. Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes finden wir in einer an das Kloster Corvey gerichteten Schenkung (nicht datiert, jedoch zwischen 891 und 1037 entstanden) auf. Hier in Adololdeshusen erhielt das Kloster 30 Morgen und einen Acker. 1150 wird die Gemeinde als Odololdeshem als hildesheimisches Lehen, zur Herrschaft Homburg gehörig, erwähnt. Damals übertrug Graf Hermann II. von Winzenburg († 29. Januar 1152) die Burg Homburg der Kirche zu Hildesheim zu ewigem Eigentum, um es als Lehen zurück zu empfangen. Die hier zugrunde liegende Urkunde vom 8. Mai 1150 ist das erste genau datierte Zeugnis über das Bestehen Arholzens. Die Urkunde aus dem Jahre 1166 besagt, dass der Herzog von Bayern und Sachsen, Heinrich der Löwe (1129–1195), sein Landgut mit Äckern, Wiesen und Waldungen in Adelloldessen dem Kloster Amelungsborn schenkte.
1493 lag Arholzen wüst; d.h. es war von seinen Einwohnern verlassen worden. Sie mögen sich in den umliegenden Dörfern oder dem schutzgebenden Stadtoldendorf neu angesiedelt haben. Doch bereits wenige Jahrzehnte später wurde Arholzen unter Herzog Heinrich II. dem Jüngeren von Braunschweig-Wolfenbüttel (1514–1568) wieder neu besiedelt. 1618 brach der Dreißigjährige Krieg aus. Die ersten Jahre waren für diese Gegend noch friedlich. Im Juli 1623 erschien der kaiserliche Feldherr Tilly bei Höxter an der Weser. Die erste Heimsuchung begann für das Weserbergland: das Kloster Amelungsborn wurde ausgeraubt, Stadtoldendorf belagert und eingenommen und das Land ringsrum verwüstet.[2]
Dass dabei auch Arholzen und seine Einwohnerschaft nicht verschont blieb, ist gewiss, zumal im Jahr 1626 Arholzen infolge der Durchmärsche und Plünderungen ein Schaden von 905 Talern beklagte. Siebenmal zogen feindliche Kriegsscharen durch diese Gegend. Es waren furchtbare Not- und Elendsjahre. Das Volk verarmte. Während des Krieges hatte die Wolfsplage zugenommen und die Pest herrschte im Lande. Bis zum Dreißigjährigen Krieg und noch darüber hinaus war der Hexenglaube verbreitet. Im Fürstenberger Amtsregister aus dem Jahre 1619/20 findet man folgende Eintragung: „Margarete Schapers von Aroldissen wurde der Zauberei bezichtigt und in Haft genommen. Die Frau saß nicht nur unschuldig in Haft, sondern musste noch 5 Taler Kostgeld zahlen.“ [3]
Von 1807 bis 1813 war das Herzogtum Braunschweig ein Teil des Königreiches Westphalen unter Jérôme Bonaparte (1784–1860). Arholzen gehörte zum Canton Stadtoldendorf im Distrikt Einbeck, im Departement Leine. Die alte Ämteraufteilung hatte damit ihr Ende erreicht. Seit dem Jahre 1832 bestand die Gliederung des Landes Braunschweig in 6 Kreise als Verwaltungsbezirke. Arholzen gehört seitdem zum Kreis Holzminden und seit 1879, nach Einteilung in vier Amtsgerichtsbezirke, zum Amtsgerichtsbezirk Stadtoldendorf.
Während des Zweiten Weltkriegs, am 1. August 1941, gelangte Arholzen mit dem Kreis Holzminden im Austausch gegen den Landkreis Goslar an die Provinz Hannover. Am 8. April 1945 besetzten amerikanische Truppen den Ort. Die Gemeinde trat Anfang der 70er Jahre erfolgreich für ihre Selbständigkeit ein und ist seit dem 1. Januar 1973 Mitglied der Samtgemeinde Stadtoldendorf (Arholzen, Deensen, Heinade, Lenne und Wangelnstedt).
Ortsnamen im Wandel der Zeit
Ortsnamen im Wandel der Zeit Name Jahreszahl Adololdeshusen 891/1037 Odololdeshem 1150 Adelloldessen 1186 Adololdesheim 1220 Adeloldessen 1237 Aderoldessen 1302 Aroldissen 1494 Aroldessen 1561 Arholtzen 1694 Arholdsen 1755 Ahrholzen 1810 Arholzen seit 1881 Einwohnerentwicklung
Einwohnerentwicklung [4][5] Jahreszahl Einwohneranzahl 1663 94 Personen (125) (Kinder unter 14 Jahren nicht mitgezählt) 1793 393 Personen 1847 560 Personen 1875 605 Personen 1885 559 Personen 1895 600 Personen 1905 617 Personen 1925 546 Personen 1933 520 Personen 1939 516 Personen 1950 1017 Personen 2000 484 Personen 2003 431 Personen 2006 423 Personen 2008 416 Personen Politik
Gemeinderat seit September 2006 Partei Sitze SPD 4 UWA 3 Bürgermeister
Amtszeit Bürgermeister von Arholzen Beginn Ende 1945 1946 Heinrich Rojahn 1946 1948 Ernst Bogenhagen 1948 1956 Wilhelm Grupe 1956 1991 Otto Heckemüller (CDU) 1991 2001 Horst Siegmann (CDU) 2001 heute Karl Dehne (SPD) Patenschaften
Die Gemeinde Arholzen ging am 29. August 1980 eine Patenschaft mit der 3./Panzerartilleriebatillon 15 aus Stadtoldendorf ein, die bis zur Auflösung der Stadtoldendorfer Kaserne im Jahr 2003 bestand.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der Weserradweg verläuft westlich des Naturparks Solling-Vogler entlang der Weser, wie die Touristenwege Deutsche Märchenstraße, Deutsche Fachwerkstraße und die Straße der Weserrenaissance.
Bauwerke
Den Wesersandstein zu brechen hat eine lange Tradition in Arholzen. Der Steinhandel reichte um 1600 bereits bis über Bremen hinaus. Bekannte Bauten, zu denen Arholzer Steinbruchunternehmer Steine geliefert haben: die Klosterkirche zu Amelungsborn, Schloss Bevern, die Abtei Corvey, die Arensburg und die Werrabrücke (Autobahnbrücke), die Kriegsgräberstätte Langenmarck (Belgien), Semendria und Monastir (Jugoslawien), Nazaret (Palästina) sowie die Marine-Ehrenmal Laboe und U-Boot-Ehrenmal Möltenort. Auch zum Bau der Burg Everstein war der Wesersandstein verwandt worden.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Arholzen liegt an der Landstraße zwischen Stadtoldendorf und der Bundesstraße 64. Arholzen wird mit Bussen der Regionalbus Braunschweig (RBB) angefahren.
Arholzen liegt an der Bahnstrecke Altenbeken–Kreiensen, die Personenzughaltestelle wurde 1987 aber aufgegeben.
Ansässige Unternehmen
- Tischlerei H. Hausmann
- Gebrüder Oppermann Steinsägewerke - Weserhartsandstein GmbH & Co.
- Fuhrunternehmen F. Güldner
- Solling - Naturstein GmbH Sollingsandstein
Vereine
Freiwillige Feuerwehr
Die Freiwillige Feuerwehr in Arholzen besteht seit 1878 auf gesetzlicher Grundlage mit einer Stärke von 47 Mann bei rund 580 Einwohnern, kann die Feuerwehr heute mit 107 Mitgliedern bei rund 460 Einwohnern aufwarten. Seit 1989 versehen auch erstmals in der Arholzener Feuerwehrgeschichte weibliche Einwohner Feuerwehrdienst.
Gesangsverein
Aus Anlass eines Regierungsjubiläums des damaligen Herzog Wilhelm zu Braunschweig und Lüneburg gründeten die Arholzer am 25. April 1881 ein Gesangsverein. Die Bezeichnung des Vereins lautete: „Männer-Gesangsverein“. Am 23. Oktober 1969 fand der erste Übungsabend als Gemischter Chor statt.
Sportverein
- Turn- und Sportverein Arholzen e.V. von 1946
Deutsches Rotes Kreuz (DRK) / Ortsverein Arholzen
Nach dem 2. Weltkrieg gründeten die Arholzer den «Rote-Kreuz Ortsverein Arholzen», seit 1962 werden in regelmäßigen Abständen „Blutspendetermine“ durchgeführt. Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Aktivitäten angeboten: Kurse in Erster Hilfe, Krankenpflege für Mutter und Kind sowie in Häuslicher Krankenpflege. Im Oktober 1965 wurde der «Jugend Rote Kreuz» (JRK) gegründet, aber wegen Nachwuchsmangel 1998 aufgelöst. 1984 wurde eine Seniorengymnastikgruppe einbezogen.
Karnevalsverein Arholzen
Im Jahr 1982 wurde das Kinderturnen ins Leben gerufen, und der daraus entstandene erste Karnevalsumzug fand im Februar 1983 noch auf den Bürgersteigen und Nebenstraßen statt. Von Jahr zu Jahr wuchs der Karneval - Musikkapellen und Motivwagen kamen hinzu und immer mehr Fußgruppen. Der Arholzener Karneval wurde über die Kreisgrenzen hinaus bekannt.
Ehrenbürger
Im Jahr 1991 wurde der ehemalige Bürgermeister Otto Heckemüller zum ersten Ehrenbürger der Gemeinde Arholzen ernannt. 1993 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse ausgezeichnet.
Literatur
- E. Eggeling: Chronik von Stadtoldendorf; Stadtoldendorf 1936
- O. Dieckhoff: Weserbergland; Holzminden 1926
- A. Keunecke: Zur Geschichte von Arholzen; Täglicher Anzeiger (Zeitung), Heimatbeilage: Sollinger Heimatblätter 1935, Nr. 11 und 12
- E. Tacke: Die Entwicklung der Landschaft im Solling; Oldenburg 1943
- H. Teiwes: Beiträge zur Ortsgeschichte von Arholzen; Braunschweig 1937
Einzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ Akten des Landeshauptarchivs Wolfenbüttel: Akten, den Dreizigjährigen Krieg, insbesondere die kaiserliche Partei betreffend, Nr. 8 und Nr. 12
- ↑ Erbregister des Amts Fürstenberg von 1584 und 1622
- ↑ Pfarregistratur zu Stadtoldendorf: Corpus bonorum
- ↑ Ortschaftsverzeichnisse des Herzogtums Braunschweig auf Grund der Volkszählungen
Weblinks
Commons: Arholzen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStädte und Gemeinden im Landkreis HolzmindenArholzen | Bevern | Bodenwerder | Boffzen | Brevörde | Deensen | Delligsen | Derental | Dielmissen | Eimen | Eschershausen | Fürstenberg | Golmbach | Halle | Hehlen | Heinade | Heinsen | Heyen | Holenberg | Holzen | Holzminden | Kirchbrak | Lauenförde | Lenne | Lüerdissen | Negenborn | Ottenstein | Pegestorf | Polle | Stadtoldendorf | Vahlbruch | Wangelnstedt
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