- Schotterflug
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Schotterflug sind die Auswirkungen aufprallender Schottersteine unter Schienenfahrzeugen. Schotterflug tritt meist im Bereich von Geschwindigkeiten oberhalb von 250 km/h (Hochgeschwindigkeitsverkehr) auf. Beim Schotterflug können mechanisch empfindliche Komponenten von Schienenfahrzeugen beschädigt werden. Zur Abhilfe werden die entsprechenden Komponenten in Metallkästen untergebracht. Außerdem wird Schotterflug durch zusätzliche Windleitbleche im Bereich des Drehgestells abgewehrt.
Die deutsche Schienenfahrzeugindustrie verfügt über Prüfeinrichtungen, in denen Komponenten, die unterhalb von Fahrzeugen montiert werden sollen, mit Schottersteinen beschossen werden können, um die mechanische Eignung der Komponenten zu testen. Es werden Prüfkörper mit einer Masse von 80 g verwendet.
Das Phänomen trat in Deutschland auch bei sehr hohen Geschwindigkeiten, wie beispielsweise der ICE-Weltrekordfahrt am 1. Mai 1988 (406,9 km/h) nicht auf. Als Ursache für das Auftreten in Frankreich und anderen Staaten gelten u. a. eine hohe Schotteroberkante, Biblockbetonschwellen sowie Schottergröße.[1]
Der Effekt wurde im Jahr 2003 bei verschiedenen Testfahrten des ICE 3M in Frankreich und Belgien beobachtet und in eingehenden Untersuchungen ermittelt.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Christoph Müller: ICE 3: Nun auch in Frankreich. In: Der Eisenbahningenieur, Jahrgang 56 (2005), Heft 11, S. 82–84.
- ↑ Frank Panier: Zulassung des ICE 3 in Frankreich – die praktische Erprobung. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 11/2005, S. 514–517.
Kategorie:- Bahntechnik
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