Schura (Trossingen)

Schura (Trossingen)
Schura
Ehemaliges Gemeindewappen von Schura
Koordinaten: 48° 3′ N, 8° 39′ O48.05458.6432734Koordinaten: 48° 3′ 16″ N, 8° 38′ 36″ O
Höhe: 734 m ü. NN
Einwohner: 1.628 (30. Juni 2003)
Eingemeindung: 1971
Postleitzahl: 78635 - 78647
Vorwahl: 07425

Schura ist ein eingemeindeter Stadtteil von Trossingen, das Dorf liegt auf der Baar im Landkreis Tuttlingen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Schura liegt etwa einen Kilometer südlich von Trossingen, östlich der Bundesautobahn 81.

Durch den Ort fließt der Schönbach. Nur wenige hundert Meter nördlich des Bachlaufs durchzieht die Europäische Wasserscheide das Dorf in etwa auf einer Linie vom Friedhof zur Nachbarschaftsgrundschule. Oberflächenwasser aus dem Bereich südwestlich dieser Linie wird über den Schönbach, die Elta und die Donau ins Schwarze Meer entwässert, sofern es nicht bei Fridingen versickert; Oberflächenwasser aus dem Bereich nordöstlich der Wasserscheide wird vom Trosselbach über den Gaugersee in den Hagenbach entwässert und fließt weiter über die Prim, den Neckar und den Rhein in die Nordsee.

Der Hohenlupfen und der Hohenkarpfen sind zwei markante Berge in der näheren Umgebung.

Nachbarorte

Nachbarorte von Schura sind (im Uhrzeigersinn): Aldingen, Spaichingen, Gunningen, Durchhausen, Talheim, Tuningen, Weigheim und Trossingen.

Geschichte

851 wird der Ort als „Scurheim“ erstmals urkundlich erwähnt, er ist – wie Trossingen – Bestandteil der Herrschaft Lupfen. Schura ist lange Zeit ein ausgesprochen kleiner Ort, so sollen 1624 nur 15 Menschen dort gelebt haben, 1807 immerhin 401. Bereits seit 1733 bekommen die Kinder aber Schulunterricht – er wurde damals von einem Bauern (und nur in der Winterzeit) erteilt. Während der napoleonischen Zeit, Ende des 18. Jahrhunderts, wird Schura von den Franzosen schwer geplündert. Die große Armut der Bevölkerung wird in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch zahlreiche magere Ernten verstärkt, die Industrialisierung hatte die Baar zu dieser Zeit noch nicht erreicht. Deswegen wandern um die 140 Menschen aus - fast alle nach Amerika.

Zur Jahrhundertwende erfährt Schura eine positive Entwicklung, von der allgemeinen Prosperität im deutschen Kaiserreich und von der Industrialisierung Trossingens profitiert auch Schura. Während des Zweiten Weltkriegs werden viele Schuraer zum Kriegsdienst eingezogen, 32 fallen und sieben bleiben vermisst. Als kleiner Ort bleibt Schura allerdings politisch relativ unbedeutend. Mehrere Jagdbomberangriffe zerstören 1945 auch Gebäude in Schura, wie durch ein Wunder kommen keine Menschen und Tiere zu Schaden. Nach dem Krieg wächst die Bevölkerungszahl auf 830 im Jahre 1970 und 1400 im Jahre 1996. 1971 lässt sich Schura freiwillig nach Trossingen eingemeinden.

Schura hatte bis ins 20. Jahrhundert den Charakter eines Straßendorfs, wurde aber seit den 1950er Jahren durch mehrere Neubaugebiete erweitert.

Religion

Wie Trossingen ist auch Schura vorwiegend protestantisch geprägt. Die evangelische Kirche mit ihrem bekannten schiefen Turm wurde 1737 erbaut.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Durch Schura führen Landes-, Kreis- und Gemeindestraßen. Der Ort ist ca. vier Kilometer von der Autobahnausfahrt Tuningen der Bundesautobahn 81 entfernt. Aufgrund des starken Verkehrsaufkommens wurde eine Umgehungsstraße im Südosten des Ortes gebaut.

Einrichtungen

Schura hat einen Kindergarten, eine Grundschule, zwei Sportplätze, zwei Sporthallen, zwei Gaststätten, zwei kleine Lebensmittelläden (einer davon mit Biosortiment), eine Landmaschinenwerkstatt und demnächst eine Wetterstation in der Espachstraße 26.

Literatur

  • Martin Häffner: Trossingen – Vom Alemannendorf zur Musikstadt. Stadtbuch-Verlag Lienhard & Junge, Trossingen 1997.

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