Schutzkolloid

Schutzkolloid

Schutzkolloide (auch Schutzcolloid) sind fast ausschließlich hochmolekulare Verbindungen, die bei Fällungsreaktionen, d. h. bei Reaktionen, in denen aus einer homogenen flüssigen Phase eine feste Phase ausgeschieden wird, ein Zusammenklumpen (Agglomerieren, Aggregation, Ausflocken, Koagulieren) der Primärpartikel verhindern. Von den Schutzkolloiden zu unterscheiden sind die Dispergieradditive, die nachträglich zu einer Suspension hinzu gegeben werden.

Inhaltsverzeichnis

Wirkungsmechanismus

Die Schutzkolloide lagern sich mit ihrem hydrophoben Teil an die Primärpartikel an und wenden ihren polaren, d. h. hydrophilen Molekülteil der wässrigen Phase zu. Durch diese Anlagerung an der Grenzfläche erniedrigen sie die Grenzflächenspannung und verhindern die Agglomeration der Primärteilchen. Zudem erhöhen sie die Viskosität an der Grenzfläche und, da alle Schutzkolloide große Mengen Wasser zu binden vermögen, sich gleichzeitig die Viskosität der betreffenden Dispersion.

Anwendungsbeispiele

Lichtempfindliche Schichten in der Analogfotografie

In der Analogen Fotografie werden die lichtempfindlichen Schichten aus Silberbromid mit Hilfe eines Schutzkolloids hergestellt. Das klassische Schutzkolloid ist dabei die Gelatine, die bei der Reaktion zwischen Silbernitrat und Bromsalz das Zusammenklumpen der Kristalle verhindert und so für eine gleichmäßige Verteilung sorgt.

Suspensionspolymerisationen

Hier wird ein Verklumpen der Monomertröpfchen, sowie der Produktperlen während der Reaktion verhindert.

Arten von Schutzkolloiden

Es sind meist wasserlösliche Polymere wie teilverseiftes Polyvinylacetat, Polyvinylalkohol Polyvinylpyrrolidon; Zelluloseether (Tylose) wie zum Beispiel Methylzellulose, Hydroxyethylzellulose, Hydroxypropylmethylzellulose; Polyacrylate, Stärke, Proteine, Alginate, Pektine und Gelatine.

Quellen


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