- Schwarze Salbe
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Zugsalbe werden Salben genannt, die aus Ölschiefern hergestellte Wirkstoffe enthalten. Zugsalbe kann bei chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen (Kontaktekzem, Follikulitis, Furunkel, Akne, Abszesse unter der Haut, Phlegmonen und Panaritium) angewendet werden. In der Humanmedizin ist Zugsalbe (z. B. Thiobitum Salbe 20%® der Riemser Arzneimittel AG oder Ichtholan 50 Prozent der Ichthyol-Gesellschaft) mit Ammoniumbituminosulfonat als arzneiwirksamem Stoff zugelassen. In der Tiermedizin ist sie unter dem Namen Ursolan-Zugsalbe 50%®, Bituminosel-Salbe®, Phagal-Salbe®, Phlegmodolor® und Wedederm® mit demselben Wirkstoff zur Anwendung bei Tieren verfügbar.
Zugsalben sind Gemische aus über 10.000 Einzelsubstanzen mit entzündungshemmenden, schmerzlindernden, talgflussvermindernden, resorptions- und phagozytosefördernden Eigenschaften. Klinische Studien belegen die Wirksamkeit von Zugsalben oder ihren Einzelbestandteilen nicht.
Inhaltsverzeichnis
Mögliche Risiken
- Die Vergrößerung des Abszesses (Eiterbildung in einem Hohlraum) kann bei einem Durchbruch letztlich zu einer Blutvergiftung (Sepsis) beitragen.
- Das Auftragen auf eine Schleimhaut ist unbedingt zu vermeiden.
- Durch die Anwendung wird häufig die Vorstellung einer Wunde beim Arzt verzögert.
- Bei chronischen Hautveränderungen oder Allergien gegen den Wirkstoff sollte das Arzneimittel nicht eingesetzt werden.
- Beim Aufbringen sollten Schutzhandschuhe getragen werden
Arzneirechtliche Bestimmungen
Ammonium- und Natriumbituminosulfonat sind zur äußerlichen Anwendung bei allen lebensmittelliefernden Tieren (einschließlich milchliefernde) zugelassen und in Anhang II der Verordnung (EWG) Nr. 2377/90 über Höchstmengen für Tierarzneimittelrückstände in Nahrungsmitteln gelistet. Inhaltsstoffe werden aber zu einem geringen Teil resorbiert und können zu Geschmacksveränderungen des Fleisches oder der Milch führen.
Zugpflaster
Im Handel sind auch mit Zugsalbe ausgerüstete Pflaster als Convenience-Produkte erhältlich.
Literatur
- F.R. Ungemach et al.: Schieferölsulfonate. In: Löscher et al. (Hrsg.): Pharmakotherapie bei Haus- und Nutztieren. Paul Parey Verlag, 7. Aufl. 2006, S. 510. ISBN 3-8304-4160-6
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