- Schwarzes Korps
-
Das Schwarze Korps mit den Untertiteln Organ der Reichsführung SS - Zeitung der Schutzstaffeln der NSDAP galt als das Kampf- und Werbeblatt der SS. Das SS-Blatt erschien im Franz-Eher-Verlag, der auch den Völkischen Beobachter herausgab.
Diese Zeitung erschien jeden Mittwoch im freien Verkauf und jeder SS-Mann war verpflichtet, sie zu lesen und für deren Verbreitung zu sorgen. Schriftleiter war der SS-Führer Gunter d'Alquen.
Das Blatt war kirchenfeindlich, in zahlreichen Artikeln wurde auch gegen Freimaurer und Juden gehetzt.
Hauptsächlich wurde aber die SS verherrlicht und es gab zahlreiche Artikel, die stolz über die Arbeit der SS-Totenkopfstandarten in den Konzentrationslagern berichteten; so berichtet zum Beispiel der Artikel K.Z. und seine Insassen (Heft 7 vom 13. Februar 1938, S. 10) über das Konzentrationslager Dachau.
Die erste Auflage des Schwarzen Korps erschien am 6. März 1935 mit 70.000 Exemplaren. Im November des gleichen Jahres waren bereits 200.000 und Ende 1944 rund 750.000 Stück aufgelegt.
Die Zeitung wurde in enger Zusammenarbeit mit dem SS-eigenen Geheimdienst, dem Sicherheitsdienst Reichsführer-SS (SD) herausgegeben. Alle Meldungen und Nachrichten waren mit diesem abgesprochen, so versorgte der SD die Zeitung regelmäßig mit neuen Artikeln.
Die Zuschriften der Rubrik „Leserzuschriften mit der Bitte um Stellungsnahme/Kenntnisnahme“ gingen unverzüglich an den Sicherheitsdienst und konnten u. U. die direkte Verhaftung eines Beschuldigten nach sich ziehen, da diese Meldungen bzw. Leserbriefe der Gestapo übergeben wurden.
Literatur
- Heiber/von Kotze: Facsimile-Querschnitt durch das Schwarze Korps, Scherz, München 1968
- Hilde Kammer/Elisabet Bartsch: Jugendlexikon Nationalsozialismus, 1982
- Zeck, Mario: Das schwarze Korps. Geschichte und Gestalt des Organs der Reichsführung SS. Tübingen: Max Niemeyer Verlag, 2002. ISBN 3-484-34051-7
- Brandt, Jan: Unter strengster Wahrung der Form. Die Führung der SS-Zeitschrift "Das Schwarze Korps". Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 7./8. Mai 2005, S. 34
Wikimedia Foundation.