- Schwarzes Quadrat
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Das Schwarze Quadrat ist ein erstmals 1915 ausgestelltes Bild von Kasimir Malewitsch. Es gilt als eine der Ikonen der Malerei des 20. Jahrhunderts. Das mit Öl auf Leinwand gemalte Bild ist 79 x 79 cm groß und befindet sich in der Tretjakow-Galerie in Moskau. Ein weiteres schwarzes Quadrat hat Malewitsch um 1923 gemalt. Es ist in Sankt Petersburg im Russischen Museum ausgestellt.
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Bildmotiv
Im Sommer 1913 entstand in Uusikirkko (Finnland) die Komposition der Oper Sieg über die Sonne. Die futuristische Oper wurde am 3. Dezember 1913 im Lunapark-Theater in St. Petersburg uraufgeführt. Welimir Chlebnikow verfasste den Prolog, Alexej Krutschonych das Libretto, die Musik stammte von Michail Matjuschin und das Bühnenbild sowie die Kostüme von Malewitsch. Auf einen Bühnenvorhang malte er das erste Schwarze Quadrat. Darin liegt auch der Grund, weshalb Malewitsch die Geburtsstunde des Suprematismus in das Jahr 1913 verlegte und sich nicht auf die im eigentlichen Sinne suprematistischen Bilder von 1915 berief.
Das Gemälde Das Schwarze Quadrat wurde zum ersten Mal im Dezember 1915 bei einer futuristischen Ausstellung in der Galerie Dobytschina in Petrograd (Sankt Petersburg) mit dem Titel 0,10 gezeigt. Es wurde dabei an der höchsten Stelle einer Ecke des Raums mit der Bildfläche leicht schräg nach unten befestigt, umgeben von anderen Bildern Malewitschs. Das Schwarze Quadrat nahm damit die Position ein, die in einem traditionellen russischen Haus einer religiösen Ikone vorbehalten ist.
Die schwarz ausgemalte Fläche ist von einem weiß gemalten Rand umgeben. Malewitsch nannte es „Viereck“ im Ausstellungskatalog, da es keinem exakten Quadrat entspricht und auch die Seiten nicht parallel zueinander sind.
Literatur
- Jeannot Simmen: Kasimir Malewitsch - das schwarze Quadrat. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-596-12419-0
Weblinks
- Petra Kipphoff: Schwarzer Stoff. In: Die Zeit vom 29. März 2007, Nr. 14.
Siehe auch
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