- Schwingspule
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Eine Schwingspule (siehe auch Spule, engl. Voice coil) stellt die Antriebseinheit eines elektrodynamischen Schallwandlers respektive eines dynamischen Lautsprechers, wie z. B. eines Basslautsprechers, dar.
Dadurch unterscheidet sie sich von einer Tauchspule, welche eine ähnliche Funktion hat, jedoch eher in Mikrofonen und auch in Kalottenhochtönern Verwendung findet.
Sie besteht aus einem dünnen Draht, der auf dem sogenannten Schwingspulenträger aufgewickelt ist. Diese Spule taucht in den Luftspalt des Permanentmagneten ein, in dem sich ein starkes Magnetfeld befindet. Der Spulenträger ist mit der Membraneinheit des Lautsprechers verbunden. Das sich durch Stromdurchfluss aufbauende magnetische Wechselfeld bewegt die Schwingspule mit der Membran nach vorne und nach hinten und ermöglicht es so, die Spannungsschwingungen in Luftschwingungen umzusetzen.
In den frühen Jahren der Elektrotechnik wurden auch Elektromagnete zum Aufbau des Spaltmagnetfeldes verwendet, da man noch nicht in der Lage war, entsprechend starke Permanentmagnete herzustellen. Ein Elektromagnet bietet den Vorteil, dass sich das Magnetfeld beliebig ändern lässt.
Aufgrund der elektromagnetischen Induktion wird bei einer Bewegung der Membran auch eine Spannung in der Schwingspule induziert. Da der Lautsprecher an einen Verstärker als niederohmige Spannungsquelle (Signalspannung) angeschlossen ist, tritt in diesem Fall eine Dämpfung der Membranbewegung nach dem Prinzip der Wirbelstrombremse ein. Aufgrund dieser Tatsache steigt die elektromagnetische Dämpfung des Lautsprechers mit zunehmender Stärke des Magnetfeldes an. Dieses bedingt einen niedrigen Gütefaktor, der auch „Q-Faktor“ genannt wird.
Es existieren auch selbsttragende Bauformen von Schwingspulen, bei denen der Spulendraht einen rechteckigen Querschnitt aufweist und innerhalb der Windungen vollflächig miteinander verklebt ist. Derartige Konstruktionen finden in hochwertigen Lautsprecher-Chassis Verwendung, wo durch die Einsparung des Spulenträgers die bewegte Masse reduziert werden kann. Dieses kommt einer besseren Impulswiedergabe des Lautsprechers zugute.
Literatur
- Vance Dickason: Lautsprecherbau. 4. Auflage, Elektor-Verlag, Aachen, 2007, ISBN 978-3-89576-116-4
Kategorien:- Schallwandlung
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