- Schützenscheibe
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Schießscheiben oder auch Zielscheiben sind von Schützen verwendete Ziele. Sie bestehen beim Sportschießen aus dünner Pappe. Umgangssprachlich werden sie oft auch Schießkarte, Karte oder Scheibe genannt. Die Anordnung der Ringe auf einer Schießscheibe wird Spiegel oder Scheibenspiegel genannt. Der Scheibenspiegel besteht aus zehn ineinander liegenden, nummerierten Ringen. Ein Treffer des innersten Ringes wird am höchsten bewertet (10 Ringe).
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Sportschießen
Je nach Disziplin und Entfernung beim Sportschießen gibt es Schießscheiben in unterschiedlichsten Größen. Die Größenmaße der Schießscheiben werden in den Sportordnungen der Schießsportverbände je nach Schießdisziplin geregelt. Man verwendet Scheiben mit hellem Hintergrund und schwarzem Aufdruck.
Bei Schießscheiben für das Luftgewehrschießen auf 10 Meter hat die „Zehn“ einen Durchmesser von 0,5 mm. Beim Luftpistolenschießen auf die gleiche Entfernung hat die „Zehn“ einen Durchmesser von 11,5 mm und ist zweigeteilt in eine Innen- und Außenzehn. Auf 50m ist die Zehn 10,4mm groß, auf 100m 50mm und auf 300m hat die Zehn einen Durchmesser von 100mm. Die Ringe Neun und Zehn sind bei den Entfernungen 10m und 50m (hier mit Ausnahme der Pistolenscheibe) auf der Scheibe nicht beschriftet.
Die Auswertung der Treffer auf einer Scheibe wurden früher mit dem bloßen Auge vorgenommen. Heutzutage wird dafür in der Regel eine elektronische Auswertemaschine eingesetzt, die verschiedene Scheibengrößen einziehen kann und die Treffer bis auf 1/100mm genau auswertet. Für die Auswertung darf in der Regel jeweils nur ein Schuss pro Scheibenspiegel abgegeben werden (Ausnahme Pistole: bis fünf Schuss).
Um den hohen Papierverbrauch beim Schießen mit dem Luftgewehr zu reduzieren (ein Wettkampf besteht hier aus 40 - 60 Schuss = 40 - 60 einzelne Scheiben, die nach jedem Schuss gewechselt werden müssen), ist man hier dazu übergegangen, Streifenscheiben mit fünf bis zehn Spiegeln einzusetzen. Diese Streifenscheiben können mit einem speziellen Scheibenhalter mit den handelsüblichen Scheibenzuganlagen auf dem Schießstand eingesetzt werden. Heute werden auch elektronische Scheiben eingesetzt, ein Einholen der Scheiben ist nicht mehr nötig.
In der Schützensprache wird ein Treffer außerhalb des Scheibenspiegels scherzhaft als „Fahrkarte“ bezeichnet.
Bogenschießen
Die Zielscheibe beim Bogenschießen ist aus bedrucktem Papier. Sie ist farbig, von innen nach außen gold, rot, blau, schwarz und weiß; im Feldbogenbereich Schwarz und Gold in der Mitte. Die Zielscheibe wird auf einer Scheibenauflage aus gepresstem Stroh, mit Fäden durchwirktem gepresstem Papier oder teilweise auch aus Kunststoff befestigt.
Beim Wettkampfsport werden über die 30- und die 50-Meter-Distanz Zielscheiben von 80 Zentimetern Durchmesser verwendet. Bei 70 und 90 Meter weist die Scheibe einen Durchmesser von 1,22 Meter auf. Auf den Scheiben aus Papier sind zehn konzentrisch angeordnete Zonen aufgedruckt, mit jeweils einer Breite von 6,1 Zentimetern (große Ziele) oder einer Breite von vier Zentimetern (kleine Ziele). Die Scheibe wird schräg auf einem Ständer befestigt und der Mittelpunkt liegt 1,30 Meter über dem Boden.
Sonderformen
Sonderformen der Schießscheibe sind die Schützenscheibe, ugs. „Pappkamerad“ (eine Scheibe mit menschlicher Silhouette), und der laufende Keiler (eine Scheibe mit der Abbildung eines Wildschweines). Diese Scheiben kommen beim Sportschießen nicht mehr zum Einsatz.
Bei Schießen um den Titel eines Schützenkönigs in Schützenvereinen können auch Scheiben mit Wildmotiven zum Einsatz kommen.
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