- Pappe
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Pappe ist ein aus Zellstoff oder Altpapier durch Zusammenkleben oder -pressen gefertigter Werkstoff. Verwendung findet er in der Verpackungsindustrie und dem Kunstgewerbe.
Das Material stammt ursprünglich aus China. Im Westen ist die Variante aus zusammengeklebtem Papier seit dem 13. Jahrhundert geläufig – hier vor allem als Rohstoff für Spielkarten. Im 17. Jahrhundert setzten sich jedoch auch Bucheinbände aus Pappe durch. 1817 begann in England die Massenfertigung von Pappboxen.[1] Die schwedische Erfindung des Tetrapaks in den späten 1950er-Jahren erschloss ein weiteres Einsatzgebiet.
Der Werkstoff ist heute als Verpackungsmaterial kaum zu ersetzen. Aber auch Notgeldscheine oder sogar Möbel wurden bereits daraus gefertigt.
Inhaltsverzeichnis
Definition und Verbrauch
Von Pappe spricht man ab einem Flächengewicht von etwa 600 g/m² (ungefähr 1,5 mm Dicke), dünneres Material heißt Karton. In Deutschland wird Altpapier zu 65 % zur Papier- und Papperzeugung eingesetzt. Zellstoff wird zu 70 % importiert. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Papier und Pappe lag 2004 in Deutschland bei 236 kg/Jahr.[2]
Redensart
„Der ist nicht von Pappe“ ist eine ältere Redewendung für: „Der ist besonders stark oder widerstandsfähig“. Ursprünglich meinte man damit speziell den als Papp bzw. Pappe bezeichneten Kinderbrei. Wer also nicht mehr von dem Kinderbrei aß, konnte also kräftigere Nahrung verzehren und wurde folgerichtig nach dem Volksmund „kräftiger“.[3]
Verwendung
Recycling
Der Recycling-Code für Pappe ist 21.
Literatur
- Hillenbrand, Böhm, Landwehr und Marscheider-Weidemann: Die Abwassersituation in der deutschen Papier-, Textil- und Lederindustrie; gwf Wasser-Abwasser (1999) Nr. 4, S. 267
- Möbius und Tolle: Abwässer der Papier- und Pappe-Industrie Teil 1 und 2; UBA-Texte 31/90 und 32/90
- M. Suhr: BVT Merkblatt dokumentiert Techniken zu Umweltentlastungen in der Zellstoff- und Papierindustrie; Umwelt - VDI Verlag Nr. 4/5 S. 48 (2001)
Weblinks
Quellen
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