Sebaldus Münsterer

Sebaldus Münsterer

Sebaldus Münsterer (auch: Mönsterer, Munsterer; * um 1495 in Nürnberg; † 26. Oktober 1539 in Wittenberg) war ein deutscher Rechtswissenschaftler.

Leben

Im Sommer 1515 bezog Münsterer die Universität Leipzig, wo er im Sommersemester 1516 den Grad eines Baccalaureus und im Wintersemester 1518 den akademischen Grad eines Magisters erwarb. Am 13. Mai 1520 bezog Münster die Universität Wittenberg, wo er 1527 seine Studien durch die Promotion zum Doktor des weltlichen Rechts abschloss. Das Kirchenrecht behagte ihm nicht, er las daher die Institutionen, bis 1530 Johann Apel weggegangen war, der Kurfürst ihm dessen Professur übertrug und ihn offiziell 1536 bestätigte.

Im Wintersemester 1533/34 hatte Münsterer das Rektorat der Wittenberger Akademie bekleidet, während er in dieser Zeit zwei Söhne immatrikulierte. 1535 war er Prorektor an der Stelle des ehrenhalber gewählten Herzogs Albrecht von Braunschweig. Jedoch riss ihn schon sein früher Tod von seiner Wirksamkeit. Die Ehefrau Münstereres hatte damals aus christlicher Nächstenliebe, Pestkranke ins Haus geholt und gepflegt. Dadurch infizierte sie sich selbst und ihren Mann mit der Krankheit, so dass beide wenige Stunden nacheinander verstarben. In der Leichenrede von Veit Winsheim wird Münsterer als gottesfürchtige, nach innen gekehrte Persönlichkeit dargestellt, der ohne übertrieben Ehrgeiz, seine Pflichten erfüllte. So ist er nach außen hin auch nicht sonderlich in der juristischen Wissenschaft hervorgetreten.

Münsterer heiratete Anna, die Tochter des einstigen Wittenberger Bürgermeisters Hans Krapp, der Schwester von Philipp Melanchthons Frau Katharina. Eine Tochter Anna Münsterer († 1567) heiratete Ulrich Sitzinger Dr. jur und Kanzler von Zweibrücken. Zudem ist der Sohn Sebald Münsterer d. J. bekannt, der seinem Schwager in dem Amt des Kanzlers von Zweibrücken nachfolgte. Die Tochter Barbara Münsterer heiratete am 14. Februar 1536 Hyronymus Coeler aus Nürnberg und Leonhard Münsterer war mit seinem Bruder Sebald immatrikuliert worden.

Literatur

  • Karl Pallas: Urkunden das Allerheiligenstift zu Wittenberg betreffend, 1522 bis 1526, aus dem Nachlasse von N. Müller In: Archiv für Reformationsgeschichte (ARG). Jahrgang 12, 1915.
  • Walter Friedensburg: Geschichte der Universität Wittenberg. Max Niemeyer, Halle (Saale) 1917
  • Christian Gottlieb Jöcher: Allgemeines Gelehrtenlexikon. Band 3, 1751, Sp. 750.
  • Helmar Junghans: Verzeichnis der Rektoren, Prorektoren, Dekane, Professoren und Schloßkirchenprediger der Leucorea vom Sommersemester 1536 bis zum Wintersemester 1574/75. In: Irene Dingel, Günther Wartenberg: Georg Major (1502–1574). Ein Theologe der Wittenberger Reformation. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2005, ISBN 3-374-02332-0
  • Münster oder Munsterer, Sebald. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 22, Leipzig 1739, Spalte 446.

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