- Baba Taher
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Bābā Tāher, auch Bābā Tāhir bzw. Oryān (oder Âryān) genannt, (persisch باباطاهر , Luri: باوا تاهر) (* um 944; † um 1019 (weitere genannte Daten: * um 1000; † nach 1055, u.a.), Hamadan, Iran) war ein persischer Dichter des 10. bzw. 11. Jahrhunderts. Sein Grabmal befindet sich in Hamadan.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Bābā Tāher wuchs in Hamadan auf und ist einer der ersten bedeutenden Dichter der Persischen Literatur. Es gibt wenig Informationen über sein Leben, was zu Kontroversen in der Forschung geführt hat. Der Spitzname Oryan (der Nackte) lässt jedoch vermuten, dass Bābā Tāher ein wandernder Derwisch (Sufi) war. In der Forschung wird Bābā Tāhers Tod in erster Linie auf das Jahr 1019 datiert, obwohl auch hier die Meinungen auseinander gehen. Man nimmt an, dass er 75 Jahre alt geworden ist, was ihn zu einem Zeitgenossen Firdausis und Avicennas sowie zu einem unmittelbaren Vorgänger Omar Khayyāms gemacht hätte.
Werk
Bābā Tāher schrieb vor allem Vierzeiler (Rubāʿī) im lokalen Dialekt Mazandarans (auch Pahlaviat genannt), aber auch auf Lorī, Kurdisch, Arabisch und in den Dialekten Hamadans. Ohne einen konkreten Nachweis darüber liefern zu können, werden ihm an die 300 Vierzeiler im do beiti (zweier) Versmaß und eine Sammlung arabischer Maxime - die einen philosophischer, die anderen mystischer Natur - zugeschrieben[1]. Seine Gedichte behandeln Liebesthemen und Themen aus dem mystischen Bereich. Sie bilden oft die Basis der klassischen iranischen Musik, wobei sie von der Langhalslaute Setar begleitet werden.
Ausgaben
- Manouchehr Adamiyat (Hrsg.): Divān-e Bābā Tāher, Atellyeh Honar: Teheran 2001.
Siehe auch
Literatur
- Bābā Tāher. In: Encyclopaedia Britannica. London
- Bābā Tāher. In: Encyclopaedia Iranica. New York, NY
- E.G. Browne: Literary History of Persia. 1998, ISBN 0-7007-0406-X
- Henri Massé: Anthologie persane. Petite Bibliothèque Payot, Paris 1950, 1997, ISBN 2-228-89128-2.
- Jan Rypka, Robert Salek, Helena Turkova, Heinrich F.J. Junker: Iranische Literaturgeschichte. Leipzig 1959.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Henri Massé. Anthologie persane. Paris 1950, 1997, S. 85
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