- Selahattin Ülkümen
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Selahattin Ülkümen (* 1914; † 7. Juni 2003 in Istanbul) war ein türkischer Diplomat. Als Generalkonsul auf der Insel Rhodos rettete er 1944 insgesamt mehr als 200 Menschen jüdischen Glaubens vor der Deportation in deutsche Gaskammern.
Inhaltsverzeichnis
Vorgehen
Die damals zu Italien gehörende Insel Rhodos wurde 1943 von den Deutschen besetzt. Der 30-jährige nutzte seine Position, um auf Rhodos lebenden Juden, die vor dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches osmanische Staatsbürger waren, und deren Ehepartnern und Kindern, bald jedoch auch Menschen ohne jede Verbindung zur Türkei türkische Pässe auszustellen. So entgingen sie am 23. Juli 1944 - anders als weitere 1700 Juden aus Rhodos - der Deportation ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau.
Bittere Konsequenz
In der Folge wurde sein Haus durch die deutschen Streitkräfte bombardiert. Dabei wurde seine hochschwangere Frau so schwer verletzt, dass sie wenige Tage später verstarb. Der zur Zeit des Angriffs noch ungeborene Sohn überlebte.
- Im Islam ist es wie im Judentum; wer einem Menschen das Leben rettet, rettet die ganze Welt. Deine Mutter wäre stolz auf mich und ich würde exakt das Gleiche noch einmal tun
soll Ülkümen ihm später einmal auf die Frage geantwortet haben, ob er genauso gehandelt hätte, wenn er gewusst hätte, was passieren würde.
Auszeichnungen
- Gerechter unter den Völkern 1990
- Baum im Ehrenhain von Yad Vashem
Ausstellung
An Ülkümen und weitere türkische Retter von zahlreichen Juden - Necdet H. Kent, damals Botschafter in Marseille und Namık Kemal Yolga, stellvertretender Generalkonsul in Paris - wurde vom 27. Mai bis Ende Juni 2006 in der Ausstellung „Visum fürs Leben“ in der Vater-Unser-Kirche in Berlin-Wilmersdorf erinnert.
Siehe auch
Weblinks
Kategorien:- Deutsche Besetzung Griechenlands 1941–1945
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