Türkische Juden

Türkische Juden
Ein männlicher Jude im Osmanischen Reich
Zeichnung um 1779

Türkische Juden sind in der Türkei lebende Menschen jüdischen Glaubens. Im weiteren Sinne bezeichnet diese Bezeichnung die Krimtschaken, Chasaren und Karäer.[1]

Die größte Gruppe unter den türkischen Juden bilden die Sepharden aus Spanien und Portugal. Auch gibt es in der Türkei Aschkenasen, die aus Mittel- und Osteuropa stammen, allerdings in weit geringerer Zahl. Dazu gibt es noch Nachkommen von Juden, die schon in der Antike und byzantinischer Zeit auf dem Gebiet der heutigen Türkei lebten.[2] Es gibt die etwa hundertköpfige Gruppe der Karäer, welche die rabbinische Tradition nicht anerkennen.

Heute leben in der Türkei etwa 26.000 Juden [3], vor der Gründung Israels 1948 waren es noch 120.000. Die in der Türkei lebenden Juden genießen Minderheitenrechte, die im Vertrag von Lausanne am 24. Juli 1923 definiert wurden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In der Antike

Flaggschiff, das Bayezid II. sandte, um die Juden aus Spanien zu retten

.

Der offiziellen Internetpräsenz des Rabbinats in der Türkei zufolge kann das Judentum auf dem Gebiet der heutigen Türkei bis vor 220 v. Chr. zurückverfolgt werden.

Der Historiker Josephus Flavius berichtet, dass Aristoteles Juden auf seinen Reisen durch Kleinasien kennenlernte und mit ihnen in Gedankenaustausch kam.[4][5][6] Aus dem sechsten Jahrhundert stammt die Synagoge von Sardes. Es ist ein großer, reich ausgestatteter Bau, der auf eine umfangreiche Gemeinde hindeutet.

Osmanisches Reich

Im 15. Jahrhundert standen die Juden in Spanien vor der Alternative, zum Christentum überzutreten oder das Land zu verlassen. Am 31. Juli 1492 wurden aufgrund des Alhambra-Edikts, unterzeichnet von Ferdinand II. und Isabella I. von Kastilien, zwischen 120.000 bis 150.000 Juden aus Spanien ausgewiesen, die ihr Gold und sonstige Schmuckgegenstände sowie Geld der katholischen Regierung überlassen mussten. Die Mehrheit von ihnen – etwa 100.000 – flohen nach Portugal, von wo sie aber 1496/97 auch vertrieben wurden. Der Sultan des Osmanischen Reiches Bayezid II. ließ ein Dekret veröffentlichen, in dem die Juden willkommen geheißen wurden. Daraufhin wanderte eine große Zahl der spanischen und portugiesischen Juden ins Osmanische Reich aus.[6]. Der Begriff der im Dekret benutzt wurde heißt: Sürgün das heißt ähnlich dem hebräischen Galut Exil oder Wiederansiedlung, aber auch Bann.

Die Bezeichnung Sephardim stammt aus dem Hebräischen und bedeutet: „Die aus Sepharad (d.h. der iberischen Halbinsel) kommen“. Die sephardischen Einwanderer etablierten den Buchdruck auf türkischem Boden. Auch dienten sie in der osmanischen Armee als Berater und seit 1909 als reguläre Soldaten, als Minister und auch als Ärzte am Hofe der Sultane. Ihre Handelsbeziehungen dienten dem Wohle aller. Die gewährte religiöse Freiheit brachte viele berühmte Rabbiner zu Tage, die Kommentare zum Alten Testament lieferten. Als Ethnarch der jüdischen Gemeinde im Osmanischen Reich fungierte seit dem 15. Jahrhundert der Hahambasi in Istanbul.

Seit dem Sultan Orhan I. im 14. Jahrhundert durften Juden im Osmanischen Reich unter Auflage einer Sondersteuer (Khanadji) Grundbesitz frei erwerben. In Konstantinopel gab es bereits im 16. Jahrhundert 44 Synagogen. Laut jüdischem Archiv ließ es sich – verglichen mit dem Abendland – im Osmanischen Reich viel freier und besser leben. Der Rabbiner Isaak Zarfati sandte im Jahre 1470 auf Hebräisch ein Rundschreiben an alle deutschsprachigen jüdischen Gemeinden, in dem er sie dazu aufforderte, sich im Osmanischen Reich anzusiedeln.[2]

Handelsflagge der Juden im Osmanischen Reich

1648 spaltete sich ein Teil der türkischen Juden ab und schloss sich dem selbsternannten Messias Shabbetaj Zvi an.[7] Ein großer Teil der Nachfahren dieser Gruppe gehört heute dem muslimischen Glauben an und wird manchmal auch als Dönme bezeichnet. Ein kleiner Teil lebt auch heute noch nach den Regeln Shabbetaj Zvis.

Die Geschichte der Juden in der Türkei war nicht immer nur positiv geprägt. So erließ zum Beispiel der Sultan Murad III. ein Gesetz, sämtliche Juden im Reich zu töten. Dieses Gesetz trat allerdings nicht in Kraft. Weitere Schikanen waren ein Gesetz aus dem Jahre 1702, das es Juden gebot gelbe Pantoffeln zu tragen, und ihnen auferlegte, sich nur in Tüchern aus schwarzem Leder zu kleiden. Im Jahr 1728 mussten die Juden, die neben der Valide-Moschee lebten, ihre Häuser an Muslime verkaufen.

Erst im 19. Jahrhundert wurden die Juden den Muslimen formal rechtlich gleichgestellt.[2]

Gründung der Republik

Das jüdische Krankenhaus Or Ahayim im istanbuler Stadtteil Fatih
20. Mai 2009

Seit der Einwanderung der spanischen Juden waren das Osmanische Reich und später auch die Republik Türkei nach 1923 ein Ort für europäische Juden, in dem sie trotz allem im Gegensatz zum Abendland in Sicherheit und Freiheit leben konnten.

Gleichzeitig zur Trennung von Staat und Religion im türkischen Staat erfuhr auch die jüdische Gemeinschaft eine Wandlung von einer religiösen Gemeinschaft zu türkischen Juden, dann zu jüdischen Türken und schließlich zu Türken mosaischen Glaubens.[8]

Im Juni und Juli 1934 fanden jedoch Pogrome gegen die Juden Ost-Thrakiens statt, deren Ziel die vollständige Türkisierung des europäischen Teils der Türkei war. Diese Ereignisse werden auch als das Thrakien-Pogrom bezeichnet.[8]

Im Jahre 1942 kam es zur Einführung einer Vermögenssteuer (Varlık Vergisi) für Nicht-Muslime, die äußerst rigoros angewendet wurde, und manche der Betroffenen in die Armut trieb. Als Folge dieser Repressalie, vor allem aber nach der der Gründung des Staates Israel 1948, wanderten bis zu 30.000 Juden ins Ausland aus.[9]

Holocaust

Zwar verbot die türkische Republik bereits vor dem Zweiten Weltkrieg, ausländischen Juden Visen zu erteilen, doch wurde dieses Dekret durch manche türkische Diplomaten umgangen, indem sie vielen Juden die türkische Staatsbürgerschaft verliehen und sie so vor den Konzentrationslagern retteten. So hat zum Beispiel die zentrale Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Israel den damaligen türkischen Konsul in Rhodos, Selahattin Ülkümen, mit dem Ehrentitel Gerechter unter den Völkern ausgezeichnet, weil er den Juden der heute griechischen Insel Rhodos (das damals zu den italienischen Ägäis-Inseln gehört hatte) unter Einsatz seines Lebens zur Flucht verholfen hatte. Der Generalkonsul der Türkei in Marseille, Behiç Erkin, stellte für 18.000 Juden zumeist osmanischer Abkunft türkische Papiere aus und rettete sie so vor dem Holocaust.[10][11]

Wegen des generellen Einreiseverbots sowie auf britischen Druck wurde Anfang 1942 dem Schiff Struma mit 769 jüdischen Flüchtigen aus Rumänien die Landung auf türkischem Boden verwehrt. Es sank kurz darauf im Schwarzen Meer, vermutlich nach Torpedobeschuß durch ein sowjetisches U-Boot, es gab nur einzelne Überlebende.[12] - Ab Ende 1942 war Istanbul der Sitz der Organisation „Vaad Ha-Hatzalah“ der Jewish Agency, die die Aufgabe hatte, auf legalen und halb-legalen Wegen möglichst vielen Juden aus Europa zur Flucht nach Palästina zu verhelfen.[13]

Im Holocaust sind auch Juden türkischer Staatsangehörigkeit umgekommen. Alleine 1.282 der 67.488 Personen, die von Sammellager Drancy in die verschiedenen KZ eingeliefert wurden, waren türkische Staatsbürger.[14]

Am 16.September 2005 wurde im Konzentrationslager Dachau eine Gedenktafel für die vom nationalsozialistischen Deutschland verfolgten türkischen Staatsbürger angebracht.[15]

Antisemitismus

Der Antisemitismus in der Türkei war seit der osmanischen Zeit nur eine Randerscheinung. Bislang zeichnet die türkische Öffentlichkeit von sich selbst ein zumeist judenfreundliches Bild. Robert Schild, einem Autor der jüdisch-türkischen Zeitung Şalom, zufolge, war die Türkei nie ein antisemitisches Land.[16] Allerdings breitet sich in neuerer Zeit der Antisemitismus immer mehr in islamistischen und nationalistischen Milieus aus. Es heißt, dass in manchen Kreisen antisemitische Publikationen wie die Protokolle der Weisen von Zion und Mein Kampf eine hohe Konjunktur hätten.[17] Die türkische Übersetzung von Hitlers Mein Kampf, Kavgam, wurde von 13 verschiedenen Verlagen auf den Markt gebracht und befand sich auf Platz 4 der Bestsellerlisten.[18] In letzter Zeit kann man verstärkt beobachten, dass antisemitische Strömungen langsam in den Mainstream einfließen. Als Beispiele dafür könnte man den antisemitischen Kinokassenschlager Tal der Wölfe und die antisemitische Fernsehserie Sarahs blaue Augen sehen. Bis 2006 hat es eine Debatte zum ansteigenden Antisemitismus in der Türkei mit Ausnahme von Zeitungsartikeln in der sozialistischen Zeitschrift Birikim und im liberalem Intelligenzblatt Radikal nicht gegeben.[19] Im türkischem Militär und in der Bürokratie hat die Verdrängung der Juden, laut Jüdischem Archiv, einen antisemitischen Charakter.[2]

Die türkische Bewegung Necmettin Erbakans Milli Görüş und ihre Parteien Wohlfahrtspartei und Partei der Glückseligkeit sind laut Einschätzung des Bayrischen Innenministeriums[20] und laut deutschem Verfassungsschutz[21] antisemitisch eingestellt. Weiter vertritt die Tageszeitung Millî Gazete antisemitische Thesen in ihren Artikeln. Des Weiteren wird die türkische Bewegung der Grauen Wölfe (Bozkurtlar) und ihre Partei der Nationalistischen Bewegung (MHP) vom deutschen Verfassungsschutz als antisemitisch eingestuft.[22]

Beim Thrakien-Pogrom 1934 und im Pogrom von Istanbul 1955 gab es Übergriffe, bei denen neben Griechen und Armeniern auch Juden zur Zielscheibe wurden.[23] Am 15. November 2003 unternahm Al-Qaida einen Selbstmordanschlag auf zwei Synagogen; eine davon war die Neve-Shalom-Synagoge in Istanbul, die schon 1986 einmal Objekt eines Anschlags war. Dieser Anschlag war der erste Anschlag Al-Qaidas in der Türkei. Bei diesem Anschlag wurden hauptsächlich muslimische Passanten auf der Straße getötet.[24][25]

Jüdisches Leben in der Türkei heute

Das Zentrum des Judentums in der Türkei ist Istanbul. Dort gibt es eine Jüdische Zeitung und eine dazugehörige Internetpräsenz mit dem Namen Şalom. Neben den vielen Synagogen in Istanbul gibt es das Or-Ahayim-Hospital in Balat und zwei Altenheime, die der Gemeinde gehören. In Ulus, Istanbul, gibt es seit 1914 eine jüdische Schule, zu der eine Grundstufe eine Mittelstufe und ein Gymnasium gehören.[26] Des Weiteren gibt es eine jüdische Buchhandlung[27] und ein jüdisches Museum[28] in Istanbul. Das zweitgrößte Zentrum der Juden in der Türkei ist Izmir. Kleinere Gruppen leben in Adana, Ankara, Antakya, Bursa, Çanakkale, Iskenderun und Kırklareli.

Die türkisch-jüdische Musikgruppe Sefarad war mehrmals in der türkischen Top-Ten und belegte darin auch schon erste Plätze mit ihrer türkischen und Ladino-sprachigen Musik.[29] Die Gruppe ist für die jüdische Gemeinde eine wichtige kulturelle Institution, da sie mit der fast nur noch von älteren Menschen gesprochenen Ladinosprache beinahe vergessenes jüdisches Liedgut wieder hat aufleben lassen.

Koschere jüdische Küche findet man in Istanbul auch in Beyoğlu und im alten Stambul, in feiner Ausprägung z. B. im Restaurant des Hotels Merit Antique.

Die Institution des Hahambaşı

Hauptartikel: Hahambaşı

Die Institution des Hahambaşı wurde 1452 von Sultan Mehmed II. geschaffen. Ziel war es, die ethnisch und kulturell sehr verschiedenen Untertanen so weit wie möglich nach ihren eigenen Gesetzen zu regieren. Da die Religion als wichtige Grundlage der Identität der verschiedenen Gemeinschaften angesehen wurde, wurden ihre religiösen Führer auch als Ethnarchen bezeichnet. Dies trifft außer auf den Hahambaşı auch auf den christlichen Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel zu, und vor allem auf den Großmufti, den obersten islamischen Rechtsgelehrten im Osmanischen Reich, der sogar den Rang eines Ministers bekleidete.

Der erste Hahambaşı, Moses Capsali, durfte als Oberhaupt der Juden in der Türkei unter dem Sultan Mehmed II. am Staatsrat teilnehmen.[2]

Aufgrund der Größe und geographischen Lage des Reichs, das nicht nur Palästina, die historische Heimat der Juden, sondern auch mehr Diasporagemeinden als jedes andere Land umfasste, wurde der Hahambaşı auch mit dem Exilarchen verglichen, dem Führer der Juden während des Babylonischen Exil und im späteren Perserreich.

Der Hahambaşı hatte während des osmanischen Reichs weitgehende Gesetzgebungs- und Rechtssprechungsgewalt über die Mitglieder ihrer Gemeinschaft und direkten Zugang zum Sultan. Die Amtsinhaber besaßen spätestens nach der Vertreibung der Juden aus Spanien (1492) auch außerhalb des Osmanischen Reichs erheblichen Einfluss. Die Oberrabbiner der heutigen, säkularen Türkischen Republik tragen ebenfalls den Titel Hahambaşı.

Synagogen in Istanbul

Die Etz Ayahim Synagoge in Istanbul, Ortaköy
Ashkenazi Synagoge

Europäische Seite des Bosporus – Nördlich des Goldenen Horns

  • Neve-Shalom-Synagoge[30]
  • Ashkenazi-Synagoge
  • Italian-Synagoge
  • Maalem-Synagoge, Hasköy
  • Bet-Israel-Synagoge, Şişli
  • Etz-Ahayim-Synagoge, Ortaköy
  • Yeniköy-Synagoge

Südlich des Goldenen Horns

  • Ahrida-Synagoge, Balat, ist die älteste der Istanbuler Synagogen und wurde im frühen 15. Jahrhundert gebaut.[31]
  • Yanbol-Synagoge, Balat
  • Bet-Avraam-Synagoge, Sirkeci
  • Kal-Kados-Çorapçi-Han-Synagoge
  • Bakırköy-Synagoge

Asiatische Seite des Bosporus

  • Hemdat-Israel-Synagoge, Haydarpaşa
  • Bet-Yaakov-Synagoge, Kuzguncuk
  • Bet-Nissim-Synagoge, Kuzguncuk
  • Caddebostan-Synagoge

Prinzeninseln

Friedhöfe in Istanbul

[32]

I. Aus byzantinischer Zeit

I a. Nicht mehr erhalten

  • Zwischen den Stadttoren Edirnekapı und Eğrikapı vor den Stadtmauern
  • Kasımpaşa

I b. Erhalten

  • Ortaköy

II. Aus osmanischer Zeit

  • Hasköy, größter Friedhof der Stadt, entstand 1583 als Ersatz für den von Kasımpaşa. - Angrenzend der karaitische Friedhof.
  • İcadiye, oberhalb Kuzguncuk, zweitgrößter Friedhof der Stadt, entstand im 16. Jh.
  • Bağlarbaşı, oberhalb Üsküdar, entstand vor 1712

III. 19./20. Jahrhundert

  • İtaliyan Musevi Mezarlığı, Şişli: 1867
  • Ulus Mahallesi: 1919 aschkenasischer, 1920 sephardischer Friedhof.
  • Kilyos (am Schwarzen Meer): erfolgloser Versuch einer Neugründung 1990/94.

Bekannte türkische Juden

  • Mitgründer der türkischen Demokratischen Partei Salamon Adato, Parlamentariar 1946-1954
  • Der türkischen Tageszeitung Hürriyet zufolge hat der Bürgermeister von Brooklyn, Marty Markowitz, bei einem Essen mit dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan gesagt, dass er ein türkischer Jude sei und im Anschluss die Worte Atatürks wiederholt: Ne Mutlu Türkum Diyene „wie glücklich für den der sich Türke nennt“.[33]
  • Der in der Türkei bekannte Schriftsteller Mario Levi ist ein türkischer Jude.
  • Emmanuel Carasso war ein Parlamentsabgeordneter im Osmanischem Reich und einer der Finanzierer der Jungtürkischen Bewegung.
  • Shabbetaj Zvi
  • Sami Levi, Cem Stamati und Ceki Benşuşe formen die bekannte Türkische Musikgruppe Sefarad
  • Cefi Kahmi ist ein Politiker und ehemaliges Mitglied der Großen Nationalversammlung der Türkei
  • Nouriel Roubini ist ein weltbekannter Wirtschaftsprofessor.
  • Dario Moreno, türkischer Sänger und Schauspieler aus İzmir wurde in den 50ern und 60ern in Frankreich bekannt.

Diaspora

Israel

Es gibt in Israel mehrere Vereine, die von türkischen Juden gegründet wurden. Der wichtigste ist die Vereinigung der türkischstämmigen Israelis (he: Hitahdut Yotsey Turkia, tr: Türkiyeliler Birliği). Die türkischstämmigen Israelis haben in der Nähe Haifas einen Wald gepflanzt und nach Atatürk benannt.[34]

Außerdem gibt es von türkischen Juden gegründete Kibbuzim wie den 1948 von 33 jungen Leuten gegründete haGoschrim in der Huleebene, wenige Kilometer östlich von Kirjat Schmona am Fuß des Golan.[35]

Angaben des Israelischen Statistischen Instituts zufolge sind 70.407 türkische Juden nach Israel ausgewandert. 2001 fühlten sich 80.400 Israelis als türkischstämmig.[36]

Österreich

Bis zu den Novemberpogromen 1938 gab es in Wien eine türkisch-israelitische Gemeinde und Synagoge, genannt Türkischer Tempel.[37]

Siehe auch

Literatur

  • Corry Guttstadt: Die Türkei, die Juden und der Holocaust. Assoziation A, Berlin 2008, ISBN 978-3-935936-49-1
  • Haim Ze'ev Hirschberg: Hakham Bashi. In: Cecil Roth (Hrsg.): Encyclopedia Judaica. Brill, Leiden 1997, ISBN 965-07-0665-8 (Englisch) (CD-ROM Edition Version 1.0).
  • Bernard Lewis: The Jews of Islam. Princeton University Press, Princeton N.J. 1984 ISBN 0-691-00807-8 (Englisch)
  • Roni Margulies: Bugün Pazar, Yahudiler azar. Erinnerungen. Kanat Kitap, Istanbul 2007, ISBN 978-975-8859-52-8 (Türkisch)
  • Esther Benbassa: Un Grand Rabbin Sépharade en Politique. 1892-1923. CNRS, Paris 1990 (Französisch)
  • Esther Benbassa: Une Diaspora Sépharade en Transition Istanbul XIXe-XXe Siecles. Les Editions du Cerf, Paris 1993, ISBN 2-204-04668-X (Französisch)
  • Benjamin Braude (Hrsg.): Christians and Jews in the Ottoman Empire. The functioning of a plural society. Holmes and Meier, New York 1982 (Englisch)
  1. The central lands. ISBN 0-8419-0519-3
  2. The Arabic speaking lands. ISBN 0-8419-0520-7
  • Mark A. Epstein: The Ottoman Jewish Communities and their Role in the Fifteenth and Sixteenth Centuries. Schwarz-Verlag, Freiburg 1980, ISBN 3-87997-077-7 (Englisch)
  • Abraham Galante: Histoire des Juifs de Turquie. Edition Isis, Istanbul 1987 (9 Bde., Französisch)
  • Abraham Galante: Die Türken und die Juden (Turkler ve Yahudiler). Gözlem, Istanbul 1995, ISBN 975-7304-16-6 (Deutsch)
  • Jane S. Gerber: The Jews of Spain. A History of the Sephardic Experience. The Free Press, New York 1994, ISBN 0-02-911574-4 (Englisch)
  • Erol Haker: Once upon a time Jews lived in Kirklareli. The Story of the Adato Family 1800-1934. Edition Isis, Istanbul 2003, ISBN 975-428-239-0 (Englisch)
  • Esther Juhasz: Sephardi Jews in the Ottoman Empire. Aspects of Material Culture. Israel Museum, Jerusalem 1990, ISBN 965-278-065-0 (Englisch)
  • Albert E. Kalderon: Abraham Galante. A Biography. Sepher Hermon Press, New York 1983, ISBN 0-87203-111-X (Englisch)
  • Ilan Karmi: The Jewish Community of Istanbul in the Nineteenth Century. Social, Legal and Administrative Transformations. Edition Isis, Istanbul 1996, ISBN 975-428-085-1 (Englisch)
  • Adolf von Zemlinszky: Geschichte der türkisch-israelitischen Gemeinde zu Wien. Wien 1888.

Weblinks

 Commons: Türkische Juden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Die turkstämmigen Karäer zu ihrer Geschichte (türkisch, englisch)
  2. a b c d e Jüdisches Archiv-Webseite: Türkisch Jüdisches Archiv-Webseite zur Geschichte der Juden im Osmanischem Reich und der Türkei
  3. musevicemaati.com Offizielle Internetpräsenz der türkischen Juden "Turkish Jews Today: The present size of Jewish Community is estimated at around 26.000." (türkisch, englisch)
  4. Website des Jüdischen Rabbinats Türkei: Informationen zur Gemeinde und Geschichte der Juden in der Türkei (englisch, türkisch)
  5. Flavius Josephus: Jüdische Altertümer; 1. Buch, Kapitel
  6. a b Webseite der deutschsprachigen türkischen Zeitung Yeni Vatan: Artikel über die türkischen Juden
  7. Türkische Tageszeitung Hürriyet: Artikel vom 2. April 2001 zum Thema Shabbetaj Zvi (türkisch)
  8. a b Rıfat N. Bali :Les Relations entre Turcs et Juifs dans La Turquie Moderne, Istanbul: Isis, 2001
  9. Faik Ökte: The tragedy of the Turkish Capital Tax, Kent 1987
  10. Turkish Daily News: Turkish Daily News mit Angaben zur Person Behiç Erkin und über ein geplanten Hollywood Film zum Thema (englisch)
  11. Emir Kivircik, Büyükelçi (de: Botschafter), Goa, ISBN 978-9944-2-9102-6 (türkisch)
  12. science.co: Türkisch Jüdische Freundschafts Webseite zur Geschichte der Juden im Osmanischem Reich und der Türkei (englisch)
  13. Evyatar Friesel: „Atlas of Modern Jewish History.“ Jerusalem (Carta) 1990, 110 mit Karte 124
  14. Yeni Vatan (Neue Heimat): über den Holocaust und türkisch jüdische Opfer
  15. Grußwort des bayrischen Staatsministers Siegfrid Schneider anlässlich der Anbringung einer Gedenktafel für die verfolgten türkischen Staatsbürger: über den Holocaust und türkisch jüdische Opfer
  16. Süddeutsche Zeitung, 16. November 2003: [1]
  17. Antisemitismus in der Türkei
  18. „Mein Kampf“ in der Türkei
  19. Artikel der deutschen Tageszeitung Die Tageszeitung (taz) vom 2. Mai 2006: Die deutsche Tageszeitung Taz zum neuerlichen Antisemitismus in der Türkei
  20. Bayrisches Innenministerium: Pressemitteilung zur Bewegung Erbakans
  21. Verfassungsschutz: Informationen über Milli Görüş
  22. Verfassungsschutz [2]
  23. Der Tagesspiegel: „Heikler Jahrestag für Ankara“, von Thomas Seibert, 7. Februar 2005
  24. mimetic.com: Informationen und Fotografien zum Terroranschlag auf die Synagoge Neve Shalom (englisch)
  25. Die Zeit: Artikel zum Terroranschlag auf die Synagogen
  26. Jüdische Schule Istanbul: Informationen zur Schule und ihrer Geschichte (türkisch)
  27. Jüdische Buchhandlung Gözlem Kitap:[3] (türkisch)
  28. Jüdisches Museum :[4] (türkisch), (englisch)
  29. Türkisch-jüdische Musikgruppe Sefarad: Website der Gruppe (türkisch)
  30. Website der Neve-Shalom-Synagoge:[5] (englisch, türkisch)
  31. Turkishjews.com:Ahrida Synagoge (englisch)
  32. A. Galanté: Histoire des juifs d´Istanbul. 1941-42; Mina Rosen: Jewish Cemeteries in Turkey. in: Ester Juhasz (ed.): Sephardi Jews in the Ottoman Empire. Aspects of Material Culture. Jerusalem 1989, 60-63.)
  33. Türkische Tageszeitung Hürriyet: Artikel über den USA-Besuch Erdoğans, 20. Oktober 2007
  34.  :Hitahdut Yotsey Turkia Website der türkischen Israelis (türkisch), (hebräisch), (englisch), (Ladino), (französisch)
  35.  :Hitahdut Yotsey Turkia Zeitung Offizielle Zeitung der türkischen Israelis (türkisch)
  36.  :Hitahdut Yotsey Turkia Zeitung Aufsatz zur Situation und Geschichte der türkischen Israelis (türkisch)
  37. Website der Türkischen Kulturgemeinde Österreich: Informationen zur Wiener-tuerkisch-israeilitische-Gemeinde

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