- Selbstleuchtendes Kennzeichen
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Hinterleuchtete Kennzeichen, von den Herstellern Selbstleuchtende Nummernschilder, (Abk. „SLN“, oder Leuchtkennzeichen genannt, sind Kfz-Kennzeichen, die nicht von einer externen Lichtquelle angeleuchtet werden müssen, um bei Dunkelheit lesbar zu sein.
Von hinten beleuchtete Kennzeichen wurden schon einmal in den 1930er-Jahren entwickelt[1][2], allerdings war der Platzbedarf der Beleuchtung mit Glühlampen erheblich höher als der der aktuellen Lösungen, sodass sie nur bei einigen Automodellen eingebaut und nicht nachrüstbar waren.
Inhaltsverzeichnis
Technik
Zurzeit existieren zwei verschiedene Verfahren:
- Die Beschriftung wird durch Prägen einer transluzenten weißen reflektierenden Kunststoffplatine erreicht, hinter der sich weiße LEDs befinden. Dieses System wurde von 3M entwickelt. Das Kraftfahrtbundesamt hat für dieses Verfahren am 10. Juli 2006 unter der Nummer K513 eine Allgemeine Bauartgenehmigung (ABG) erteilt. Seit November 2006 sind diese Kennzeichen im Handel.
- Die Beschriftung wird auf eine transparente Folie gedruckt, die wiederum auf eine Elektrolumineszenz-Folie geklebt wird. Die Elektrolumineszenzfolie leuchtet, wenn an sie eine Wechselspannung angelegt wird. Nummernschilder nach diesem Prinzip wurden von Lighttech entwickelt und werden von der Firma Sievers vertrieben. Inzwischen wird dieses Kennzeichensystem, welches über die Zulassung des Kraftfahrtbundesamtes (ABG K555 vom 27. Februar 2007) verfügt, gemeinsam von der LYTTRON GmbH und Lighttech weiterentwickelt. Dieses Verfahren war es auch, das erstmalig eine allgemeine Straßenzulassung erhielt (im VW Phaeton), die im April 2005 auslief. Hersteller war die FER Fahrzeugelektrik GmbH.
Hintergrund
In den meisten europäischen Ländern muss eine Kennzeichenbeleuchtung von außen mittels herkömmlicher Glühlampen erfolgen. In Deutschland erlaubte zunächst die Kennzeichen-Ausnahmeverordnung die ausnahmsweise Zulassung von selbstleuchtenden Kennzeichen bis zum 29. April 2005. Im März 2006 erhielt 3M in Deutschland die Erlaubnis, 300 Fahrzeuge mit selbstleuchtenden Kennzeichen auszustatten und probeweise im öffentlichen Straßenverkehr zu betreiben. Im Juli 2006 folgte die Allgemeine Bauartgenehmigung. Grundlage hierzu ist die geänderte, dementsprechend angepasste, ehemalige StVZO, jetzt FZV, unter der TA 22.
Vor- und Nachteile
Als Vorteile führen die Entwickler von selbstleuchtenden Kennzeichen an:
- bessere Lesbarkeit durch gleichmäßige Ausleuchtung des Hintergrundes und das Fehlen von Schatten (im Vergleich zu den derzeit in den meisten Ländern auf Kennzeichen üblichen erhabenen Schriftzeichen)
- bessere Sichtbarkeit
- Die gleichmäßige Ausleuchtung verbindet optisch die beiden Rückleuchten des Fahrzeugs. Damit können Autofahrer diese Rückleuchten leichter den dazugehörigen Fahrzeugen zuordnen. Wenn sich viele Autos auf der Straße befinden, verbessert sich somit der Überblick über die Verkehrssituation.
- geringerer Stromverbrauch
- mehr Möglichkeiten im Automobildesign, da die Kennzeichen nicht mehr vertieft eingebaut werden müssen („Eingrabung“ entfällt, bis zu 7 cm)
Ein Nachteil ist der höhere Preis: Das selbstleuchtende Nummernschild von 3M ist seit November 2006 als Set für 99,90 € im Handel erhältlich, incl. 29,90 € für die Platine und die Prägung derselben. Je nach Einbausituation muss zudem möglicherweise für die Stromzuleitung ein Loch in den Kofferraum gebohrt werden.
Literatur
Weblinks
- Das SLN auf der Website der 3M Deutschland GmbH
- Das SLN auf der Website der Autoschilder Sievers GmbH
Belege
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