Selous Scouts

Selous Scouts
Das Barettabzeichen der Selous Scouts stellte einen stilisierten Fischadler dar

Die Selous Scouts (benannt nach Frederick Selous, einem Weggefährten von Cecil Rhodes) war eine Eliteeinheit des weißen, rhodesischen Minderheitsregimes während des rhodesischen Befreiungskrieges. Die Einheit entstand 1974 als Tracker Combat Unit (Spurensucherkampfverband), wurde jedoch nach kurzer Zeit in Selous Scouts unbenannt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Operationen der Selous Scouts unterlagen der Geheimhaltung. Selous Scouts lebten und operierten oft über Monate fernab von Versorgung und externer Führung. Bekanntheit erlangten Einsätze in denen sich die weißen Angehörigen mittels Schminke (Spitzname BLACK IS BEAUTIFUL) tarnten, unter der Führung der schwarzen Selous Scouts in „Terroristencamps“ einsickerten, um unvermittelt den Kampf aufzunehmen. Diese Kampfweise verunsicherte die „Terroristen“ (ZANU und ZAPU) maßgeblich und führte dazu, dass das Vertrauen unter den Aufständischen schwand und die Kampfmoral dramatisch sank.

Ein wesentlicher Teil von Counter-Insurgency-Operationen besteht darin, Gegner für sich zu gewinnen („umzudrehen“). Dieses Mittels bedienten sich die Selous Scouts ebenfalls.

Auftrag

Die Aufgabe der Einheit war es, durch Fernspähtrupps und Spurensuche Kenntnisse über die Guerillaverbände der ZANU und ZAPU zu sammeln und Operationen gegen diese durchzuführen. Die Einheiten kämpften in so genannten Zweigen (Trupps) von vier bis fünf Soldaten. Zur Tarnung verkleideten sich die Soldaten als ZANU- und ZAPU-Angehörige. Weiße Angehörige gaben sich oft als ostdeutsche Militärberater aus.

Nach heutiger Terminologie würde man die Aufgaben der Selous Scouts unter der Bezeichnung Counter Insurgency (COIN) zusammenfassen.

Organisation

Der Verband bestand zeitweilig aus 1000 Soldaten.

Rekrutierung und Ausbildung

Die Selous Scouts rekrutierten sich aus allen Ethnien des Landes. Die Offiziere waren Weiße (wie auch anfangs alle Soldaten), einige kamen aus Großbritannien und den USA.

Das Auswahlverfahren ähnelte dem des Rhodesischen Special Air Service (SAS). Ein besonderer Schwerpunkt der Ausbildung lag in der Überlebensausbildung fernab von Zivilisation und Versorgung durch reguläre Truppen. Ein Großteil der Ausbildung war der des Rhodesischen SAS gleich, wobei der Schwerpunkt der Selous-Scout-Ausbildung darin bestand, verdeckte Operationen gegen Guerilla-Einheiten durchzuführen.

Bestandteile der Ausbildung waren:

Überlebensausbildung, Waffenausbildung und Kampfmittelausbildung (insbesondere an Beutewaffen, -kampfmitteln), Spurensuche (Tracking), Counter Guerilla Tactics, Fallschirmsprung (teilweise mit HALO).


Ausrüstung

Standardwaffe der Selous Scouts war das FAL-Gewehr 7,62 mm. Aufgrund ihrer Operationsweise nutzten sie auch Beutewaffen sowjetischer Bauart.

Die Einheit trug die Standarduniform der rhodesischen Armee. Als „besonderes Kennzeichen“ trugen die Angehörigen oft nur Fragmente der Standarduniform (kurze Hosen, abgeschnittene Ärmel u.ä.).

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