- Semi J. Begun
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Semi Joseph Begun (* 2. Dezember 1905 in Danzig; † 5. Januar 1995 in Cleveland, Ohio) war ein Pionier der Magnetaufzeichnung.
Leben
Semi J. Begun erwarb 1933 in Berlin seinen Doktor in Elektrotechnik. Er ging dann zur Lorenz AG, der deutschen Tochter der ITT. Dort baute Begun, basierend auf der Magnetaufzeichnung auf einem Draht, seinen ersten Prototyp einer Diktiermaschine, die in den 1930er-Jahren in Europa sehr populär wurde.
Im Jahr 1935 immigrierte Semi J. Begun in die USA, wo er aber die Rundfunkunternehmen nicht von der Magnetaufzeichnung überzeugen konnte. Begun begann dann bei Guided Radio, Inc., wo er ein Schiffskommunikationssystem entwickelte, dass von der Navy übernommen wurde. Seine Magnetaufzeichnung hatte er zu Hause weiterentwickelt.
Im Jahr 1937 gründete Begun seine Firma Acoustic Consultants, Inc., wo er seinen Sound Mirror entwickelte, den ersten kommerziellen Magnetbandrekorder in den USA. Im folgenden Jahr bot ihm die Brush Development Company in Ohio einen Posten in der Entwicklungsabteilung an.
Nach der Kriegserklärung entwickelte Begun verbesserte Magnetrekorder für Militärflugzeuge, Unterwassermikrofone und Sonar-Zielsuchgeräte für Torpedos. Er wurde Mitglied des National Defense Research Committee und wurde von Präsident Truman ausgezeichnet.
Nach dem Krieg war Semi J. Begun Vizepräsident der Brush Development Company, wo er nun neue Konzepte für Aufzeichnungsmedien einführte. Seien Ideen führten zur ersten Demonstration eines Videokopfs und einem Vorläufer der Floppydisk, einem beidseitig magnetisch beschichtetem Papier, genannt Mail-A-Voice.[1]
Als die Firma im Jahr 1952 mit Cleveland Graphite Bronze Company fusionierte, wurde Begun ein Mitglied des Aufsichtsrates. Dort brachte er bald die Fusion mit Gould National Battery zum Abschluss, wo Begun Vizepräsident und Aufsichtsratsmitglied wurde.
Nach seiner Zurruhesetzung im Jahre 1971 gründete er die Beraterfirma Auctor Associates.
Semi J. Begun gründete ferner die Society for the Prevention of Violence and Aggression in Children und an der John Carroll University in Cleveland das Begun Institute for Studies of Violence and Aggression.
Weblinks
- Osman K. Mawardi: In Memoriam. In: J. Audio Eng. Soc.. Band 43, Nr. 4, 1995, S. 288
- Eintrag in der Inventor Hall of Fame
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