- Severiano Ballesteros
-
Severiano Ballesteros Personalia Nationalität: Spanien Spitzname: Seve Karrieredaten Profi seit: 1974 Turniersiege: 91 Majorsiege: 5 Auszeichnungen: World Golf Hall of Fame (1999) Severiano „Seve“ Ballesteros (* 9. April 1957 in Pedreña, Kantabrien; † 7. Mai 2011 ebenda[1][2]) war ein spanischer Profigolfer. Er gehört zu den „Big Five“, einer Gruppe von Weltklasse-Golfern, die alle innerhalb von zwölf Monaten geboren wurden, mindestens ein Major gewonnen und Europa im Ryder Cup konkurrenzfähig gemacht haben. Die anderen sind Nick Faldo, Bernhard Langer, Sandy Lyle und Ian Woosnam.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Herkunft
Ballesteros wuchs in einfachen Verhältnissen im ländlichen Norden Spaniens auf. Sein Vater war ein Landarbeiter, der auf den Feldern in der Nähe des Golfclubs arbeitete. Mit sieben Jahren begann Ballesteros mit dem Golfspiel und folgte damit dem Beispiel seines älteren Bruders Manuel. Anfangs hatte er nur einen Schläger, ein gekürztes Eisen 3. Damit übte er alle möglichen Schläge, auch aus schwierigen Lagen. Erst als sein Talent erkannt wurde, erhielt er die Möglichkeit, auf dem Privatclub in der Nähe seiner Heimatstadt zu spielen.
Erfolge als Profi
Bereits im Alter von 17 Jahren wurde Ballesteros Profi und sorgte schnell für Aufsehen: 1976 wurde er bei den British Open gemeinsam mit Jack Nicklaus Zweiter hinter Johnny Miller. Unter seinen mehr als 70 professionellen Turniersiegen sind drei Open Championship- (1979, 1984 und 1988) und zwei Masters-Siege (1980 und 1983). Im Ryder Cup spielte er achtmal und 1997 (in Valderrama) war er non-playing Captain des siegreichen europäischen Teams.
Für seine Karriere erhielt er etliche Auszeichnungen (Golfer of the Year), 1999 wurde er in die World Golf Hall of Fame aufgenommen und 2000 wurde er zum European Player of the Century und Deportista Español del Siglo gewählt. Er hat einen Ehrendoktortitel der University of St Andrews und einen Stadtschlüssel von Augusta erhalten.
Ballesteros hat die Seve Trophy ins Leben gerufen, ein Match zwischen Großbritannien und Kontinentaleuropa nach Vorbild des Ryder Cups. Außerdem hat er einige Golfplätze entworfen oder überarbeitet, so etwa den alten Plan-Bramois-Platz des Golf-Club Crans-sur-Sierre, der in der Folge nach ihm benannt wurde.
2007 verkündete er seinen offiziellen Rücktritt vom professionellen Turniergeschehen, nachdem ihn ständige Rückenschmerzen schon Jahre zuvor an regelmäßigen Teilnahmen gehindert hatten. Im Oktober 2008 wurde bei Ballesteros bei einer Untersuchung in der La-Paz-Klinik in Madrid ein Gehirntumor diagnostiziert. Am 25. Juni 2009 gab Ballesteros bekannt, dass er den Krebs besiegt habe und ihm alles wie ein Wunder vorkomme. Am frühen Morgen des 7. Mai 2011 erlag Ballesteros in seiner Heimatstadt jedoch seiner Krankheit. Er hinterlässt drei Kinder.
Charakteristische Spielweise
Über seine gesamte Karriere waren lange, gerade Abschläge mit dem Driver nie seine Stärke. Beispielhaft stehen die British Open von 1979. Auf dem engen Platz in Royal Lytham, bekannt für schmale Spielbahnen und hohes Rough, traf er in den gesamten vier Runden lediglich achtmal mit dem Abschlag das Fairway.[3] Durch sein überragendes kurzes Spiel, seine Kreativität und seinen Mut glich er diese Schwäche immer wieder aus. Die besagten British Open 1979 machten ihn im Alter von 22 Jahren als "Parkplatz-Champion" berühmt. Am drittletzten Loch des Turniers verzog er den Abschlag etwa 25 Meter nach rechts auf den Parkplatz für die Fernsehteams. Der Schlag von dort auf das Grün und der anschließende Putt zum Birdie ermöglichten seinen ersten Major-Sieg. Einen Zusammenhang zwischen den Anfängen seines Spiels stellt Florian Haupt in der Welt her:
„Ballesteros, aufgewachsen in den armen Verhältnissen der Franco-Diktatur, hatte das Golfen am Strand von Kantabrien erlernt, nicht auf dem gehegten Rasen eines Edelklubs – und so spielte er dann auch: unkonventionell, phantasiereich, so mitreißend wie keiner vor ihm und keiner danach.“
– Florian Haupt: Die Welt[4]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ La estrella más brillante se apaga
- ↑ Die Golf-Welt trägt Trauer: Ballesteros ist tot
- ↑ A. Barkow, D. Barret, P. Blais, B. Harig: Best of Golf. Beste Golfer – Plätze – Atemberaubende Momente. Albrecht Verlag, Seite 8.
- ↑ Beifall für einen Helden der Vergangenheit welt.de
Masters-Sieger1934 Horton Smith | 1935 Gene Sarazen | 1936 Horton Smith | 1937 Byron Nelson | 1938 Henry Picard | 1939 Ralph Guldahl | 1940 Jimmy Demaret | 1941 Craig Wood | 1942 Byron Nelson | 1943–45 keine Turniere wegen Zweiten Weltkriegs | 1946 Herman Keiser | 1947 Jimmy Demaret | 1948 Claude Harmon | 1949 Sam Snead | 1950 Jimmy Demaret | 1951 Ben Hogan | 1952 Sam Snead | 1953 Ben Hogan | 1954 Sam Snead | 1955 Cary Middlecoff | 1956 Jack Burke, Jr. | 1957 Doug Ford | 1958 Arnold Palmer | 1959 Art Wall, Jr. | 1960 Arnold Palmer | 1961 Gary Player | 1962 Arnold Palmer | 1963 Jack Nicklaus | 1964 Arnold Palmer | 1965 Jack Nicklaus | 1966 Jack Nicklaus | 1967 Gay Brewer | 1968 Bob Goalby | 1969 George Archer | 1970 Billy Casper | 1971 Charles Coody | 1972 Jack Nicklaus | 1973 Tommy Aaron | 1974 Gary Player | 1975 Jack Nicklaus | 1976 Raymond Floyd | 1977 Tom Watson | 1978 Gary Player | 1979 Fuzzy Zoeller | 1980 Severiano Ballesteros | 1981 Tom Watson | 1982 Craig Stadler | 1983 Severiano Ballesteros | 1984 Ben Crenshaw | 1985 Bernhard Langer | 1986 Jack Nicklaus | 1987 Larry Mize | 1988 Sandy Lyle | 1989 Nick Faldo | 1990 Nick Faldo | 1991 Ian Woosnam | 1992 Fred Couples | 1993 Bernhard Langer | 1994 José María Olazábal | 1995 Ben Crenshaw | 1996 Nick Faldo | 1997 Tiger Woods | 1998 Mark O’Meara | 1999 José María Olazábal | 2000 Vijay Singh | 2001 Tiger Woods | 2002 Tiger Woods | 2003 Mike Weir | 2004 Phil Mickelson | 2005 Tiger Woods | 2006 Phil Mickelson | 2007 Zach Johnson | 2008 Trevor Immelman | 2009 Ángel Cabrera | 2010 Phil Mickelson | 2011 Charl Schwartzel
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Severiano Ballesteros — en 2006. Datos personales Nombre completo Severiano Ballesteros Sota … Wikipedia Español
Severiano Ballesteros — Pour les articles homonymes, voir Ballesteros. Severiano Ballesteros … Wikipédia en Français
Severiano Ballesteros — DNP = did not play CUT = missed the half way cut DQ = disqualified T indicates a tie for a place. Green background for wins. Yellow background for top 10.ummary of major championship performances*Starts – 87 *Wins – 5 *2nd place finishes – 3 *Top … Wikipedia
BALLESTEROS (S.) — BALLESTEROS SEVERIANO (1957 ) La vie de Severiano Ballesteros ressemble à un conte de fées. Si le jeune Espagnol découvre le golf en servant de caddie à ses aînés, il remporte le British Open en 1979 et devient, en 1980, le premier Européen… … Encyclopédie Universelle
Ballesteros — Saltar a navegación, búsqueda Ballesteros puede hacer referencia a: Lugares Ballesteros (Córdoba), Departamento Unión, provincia de Córdoba (Argentina) Ballesteros de Calatrava municipio de la provincia de Ciudad en España. Ballesteros Sud Rincón … Wikipedia Español
Ballesteros — heißen die Orte Ballesteros (Philippinen) auf den Philippinen San Sebastián de los Ballesteros in der spanischen Provinz Córdoba Ballesteros (Argentinien) in der argentinischen Provinz Córdoba Ballesteros ist der Familienname folgender Personen:… … Deutsch Wikipedia
Ballesteros — may mean: *Ballesteros, Cagayan, a Philippine municipality *Maria Ballesteros, a Filipina actress *Severiano Ballesteros, a Spanish golfer … Wikipedia
Ballesteros — Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom. Ballesteros est un patronyme porté par : Localités Ballesteros est le nom d une municipalité de la Province de Cagayan aux Philippines. Ballesteros… … Wikipédia en Français
Ballesteros, Seve — ▪ Spanish golfer in full Severiano Ballesteros born April 9, 1957, Pedrena, Spain Spanish golfer who was one of the sport s most prominent figures in the 1970s and 80s. He was known for his flamboyant and imaginative style of play and by… … Universalium
Ballesteros Sota — Ballesteros Sota, Severiano … Enciclopedia Universal