- She'ar Yashuv Cohen
-
She'ar Yashuv Cohen (hebräisch שאר ישוב כהן; * 4. November 1927 in Jerusalem) ist Rabbiner und seit 1975 der Großrabbiner der aschkenasischen Juden in Haifa.
Cohen wurde als Sohn David Cohens und seiner Frau Sarah Etkin in eine traditionsreiche Rabbinerfamilie geboren. Anders als sein Vater entschloss er sich nicht zum strengen Nasiräertum, studierte aber die Torah, um Rabbiner zu werden.
Im israelischen Unabhängigkeitskrieg gehörte er der Haganah an, wurde beim Kampf um Jerusalem verwundet und geriet in jordanische Gefangenschaft. Cohen gehörte noch jahrelang den Israelischen Streitkräften an, wo er als Militärrabbiner und Oberrabbiner der Luftwaffe diente. Für die Nationalreligiöse Partei saß er als stellvertretender Bürgermeister im Rathaus von Jerusalem – ein Amt, das er auch nach der Wiedervereinigung der Stadt im Sechstagekrieg ausübte. Als Freiwilliger nahm er am Jom-Kippur-Krieg teil, in dem er als Militärrabbiner mit seiner Einheit bis über den Suezkanal vorstieß. 1975 folgte er auf Yehoshua Kaniel im Amt des Großrabbiners von Haifa.
Cohens Frau Naomi, die ebenfalls einer Rabbinerdynastie entstammt, ist eine Enkelin des US-Unternehmers Harry Fischel. Seine Schwester war mit dem ranghohen aschkenasischen Militärrabbiner Shlomo Goren verheiratet, der von 1973 bis 1983 Großrabbiner von Israel war. Cohens Kandidatur für dieses Amt scheiterte jedoch 1983 wie 1993 an zu geringer Unterstützung.
Cohen ist Gründer verschiedener religiöser Institute in Israel, Präsident des Harry-Fishel-Instituts, Berater des Großrabbinats von Israel, für das er als Beauftragter im interreligiösen Dialog mit Christen und Moslems tätig ist. 2008 nahm er als erster nichtchristlicher Religionsvertreter an der 12. Bischofssynode der katholischen Kirche teil.
Wikimedia Foundation.