- Shingal
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Lage der Stadt Sindschar im Irak
Sindschar (kurdisch Şengal, arab. سنجار ist ein irakischer Ort in der Provinz Niniwe mit 39.875 Einwohnern (Stand 2006). Gleichzeitig ist Sindschar auch Hauptstadt des gleichnamigen Distriktes. Sie befindet sich im traditionellen Gebiet Badinan, zu dem auch die kurdischen Städte Dihok, Zaxo, Amediye und Akre gehören. Die Bewohner Sindschars sprechen hauptsächlich Kurmandschi, welches ein Dialekt der kurdischen Sprache ist, und gehören der religiösen Minderheit der Yeziden an. Die Stadt wird von der irakischen Zentralregierung verwaltet. Der Status der Stadt ist nicht geklärt. Laut Artikel 140 der irakischen Verfassung soll eine Volksabstimmung entscheiden, ob sie weiterhin von der Zentralregierung oder der Autonome Region Kurdistan verwaltet werden soll.
Das Massaker von Shingal
Am 14. August 2007 explodierten in den beiden Dörfern al-Khatanijah und al-Adnanijahin bei Sindschar zeitgleich mehrere mit Sprengstoff beladene LKW. Mehr als 500 Menschen wurden innerhalb einer Stunde getötet, darunter viele Kinder und Frauen. Die Zahl der Toten stieg schließlich auf 700. Hunderte Verletzte mussten in Zelten untergebracht werden, da es im umliegenden Krankenhaus an Platz fehlte. Das Dorf Giruzer wurde durch die Explosion vollkommen zerstört.
Zu dem Anschlag hat sich keine Organisation bekannt. Jedoch werden islamistische Extremisten als Täter vermutet, denn sie halten die Yeziden, die die Sonne und das Feuer verehren, für Götzendiener.
Seit dem Sturz des irakischen Regimes ist das Land ein Krisenherd. Auch die USA ist trotz ihrer militärischen Präsenz nicht in der Lage, Stabilität herzustellen. Dieser Zustand eröffnet radikalen Gruppen die Möglichkeit, ihre Interessen durchzusetzen.
Der Sprecher des Parlamentspräsidenten der Region Kurdistan, Tariq Jawhar, erklärte bei einer Presseerklärung am 18. August 2007, das Massaker sei durchgeführt worden, um das geplante Kirkuk-Referendum zu verhindern.
Das 15. Internationale Kurdische Kulturfestival der Arbeiterpartei Kurdistans, welches am 1. September 2007 auf der Trabrennbahn in Gelsenkirchen stattfand, wurde den Opfern des Massakers von Şengal gewidmet.
Masud Barzani, der Präsident der Autonomen Region Kurdistan, erklärte nach dem Anschlag, es müsse umgehend eine Stationierung von Peschmergakräften vor Ort stattfinden, um den „Terroristen die notwendige Antwort“ zu geben. So wurde nach den blutigen Anschlägen gegen die yezidische Zivilbevölkerung in Sindschar eine Peschmergaeinheit aus 340 Mann in die Region entsendet, um für Sicherheit und Stabilität zu sorgen.
36.53333333333342.433333333333Koordinaten: 36° 32′ N, 42° 26′ O
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