- Sicherheit und Gefahrenabwehr
-
Sicherheit und Gefahrenabwehr (kurz: SGA) ist ein konsekutiver Studiengang, welcher seit 2003 an der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) und der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg angeboten wird. In seiner Form ist der Studiengang im Bundesgebiet einzigartig.
Der Studiengang soll den Studenten dazu qualifizieren, als Ingenieur und Spezialist in Fragen der Sicherheit von Gebäuden, Industrieanlagen oder Verfahrensweisen tätig zu werden. Ebenso legt das Studium den Grundstein für Ermittler- und Gutachtertätigkeiten bei Sachverständigenbüros oder Behörden.
Inhaltsverzeichnis
Mögliche Abschlüsse
Das Studium wird zur Zeit in zwei möglichen Formen angeboten:
- Als Erststudium, abschließend mit dem Titel Bachelor of Science (B.Sc.)
- Als konsekutiver Masterstudiengang mit dem Abschluss Master of Science (M.Sc.)
Studienablauf und -inhalte
Bachelor of Science
Das Studium hat eine Regelstudienzeit von sieben Semestern, wobei das VI. Semester als Praktikumsemester ausgelegt ist. In den ersten Semestern werden ingenieurswissenschaftliche Grundlagen gelegt. Des Weiteren werden für die späteren Aufgabenbereiche vertiefende Vorlesungen angeboten. Während des Studiums können zudem Wahlpflichtfächer belegt werden die ein tätigkeitsbezogenes Spektrum abdecken.
Grundlegende Vorlesungen:
- Mathematik (3 Sem.)
- Physik (1 Sem.)
- Chemie (2 Sem.)
- Tragwerkslehre (2 Sem.)
- Technisches Englisch (4 Sem.)
- Bau- und Werkstoffkunde (1 Sem.)
- Elektrotechnik (1 Sem.)
- Mess-, Steuer- und Regelungstechnik (1 Sem.)
- Strömungsmechanik (1 Sem.)
- Thermodynamik (2 Sem.)
Vertiefende Vorlesungen:
- Psychologie (u.a. Psychologie des Risikos, Psychosoziale Notfallversorgung) (4 Sem.)
- Elektrosicherheit (1 Sem.)
- Verbrennungstechnik (1 Sem.)
- Chemie der Brände und Löschmittel (1 Sem.)
- Schadstoffausbreitung (1 Sem.)
- Brand- und Explosionsschutz (1 Sem.)
- Baulicher Brandschutz (1 Sem.)
- mindestens 4 Wahlpflichtfächer
Wahlpflichtfächer:
- Arbeits- und Gesundheitsschutz
- Hochwasserschutz
- Satellitennavigation und –erkennung
- Kernreaktoren
- Bergsicherheit
- Lagerung und Transport von radioaktiven Stoffen
- Betrieblicher Brandschutz
- Löschanlagen
- Gefahrguttransport
- Schadstoffauswirkungen auf die Umwelt
- Rettungswesen
- Innovationsmanagement
- Katastrophenmanagement
- Beherrschung exothermer Reaktionen
- Ökonomie der Großschadensereignisse
Das VII. Semester ist dafür gedacht, eigenständig wissenschaftlich zu arbeiten, hier soll der Student seine Abschlussarbeit anfertigen.
Master of Science
Das Aufbaustudium zum Master of Science hat eine Regelstudienzeit von drei Semestern. Für die Zulassung muss der Bachelor mindestens mit der Note Gut bestanden werden. Unter besonderen Voraussetzungen ist auch die Zulassung von Absolventen aus anderen ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen möglich. Während den zwei Semester werden Grundlagen, wie z.B. die Mathematik und Strömungsmechanik, aufgefrischt und vertieft. Hinzu kommen Fächer, welche das Aufbaustudium ausmachen wie:
- Störfallfolgen
- Brandschutz im Sonderbau
- Spezielle Kapitel Sicherheitsforschung
- Vertiefung Gefahrenabwehrmanagement
- Ökonomie der Großschadensereignisse
Das III. Semester des Masterstudiums dient zum Anfertigen der Abschlussarbeit.
Praktikum
Das im sechsten Semester angesiedelte Praktikum mit einem geforderten Umfang von 26 Wochen soll dem Studenten ermöglichen, die bisher im Studium erworbenen Kenntnisse in der Praxis anzuwenden und seinen Horizont im Bezug auf das spätere Berufsfeld zu erweitern. Durch die Kooperation der Hochschulen mit der Brandschutz- und Katastrophenschutzschule in Heyrothsberge war es im Jahr 2005 zehn Studenten möglich, im Rahmen des Praktikums die Grundausbildung für Berufsfeuerwehren zu absolvieren. Im Regelfall jedoch sehen die geforderten Inhalte folgendermaßen aus:
- Praktische Tätigkeit im Bereich Sicherheitsmanagement eines Unternehmens z.B. der Chemieindustrie
- Praktische Tätigkeit in einem Bauordnungsamt (untere Baubehörde)
- Praktische Tätigkeit in einer Umweltschutz- oder Zivil- und Katastrophenschutzdienststelle bzw. Rettungsdienst
- Praktische Tätigkeit in einem Architekturbüro oder Ingenieur-, Planungs- oder Sachverständigenbüro
- Praktische Tätigkeit im Bereich Desaster- und Krisenmanagement, Notfallvorsorge u. psychosoziale Notfallversorgung
- Praktische Tätigkeit bei einem Hersteller von sicherheitstechnischen Einrichtungen
- Tätigkeit im Bereich der Polizei, insbesondere Schadensforschung, Brandursachenermittlung
Zulassung
Bachelor of Science
Zulassungsvoraussetzung ist der Erwerb der Fachhochschulreife und das Bestehen des von den Hochschulen angesetzten Feststellungsverfahrens. Dieses wird regelmäßig im Juli des Jahres für Bewerber des kommenden Wintersemesters veranstaltet. Abgefragt werden in einer 180-minütigen Prüfung Wissensgebiete der
- Mathematik
- Chemie
- Physik
Weiterhin werden das Allgemeinwissen und die soziale Kompetenz des Bewerbers überprüft. Insofern vom Bewerber mindestens 50% der Punktzahl in allen Bereichen erreicht wurde, ist er für das Studium zugelassen.
Master of Science
Studenten die den B.Sc. im Studiengang "Sicherheit und Gefahrenabwehr" mit 2,5 oder besser bestanden haben, können den seit dem Wintersemester 2007 angebotenen konsekutiven Master-Studiengang belegen.
Tätigkeitsfeld
Sowohl der Bachelorstudiengang als auch der Masterstudiengang werden von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) gemeinsam angeboten.
Weblinks
Wikimedia Foundation.