- Badischer Winzerkeller
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Die Badischer Winzerkeller eG ist die größte Weinerzeugerkellerei Deutschlands mit Sitz in Breisach am Rhein und dem Kaiserstuhl (Baden) nahe Freiburg im Breisgau.
Inhaltsverzeichnis
Der Genossenschaftsverbund
Dem Genossenschaftsverbund sind 35 vollanliefernde und 33 teilanliefernde Winzergenossenschaften angeschlossen. Damit bewirtschaften rund 6.000 Winzer und Winzerfamilien eine Anbaufläche von rund 2.500 Hektar über alle 9 badischen Anbaubereiche. 80 % der Trauben werden von Hand gelesen. Jährlich werden über 500 verschiedene Weine nach Lagen, Sorten und Qualitätsstufen getrennt ausgebaut. Der Badische Winzerkeller wurde 1998 als erster Erzeugerbetrieb nach ISO zertifiziert und erfüllt den International Food Standard.
Das Einzugsgebiet erstreckt sich über das Badische Rebland von der Badischen Bergstraße im Norden bis zum Bodensee im Süden. Die Jahresproduktion beträgt im Durchschnitt etwa 30 Millionen Liter Wein – das entspricht über einem Viertel der gesamten badischen Weinproduktion.
Historisches
Bis zur Regentschaft des Markgrafen und späteren Großherzog Karl Friedrich von Baden († 1811) lebten die Weinbauern in Leibeigenschaft und in der Fron, sie hatten also den kirchlichen und weltlichen Landesherren ein Zehntel ihrer Ernte abzuführen. Mit der Befreiung traten auch gleichzeitig die Probleme für den Winzer wie fehlendes Wissen über Kellertechnik, Kapitalbedarf, Absatz etc. auf – er war überfordert und verarmte. Der vitale Pfarrer und Volksschriftsteller Heinrich Hansjakob gründete 1881 die erste badische Winzergenossenschaft. Er entfachte den Willen zur Selbsthilfe – fast in jeder Ortschaft entstand eine Winzergenossenschaft. Diese schufen sich auch ihre gemeinsamen Institutionen zur Vermarktung wie 1932 die „Landeswerbestelle des Badischen Weinbaus“, ab 1968 die „Weinwerbezentrale badischer Winzergenossenschaften GmbH Karlsruhe“. Über 100 Genossenschaften machten sich in dieser Zeit gegenseitig Konkurrenz.
Gründung einer gemeinsamen Kellerei
So entstand der Wille zur Gründung einer ersten gemeinsamen Kellerei: der Zentralkellerei Kaiserstühler Winzergenossenschaften e.G. mit Sitz in Breisach im Jahre 1952. Es war eine reine Bezirkskellerei, die zwei Jahre später in eine Landeszentrale für Gesamtbaden umgewandelt wurde: Sie nannte sich Zentralkellerei Badischer Winzergenossenschaften.
Ihre erste eigene Kellereianlage aus dem Jahre 1970 wurde durch einen Neubau im Jahre 1971/74/78 ersetzt, der auf einer Freifläche an der Peripherie Breisachs errichtet wurde. Die neue Kellerei kann über 100 Millionen Liter Wein und Most aufnehmen und übernimmt auch die Kelterung der Trauben, sowie den Ausbau und die Vermarktung der Weine.
Besichtigungen
Der Badische Winzerkeller Breisach kann besichtigt werden (Besichtigung der Traubenannahme- und Kelterstation, Keller, Abfüllanlagen, Lager). Eine „Besucherbahn“ führt durch die Kellergänge bis zum Holzfasskeller.
Verbundunternehmen
- Gräflich von Kageneck’sche Wein- und Sektkellerei GmbH, Breisach
- Spedition WeinTrans GmbH & Co. KG, Breisach
Mitgliedschaften
- Ecovin, Bundesverband Ökologischer Weinbau
- Badischer Weinbauverband e.V.
- Badischer Genossenschaftsverband e.V.
Weblinks
Kategorien:- Weingut (Baden)
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