Skanaker

Skanaker

Karl Ragnar Skanåker (* 8. Juni 1934 in Stora Skedvi, Gemeinde Säter) ist ein schwedischer Sportschütze.

Ragnar Skanaker wurde ursprünglich als Ragnar Eriksson auf einem Bauernhof in Mittelschweden geboren. Er übernahm jedoch nicht den Hof der Eltern, sondern trat der schwedischen Luftwaffe bei, wo er den Flugschein erwarb und Kampfpilot wurde. Er wurde dabei unter anderem auch bei UN-Missionen, wie z. B. 1960 in Zaire, eingesetzt. Zu dieser Zeit bekam er durch das Training mit der Militärpistole den ersten Kontakt mit dem Schießsport. 1965 beendete er seinen Militärdienst und eröffnete im südschwedischen Ängelholm eine Tankstelle. Hierzu nahm er den Namen Skanaker an, da ihm Eriksson zu geläufig erschien.

In Ängelholm begann er sich stärker mit dem Pistolenschießen zu beschäftigen und erreichte durch gezieltes Training in die schwedische Nationalmannschaft aufgenommen zu werden. 1966 nahm Skanaker zum ersten mal an einer Weltmeisterschaft teil und belegte den 66. Rang. 1972 konnte er zu ersten mal an Olympischen Sommerspielen in München teilnehmen und wurde dort mit dem olympischen Rekord von 567 Ringen Olympiasieger mit der Freien Pistole. Im weiteren Verlauf seiner Karriere nahm Ragnar Skanaker bis 1996 noch an weiteren sechs Olympischen Spielen teil. Bei den Weltmeisterschaften in Caracas 1982 wurde Skanaker Weltmeister mit der Freien Pistole.

Inhaltsverzeichnis

Sportliche Erfolge

Olympische Spiele

Bild:Header olympic box2.gif
  Disziplin Platz
München 1972 Freie Pistole 1.  
Montreal 1976 Freie Pistole 5.  
Moskau 1980 Freie Pistole 7.  
Los Angeles 1984 Freie Pistole 2.  
Seoul 1988 Freie Pistole 2.  
Luftpistole 11.  
Barcelona 1992 Freie Pistole 3.  
Luftpistole 26.  
Atlanta 1996 Freie Pistole 25.  
Luftpistole 26.  


Nach Atlanta trat Skanaker aus der Nationalmannschaft zurück, nahm aber weiterhin an nationalen Meisterschaften und Wettkämpfen teil, die er auch meist noch gewann.

Für die Olympischen Spiele in Athen 2004 erklärte er seinen Rücktritt vom Rücktritt, doch das schwedische NOK hielt nicht sehr viel davon und wollte ihn nicht nominieren. Aufgrund seiner herausragenden Verdienste und seiner immer noch medaillenreifen Schießresultate erhielt er daraufhin von der ISSF eine Wildcard, die ihm einen Start in Athen ohne Qualifikation ermöglicht hätte. Das schwedische NOK machte ihm jedoch einen Strich durch die Rechnung, das ihn nicht in die schwedische Olympiamannschaft mit der Begründung aufnahm, ein Siebzigjähriger passe nicht mehr in eine Veranstaltung für die Jugend der Welt. Skanaker selbst nahm dies relativ gelassen hin und verwies auf eine erneute Chance 2008 in Peking.

Ragnar Skanaker gab seine große Erfahrung auch an verschiedene Waffenhersteller weiter. So wirkte er beim amerikanischen Hersteller Crosman bei der Konstruktion der Match-Luftpistole 88 und beim Schweizer Hersteller Morini bei der Entwicklung der Freien Pistole CM84E mit. Einige Jahre lang war Skanaker auch als Schütze in der Luftpistolen-Bundesliga für den GTV Bremerhaven tätig.

Literatur

  • Volker Kluge: Olympische Sommerspiele, Die Chronik III Sportverlag Berlin, 2000, ISBN 3-328-00738-5.
  • Ragnar Skanaker, Laslo Antal: Sportliches Pistolenschießen. Motorbuch, ISBN 3-613-01425-4

Weblinks


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