- Skocpol
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Theda Skocpol (* 4. Mai 1947 in Detroit, Michigan) ist eine US-amerikanische Soziologin und Politologin, tätig an der Harvard University, gegenwärtig [2006] dort Dekanin der „Graduate School of Arts and Sciences“. Die Verfechterin von historisch-institutionellen und vergleichenden Forschungsansätzen hat zahlreiche fach- und populärwissenschaftliche Werke verfasst.
Werdegang
Ihren Bachelorgrad erwarb Skocpol 1969 an der Michigan State University. Danach studierte sie u.a . bei Barrington Moore Jr. in Harvard und promovierte dort 1976. 1979 veröffentlichte sie mit ihrem Buch „States and Social Revolutions“ eine komparative Analyse politischer Revolutionen in Russland, Frankreich und China. Später publizierte sie auch Arbeiten zu Forschungsmethoden und Theorien, hier ist vor allem ihr Werk „Bringing the State Back In“ zu nennen, welches bahnbrechend für das neuere sozialwissenschaftliche Interesse am Staat als Akteur des politischen und sozialen Wandels wirkte. Nach einigen Auseinandersetzungen konnte sie 1985 als erste Frau einen soziologischen Lehrstuhl in Harvard einnehmen.
Arbeitsfelder
In letzter Zeit nahm sich Skocpol eher Themen rund um die Vereinigten Staaten als Forschungsgegenstand. Ihre in diesem Zusammenhang entstandene Arbeit „Soldiers and Mothers“, eine Analyse zum amerikanischen Wohlfahrtsstaat, wurde ausgezeichnet. Skocpol widmete sich der Thematik des zivilgesellschaftlichen Engagements und veröffentlichte hier Pionierarbeiten zur Entwicklung des Vereins- und Vereinigungswesens der USA in den letzten 200 Jahren. In ihrem Buch „Diminished Democracy“ von 2003 sucht Skocpol nach Erklärungen für das Nachlassen bürgerschaftlichen Engagements in den USA während der letzten Jahrzehnte. Sie führt zu dieser Frage auch lebhafte Kontroversen mit anderen Forschern wie Robert D. Putnam. Skocpol stellt hier eher den institutionellen Wandel als Gestaltungskraft zivilgesellschaftlichen Lebens heraus.
Ihre Forschungsansätze werden teilweise der strukturalistischen Schule zugeordnet. Zum Beispiel will sie zeigen, wie die Entstehung sozialer Revolten mit Rekurs auf die spezifischen Strukturen agrarischer Gesellschaften und ihrer Staaten erklärt werden kann. Sie berücksichtigt dabei allerdings auch internationale Einflüsse auf Staat und Gesellschaft jeweiliger Nationen. Ihr Methodologie unterscheidet sich dabei deutlich von Arbeiten, die eher die Rolle revolutionärer Bevölkerungsgruppen, psychologische Faktoren oder die Zentralität sogenannten „revolutionären Bewusstseins“ bei der Entstehung revolutionärer Prozesse untersuchen.
Personendaten NAME Skocpol, Theda KURZBESCHREIBUNG US-amerikanische Soziologin, Politologin GEBURTSDATUM 4. Mai 1947 GEBURTSORT Detroit
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