Smartvote

Smartvote

Smartvote ist eine webbasierte Entscheidungshilfe für Wähler. In der Schweiz bietet Smartvote seine Dienste seit 2003 an, in Bulgarien seit 2005.

Inhaltsverzeichnis

Funktionsweise

Auf der Basis eines standardisierten Fragebogens von 30–70 Fragen zu Werten, Einstellungen und sachpolitischen Themen erstellt Smartvote ein Profil des interessierten Wählers. Dieses Profil wird anschliessend mit den Profilen von Kandidierenden und Parteien abgeglichen. Dem Wähler wird zum Schluss eine Liste der Kandidierenden mit den ähnlichsten Präferenzen und Einstellungen präsentiert. Zur Berechnung der Ähnlichkeiten gelangen statistische Verfahren wie zum Beispiel die multidimensionale Skalierung zur Anwendung.

Entwicklung

Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2003 wurden erstmals computergestützte Hilfsmittel, insbesondere Smartvote, für die Entscheidungsfindung angeboten und auch von einem breiteren Publikum benützt. Zu Beginn beschränkte sich das Angebot auf nationale Parlamentswahlen, mittlerweile bietet Smartvote seine Dienste auch für viele kantonale und zum Teil sogar für kommunale Wahlen an. Bei den Parlamentariern stiess Smartvote zu Beginn teilweise auf Skepsis. Diese ist mittlerweile offenbar verschwunden, denn heute finden sich Profile von praktisch allen Schweizer Parlamentariern auf Smartvote. Die Parlamentswahlen 2007 machten Smartvote zur wichtigsten Referenz für politische Positionierungen von Politikern und Kandidaten in der Schweizer Öffentlichkeit.

Die Entwicklung wird auch durch öffentliche Forschungseinrichtungen unterstützt, namentlich durch ein Projekt des Forschungskompetenzzentrums Herausforderungen an die Demokratie im 21. Jahrhundert (NCCR Democracy) des Center for Comparative and International Studies. [1]

Im Rahmen eines Smartvote-Beratungsmandats erstellte die bulgarische NGO Balkan Assist 2005 eine an Smartvote.ch angelehnte Webseite [2] für die bulgarischen Parlamentswahlen. Weitere Smartvote-Adaptionen in europäischen Ländern sind vorgesehen, die dafür notwendige Finanzierung ist jedoch noch nicht gesichert.

Trägerschaft

smartvote war ursprünglich ein gemeinsames Projekt der Universität Bern und der Gewerblich-Industriellen Berufsschule Bern, das mit dem Ziel der Förderung von transparenter und unabhängiger Information in Wahlkämpfen zu Gunsten der Wählerschaft gestartet wurde.

Heute wird Smartvote von Politools, genauer von Politools – Political Research Network betrieben, einem politisch und konfessionell unabhängigen Verein im Sinne von Art. 60ff. ZGB mit Sitz in Bern.[3] [4]

Siehe auch

Literatur

  • Ladner, Andreas und Jan Fivaz, 2006. „Die Demokratie und das Internet - Online-Wahlhilfen als Vorläufer der E-Demokratie.“ Neue Zürcher Zeitung vom 24. Juli 2006, Nr. 169, S. 9. Online publiziert auf der Website der Schweizerischen Gesellschaft für Verwaltungswissenschaften.
  • Leuthold Heinrich, Michael Hermann, Sara Irina Fabrikant, 2007. „Making the political landscape visible: mapping and analyzing voting patterns in an ideological space.“ Environment and Planning B: Planning and Design, 34(5): 785 – 807
  • Rouiller, Sébastien, Jan Fivaz, Daniel Schwarz und Albert Waaijenberg, 2004. Der Einsatz der Online-Wahlhilfe smartvote bei den kantonalen Wahlen im Thurgau (März 2004). Schlussbericht. Bern: politools.
  • Trechsel, Alexander H., 2007. „Inclusiveness of old and new forms of citizens' electoral participation.“ Representation, 43(2):111 - 121.

Weblinks

Fussnoten und Quellen

  1. Siehe Projektbeschrieb auf der Website des NCCR Democracy [1]
  2. www.koimipasva.bg
  3. Informationen zu Polittools auf der Website von Polittools
  4. Statuten des Vereins Polittools

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Meier-Schatz — Lucrezia Meier Schatz Lucrezia Meier Schatz (* 4. Januar 1952 in Le Locle, Kanton Neuenburg) ist eine Schweizer Politikerin (CVP). Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Christophe Alexander Darbellay — Christophe Darbellay Christophe Darbellay (* 7. März 1971 in Martigny, Kanton Wallis) ist Präsident der Christlichdemokratischen Volkspartei und Mitglied des Nationalrates. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Nationalratswahl 2007 — Bundeshaus in Bern: Sitz der Schweizer Parlaments Die Schweizer Parlamentswahlen 2007 wurden zur Hauptsache am 21. Oktober 2007 abgehalten. Dabei waren die 200 Mandate des Nationalrats sowie 43 der 46 Mandate im Ständerat neu zu vergeben. Diese… …   Deutsch Wikipedia

  • Nationalratswahl in der Schweiz 2007 — Bundeshaus in Bern: Sitz der Schweizer Parlaments Die Schweizer Parlamentswahlen 2007 wurden zur Hauptsache am 21. Oktober 2007 abgehalten. Dabei waren die 200 Mandate des Nationalrats sowie 43 der 46 Mandate im Ständerat neu zu vergeben. Diese… …   Deutsch Wikipedia

  • Timothy Stoen — Timothy Oliver Stoen (born January 16, 1938), currently an assistant district attorney in Humboldt County, California,Sims, Hank, [http://www.northcoastjournal.com/092503/cover0925.html Tim Stoen s Story ] , North Coast Journal, September 25,… …   Wikipedia

  • Daguet — André Daguet André Daguet (* 1. Juni 1947 in Lausanne, Kanton Waadt) ist ein Schweizer Politiker (SP) und Gewerkschafter. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Jacques Burgeois — Jacques Bourgeois Jacques Bourgeois (* 14. März 1958 in Pompaples (VD)) ist ein Schweizer Politiker (FDP). Seit 2007 ist er Mitglied des Nationalrats. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Cedric Wermuth — Cédric Wermuth im September 2008, an einer Parteifeier der St. Galler Juso Kantonalsektion Cédric Wermuth (zweiter von Links …   Deutsch Wikipedia

  • Lucrezia Meier-Schatz — (* 4. Januar 1952 in Le Locle, Kanton Neuenburg) ist eine Schweizer Politikerin (CVP). Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Schweizer Parlamentswahlen 2007 — Gesamterneuerungswahlen des Nationalrats 2007 Wähleranteil in Prozent[1] …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”