- Soghomon Tehlirian
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Soghomon Tehlirian, auch Soromon Tehlerjan geschrieben (armenisch Սողոմոն Թեհլիրյան; * 2. April 1897 in Pakarij in der Nähe von Erzincan; † 23. Mai 1960 in San Francisco, Kalifornien) war ein Armenier, der vor allem durch sein Attentat auf den früheren türkischen Innenminister Talat Pascha bekannt wurde.
Tehlirian hatte seine Familie durch den Völkermord an den Armeniern während des Ersten Weltkrieges verloren und überlebte selbst nur durch einen Zufall schwer verletzt. Am 15. März 1921 erschoss er in der Hardenbergstraße in Berlin-Charlottenburg den vormaligen osmanischen Innenminister Talat Pascha, der als einer der Hauptverantwortlichen des Völkermords an den Armeniern gilt. Um einer Auslieferung als Kriegsverbrecher an die Alliierten zu entgehen, war Talat Pascha nach dem Krieg nach Berlin geflüchtet. Im folgenden Prozess in Berlin sprach eine Geschworenenjury Tehlirian wegen einer zuerkannten Schuldunfähigkeit frei. Medizinischer Gutachter war der Neurologe und Psychiater Richard Cassirer. Man vermutet eine Mitgliedschaft Tehlirians in dem geheimen armenischen Kommando Operation Nemesis, das die Täter des Genozids an den Armeniern verfolgte und tötete.
Literatur
- Armin T. Wegner: Der Prozeß Talaat Pascha - Stenographischer Bericht, Berlin 1921
- Tessa Hofmann: Der Völkermord an den Armeniern vor Gericht - der Prozeß Talaat Pascha, Göttingen 1980 (Neuauflage von Wegners Werk)
- Rolf Hosfeld: Operation Nemesis: Die Türkei, Deutschland und der Völkermord an den Armeniern, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2005[1]
- Selef Ünal: Der Prozess gegen Salomon Teilirian - Das Talaat-Pascha-Attentat (Berlin, 2.-3. Juni 1921). Selbstverlag, Ankara, 2008
Weblinks
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