Solomon Mayer Schiller-Szinessy

Solomon Mayer Schiller-Szinessy

Solomon Marcus Schiller-Szinessy (* 23. Dezember 1820 in Budapest, Ungarn; † 11. März 1890 in Cambridge, Großbritannien), war ein ungarischer Rabbiner und Gelehrter. Er war der erste jüdische Professor an der Universität Cambridge wo er bis zu seinem Tod lehrte.

Prof.Dr. Schiller-Szinessy im Jahr 1888 in Cambridge

Leben und Wirken

Seinen Doktor in Philosophie und Mathematik machte er an der Universität Jena im Jahr 1845 und bekam im Anschluss daran gleich seine Ordination zum Rabbiner. Als Nächstes folgte er dem Ruf einer Assistenten-Professur der Lutherischen Universität in Eperies, Ungarn.

Während des großen Umbruchs von 1848 unterstützte er die Revolutionäre im Krieg zwischen Ungarn und Österreich, und er war derjenige, der den Befehl von General Torök ausführte, die Szegedin-Brücke zu sprengen. Mit diesem Streich wurde dem Vormarsch der österreichischen Armee Einhalt geboten. Verwundet kam er in Gefangenschaft und in der Nacht vor seiner Hinrichtung, gelang es ihm zu fliehen. Er floh nach Triest um von dort mit dem Schiff nach Großbritannien zu übersetzen und landete in Cork, von wo er nach Dublin weiterfuhr. Aufgrund einer Einladung der örtlichen jüdischen Gemeinde predigte er Vorort. Danach setzte er seinen Weg nach London fort, um anschließend als Rabbiner der Vereinigten Jüdischen Kultusgemeinde in Manchester gewählt zu werden.

Nachdem Schiller-Szinessy durch Empfehlung von Tobias Theodores das Amt des Geistlichen der neu reformierten Gemeinde angeboten bekam, akzeptierte er dieses und ließ sich nieder. In dieser Zeit traf er auch die in London geborene Georgiana Eleanor Herbert (1831-1901), die für ihn zum Judentum konvertierte und den Namen Sarah annahm.

Aus dieser Ehe gingen mehrere Kinder hervor; Sein ältester Sohn Alfred Solomon Schiller-Szinessy (*1863) trat später zunächst als Sprachgelehrter in seine Fußstapfen. Theresa Antonia (1864-1865), Eleanor Amalia (1867-1922), Henrietta Georgiana (1869-1939), und Sidney Herbert (1876-1964).

Vom Amt des Rabbiners in Manchester trat Solomon Marcus Schiller-Szinessy 1863 zurück und nahm einen Lehrstuhl in Cambridge an, und übernahm gleichzeitig die Aufgabe die Hebräischen Manuskripte in der Universitäts-Bibliothek von Cambridge zu untersuchen. Die Frucht dieser Arbeit war sein Werk; "die Kataloge der hebräischen Manuskripte" (1876), welches bis heute in der Universitätsbibliothek Cambridge, aufbewahrt wird.

1866 wurde er Dozent für Talmud und rabbinische Literatur, sowie Dozent für Rabbinisch.

1878 Verleihung des Magister-Grads der Universität Cambridge, als Dank für seine Verdienste.

Zu den Beiträgen die Schiller-Szinessy der Literatur beisteuerte, möchte man die Edition von David Kimhi's Kommentare der Psalmen, Buch i., und "Massa ba' Arab", Romanelli's Reisen in Marokko, Ende des 18. Jahrhunderts erwähnen.

Beerdigt wurde Salomon Marcus Schiller-Szinessy in Ipswich, Suffolk, sein Grab existiert heute noch.

Literatur

  • ÖSTERREICHISCHES BIOGRAPHISCHES LEXIKON 1815–1950, PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 47), S. 136 u. 137
  • Hebrew Manuscripts at Cambridge University Library: A Description and Introduction University of Cambridge Oriental Publications)Cambridge University Press (9. Januar 1997), Sprache: Englisch, ISBN 0-521-58339-X
  • Raphael J. Loewe: Solomon Marcus Schiller-Szinessy 1820-1890" First Reader in Talmudic and Rabbinic Literature at Cambridge", The Jewish Historical Society of England, Transactions - SESSIONS 1962-1967 Volume XXI

Weblinks

http://www.aim25.ac.uk/cgi-bin/search2?coll_id=3779&inst_id=13

http://www.jewishencyclopedia.com/search_results.jsp?searchType=1&pageNum=1&search=schiller-szinessy&searchOpt=0&x=15&y=4


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