Sorg (Wendelstein)

Sorg (Wendelstein)
Sorg
Koordinaten: 49° 21′ N, 11° 8′ O49.34694444444411.126666666667334Koordinaten: 49° 20′ 49″ N, 11° 7′ 36″ O
Höhe: 334 m ü. NN
Einwohner: 52 (1987)
Postleitzahl: 90530
Vorwahl: 09129
Ortsansicht aus Norden

Sorg ist ein Ortsteil der Gemeinde Wendelstein im mittelfränkischen Landkreis Roth.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Sorg grenzt im Süden an die Schwarzach und im Westen nahtlos an Großschwarzenlohe.

Geschichte

Die Herkunft des Ortsnamens ist nicht genau geklärt. Eine Ableitung vom mittelhochdeutschen zarge (Einfassung, Umwallung) wird ebenso angenommen wie eine Ableitung von sordig (sumpfig).

Um 1200 befand sich an der Stelle des heutigen Ortes eine Furt durch die Schwarzach. Durch diese verlief der so genannte Hennegesteig, der von Schwabach nach Altdorf bei Nürnberg führte. Ausgrabungen belegen frühe Gebäude zur Sicherung der Furt. Am 7. November 1347 fiel Sorg im Rahmen eines Reichslehens des späteren Kaisers Karl IV. an Heinrich von Kornburg (auch: von Kurenberg, de Chvrenburc). Zu diesem Lehen gehörten auch das Wasserrecht an der Schwarzach von Wendelstein bis zur Mündung sowie das Mühlrecht. 1422 ging die Gemarkung mit einer Heirat an die von Seckendorff über. Ab 1424 ist eine Hammermühle nachweisbar. 1444 wurde die Mühle als Schleif- und Sägemühle sowie als Hammerwerk für Eisenstangen und Nägel beschrieben.

Um die wirtschaftlich bedeutende Anlage zu schützen, wurde in der Nähe ein befestigter, noch heute bestehender Wohnturm errichtet. Der 16 Meter hohe Turm hat einen Grundriss von 8,2×6,4 Metern und hat auf jedem seiner zwei Stockwerke vier Zimmer. Hinter seinen bis zu 1,5 Meter starken Mauern lagerten die Besitzer Eisenstangen und Nägel aus dem Hammerwerk. In der Folge siedelten sich rasch mehrere Höfe in direkter Nachbarschaft an.

Im Zweiten Markgrafenkrieg ließ Albrecht Alcibiades den Ort niederbrennen. 1562 wütete die Pest. Im Dreißigjährigen Krieg plünderten Tillys Truppen Sorg. In der Folge ließen Hungersnöte den Ort weitgehend verfallen.

Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts wuchs Sorg wieder. Vor allem das wieder aufgebaute Hammerwerk und die beginnende Industrialisierung trugen zum Aufschwung bei. Ein Glaspolier- und Spiegelwerk entstand. Mit Beginn der Glasschleiferei ab 1811 siedelten sich zunehmend auch Arbeiter um das Werk an. 1879 wurden erstmals Brillengläser geschliffen. 1914 übernahm die Firma J. E. Sill (heute Sill Optics) den Betrieb. Seit 1939 werden dort hochwertige Brillengläser und feinoptische Geräte gefertigt.

Verkehr

Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Großschwarzenlohe bzw. zur Staatsstraße 2239.

Quellen

  • Mitteilungsblatt für die Markt-Gemeinde Wendelstein mit Bekanntmachungen für die Bürger, Nummer 02/2007, Seite 44f, Seifert Medien



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