- Gagern (Adelsgeschlecht)
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Gagern ist der Name eines alten rügenschen Adelsgeschlechts. Der Stammsitz Gagern ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Kluis im Landkreis Vorpommern-Rügen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der erste nachweisbare Angehörige des Geschlechts war Henneke de Gawere im Jahre 1290 und mit dem seit 1316 urkundlich erwähnten Knappen Priebe von Gawarn tritt der älteste gesicherte Stammvater der Gagern auf.
Im 15. Jahrhundert teilte sich das Geschlecht in zwei Linien. Aus der älteren unter anderem zu Vinckendahlen und Moisselbritz auf Rügen begüterten Linie stammt ein großer süddeutscher Zweig. Er wurde durch den Oberst Moritz von Gagern begründet, dessen Sohn Moritz in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts durch Heirat mit einer Erbtochter des Geschlechts von Steinkallenfels die Herrschaft Morschheim in der Rheinpfalz erlangte und dessen Nachkommen auch in Nassau, der Rheinprovinz, in Bayern und Österreich großen Besitz erwerben konnte. Die jüngere, eigentlich in Tetzitz auf Rügen begüterte Linie, ist auch in der Neumark ansässig geworden. Sie besaß das Fideikommiss Frankenthal auf Rügen sowie Locz bei Ödenburg (heute ung. Sopron) in Ungarn.
Der süddeutsche Zweig wurde 1731 in die oberrheinische Reichsritterschaft aufgenommen und daraufhin 1835, 1879 und 1893 bei der Freiherrenklasse in Bayern immatrikuliert und 1910 in Österreich sowie 1911 im Großherzogtum Hessen als freiherrlich anerkannt. Der ungarische Zweig der jüngeren Linie erhielt 1903 den österreichischen Freiherrenstand. Aus dem süddeutschen Zweig sind mehrere bedeutende Staatsmänner hervorgegangen so unter anderem der nassauische Diplomat Hans Christoph Ernst von Gagern und seine Söhne Heinrich von Gagern, ein führender deutscher Parlamentarier in der Mitte des 19. Jahrhunderts und Maximilian von Gagern ein österreichischer Politiker.
Besitzungen
- Schloss Neuenbürg bei Weisendorf (seit 1872)[1]
- Gut Rehdorf bei Königsberg in der Neumark, Brandenburg
- Gut Frankenthal bei Samtens auf Rügen
- Gut Müggenburg bei Neuenkirchen in Vorpommern[2]
- Schloss Sorg bei Wendelstein (seit 1697) [3]
- Schloss in Kleinniedesheim (seit 1735)
Wappen
Das Wappen zeigt einen von Silber und Blau schräglinks geteilten Schild mit einem aufrecht gestellten Doppelhaken (eine so genannte „Wolfsangel“) in Blau und Silber gewechselten Farben. Auf dem Helm befinden sich drei Straußenfedern in silber-blau-silberner Farbfolge. Die Helmdecke ist ebenfalls blau-silbern.
Namensträger
- Ernst von Gagern (1807–1865), römisch-katholischer Geistlicher
- Ernst von Gagern (General) (1848–1928), preußischer Generalmajor
- Friedrich von Gagern (General) (1794–1848), General des Deutschen Bundes
- Friedrich von Gagern (Politiker) (1842/1843–1910), deutscher Gutsbesitzer und Mitglied des Deutschen Reichstags
- Friedrich von Gagern (Autor) (1882–1947), deutschsprachiger Autor
- Hans Christoph Ernst von Gagern (1766–1852), Schriftsteller und Staatsmann
- Heinrich von Gagern (1799–1880), deutscher Politiker zur Zeit der bürgerlichen Märzrevolution
- Kurt von Gagern (* 1883), deutschsprachiger Schriftsteller und Privatgelehrter (Pseudonym Kurt Gafran[4])
- Maximilian von Gagern (1810–1889), deutscher Politiker zur Zeit der bürgerlichen Märzrevolution
Literatur
- Otto Hupp: Münchener Kalender 1930. Buch u. Kunstdruckerei AG, München / Regensburg 1930.
- Paul Wentzke: Gagern, Freiherren von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, S. 29.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Band 67, 1978, Adelslexikon
Weblinks
Commons: Gagern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur über Gagern (Adelsgeschlecht) in der Landesbibliographie MV
- Eintrag über Gagern in Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon
Einzelnachweise
- ↑ Geschichte von Neuenbürg
- ↑ Leopold Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adels-Lexicon, Band 2, S.209f. (Online bei Google Book Search).
- ↑ Geschichte von Sorg
- ↑ Deutsches Literaturlexikon abgerufen am 6. September 2011
Kategorien:- Pommersches Adelsgeschlecht
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