- Landkreis Roth
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Wappen Deutschlandkarte 49.211.12Koordinaten: 49° 12′ N, 11° 7′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Mittelfranken Verwaltungssitz: Roth Fläche: 895,18 km² Einwohner: 124.186 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 139 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: RH Kreisschlüssel: 09 5 76 NUTS: DE25B Kreisgliederung: 16 Gemeinden Adresse der
Kreisverwaltung:Weinbergweg 1
91154 RothWebpräsenz: Landrat: Herbert Eckstein (SPD) Lage des Landkreises Roth in Bayern Der Landkreis Roth liegt im Südosten des bayerischen Regierungsbezirks Mittelfranken. Nachbarkreise sind im Norden der Landkreis Fürth, die kreisfreien Städte Schwabach und Nürnberg sowie der Landkreis Nürnberger Land, im Osten der Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz, im Süden die Landkreise Eichstätt und Weißenburg-Gunzenhausen und im Westen der Landkreis Ansbach.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Landkreis Roth liegt in der „geographischen Mitte“ Bayerns, im Fränkischen Seenland und im Naturpark Altmühltal. Das südliche Kreisgebiet nimmt die Fränkische Alb mit Höhen bis zu 612 m (bei Reinwarzhofen, Gemeinde Thalmässing) ein. Der Norden gehört zum Albvorland und zum Mittelfränkischen Becken. Das größte natürliche Gewässer ist die Rednitz, die auf dem Gebiet der Gemeinde Georgensgmünd aus dem Zusammenfluss ihrer Quellflüsse Fränkische Rezat und Schwäbische Rezat entsteht, dann Richtung Osten, später nach Norden fließt und vor Schwabach das Kreisgebiet wieder verlässt.
Zu den zahlreichen Quellen und Flüssen kommen künstliche Gewässer: der 171 Kilometer lange Main-Donau-Kanal, der das östliche Kreisgebiet von Norden nach Südosten durchzieht, sowie der Brombachsee und der Rothsee, die einst zur Niedrigwasseraufhöhung der Regnitz und des Mains entstanden waren und mittlerweile touristisch genutzt werden.
Das Gebiet des Landkreises Roth ist landschaftlich zweigeteilt: Während der Norden vom dichten Lorenzer Reichswald und der Seenlandschaft geprägt ist, zeichnet sich die Vorjuraregion im Süden durch tiefe Täler, hohe Felswände und weite Hochflächen aus. Dazwischen liegen weitläufige Wiesen- und Ackerflächen, natürlich gewachsene Flusstäler und das Spalter Hügelland.
Geschichte
Verwaltungsgeschichte
Nach dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 kam das Gebiet des Landkreises Roth 1806 zu Bayern. In diesem Zuge entstanden das Landgericht Hilpoltstein und ab 1808 die Landgerichte Schwabach und Pleinfeld. Sie gehörten zum Rezatkreis, der 1838 in Mittelfranken umbenannt wurde. Schwabach wurde bereits 1809 eine kreisunmittelbare Stadt. 1858 wurde der Sitz des Landgerichts Pleinfeld nach Roth verlegt. 1862 entstand aus den Landgerichten Roth und Schwabach das Bezirksamt Schwabach. Das Landgericht Hilpoltstein kam für kurze Zeit zum Bezirksamt Neumarkt in der Oberpfalz. 1879 wurde jedoch in Hilpoltstein ein eigenes Bezirksamt eingerichtet, zu dem auch das Gebiet Greding (bisher Bezirksamt Beilngries) gehörte. Das neue Bezirksamt Hilpoltstein unterstand nun dem Kreis Mittelfranken. 1922 wurde das Bezirksamt Schwabach verkleinert, indem einige Gemeinden zur Stadt Nürnberg bzw. zur Gemeinde Stein bei Nürnberg kamen. Die Bezirksämter wurden ab 1939 in Landratsämter, die zugehörigen Bezirke in Landkreise umbenannt.
Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern 1972 wurde aus dem Großteil der Landkreise Schwabach und Hilpoltstein ein neuer Landkreis mit dem Namen Landkreis Roth bei Nürnberg gebildet. Kleinere Gebiete oder einzelne Ortschaften des Landkreises Hilpoltstein kamen an die Landkreise Eichstätt, Weißenburg-Gunzenhausen und Neumarkt in der Oberpfalz. Einige Gebiete des Landkreises Schwabach wurden dem Landkreis Ansbach bzw. den kreisfreien Städten Nürnberg und Schwabach zugeordnet. Nachdem die Kreisstadt Roth am 13. März 1973 den Zusatz bei Nürnberg amtlich verloren hatte, erhielt am 1. Mai 1973 der neu entstandene Landkreis seine heutige Bezeichnung Landkreis Roth.
Besiedelung
Im Gebiet des Landkreises Roth finden sich Zeugnisse von Besiedelungen aus fast allen vorgeschichtlichen Epochen von der mittleren Steinzeit bis in die Hallstatt- und die keltische La-Tène-Zeit. Besonders die Region um Thalmässing ist reich an prähistorischen Funden, von alltäglichen Werkzeugen bis hin zu kostbaren Grabbeigaben. Von der Präsenz der Kelten zeugen unter anderem Grabhügel, Viereckschanzen und Abschnittswälle. Zahlreiche der bei archäologischen Grabungen entdeckten Funde sind heute im Vor- und Frühgeschichtlichen Museum Thalmässing zu sehen, unter anderem ein 4.000 Jahre altes Hockergrab eines Mannes der Schnurkeramikzeit.
Ab 800 n. Chr. wurde das Kreisgebiet von drei germanischen Stämmen besiedelt: Die Baiern ließen sich vor allem im Süden nieder, wovon unter anderem ein stattliches Fürstengrab zeugt, das in der Nähe von Greding gefunden wurde. Noch heute tragen Ortschaften wie Greding oder Thalmässing die baierische Endung „-ing“. Der Nordwesten wurde zur Heimat der Franken, der Südwesten war alemannischen Einflüssen ausgesetzt. Das Zusammentreffen dieser drei Volksstämme, die Vermischung ihrer Dialekte und Brauchtümer prägen selbst heute noch den Landkreis.
Das Christentum breitete sich nach Gründung des Bistums Eichstätt unter Bischof Bonifatius im Jahr 745 aus. Den Weg der Verbreitung beschreiben die Entstehungszeiten der zahlreichen Urpfarreien wie Greding, Thalmässing, Großhöbing, Eysölden, Ebenried, Laibstadt und Allersberg.
Mittelalter bis zu den napoleonischen Kriegen
Die Gemeinden des Landkreises Roth waren im Mittelalter durch das Territorialbestreben kirchlicher und weltlicher Würdenträger in verschiedene Herrschaftsgebiete zerstückelt. Bedeutende Adelsgeschlechter waren die Grafen von Abenberg, die Herren von Allersberg-Wolfstein, die Herren von Stein, die Herren von Stauf und die Herren von Landeck und die Edelfreie von Heideck. [2] Zum weniger einflussreichen Adel gehörten die Herren von Roth, die Herren von Wendelstein, das Geschlecht der Küdorfer, der Mörlacher, der Mässinger und der Heuberger sowie der Herren von Aue. Diese ansässigen Adelsfamilien prägten das Gebiet über viele Jahrhunderte hinweg mit ihren Burgen und Schlössern, von denen auch heute noch einige vollständig, andere als Ruine, erhalten sind und der Region ein fränkisches Gesicht verleihen.
Die Grundherren und Ritter der Region übten während des gesamten Mittelalters Machteinflüsse bis in die hohe Reichspolitik aus: Als Reichsministeriale waren sie Berater des Deutschen Kaisers. Nach dem Erlöschen einzelner Geschlechter kristallisierten sich bis zum Ende des Mittelalters drei große Herrschaftsbereiche heraus: Die Gebiete um Abenberg, Spalt und Greding gehörten zu den Fürstbischöfen von Eichstätt, die Stadt Roth und die südlichen Gemeinden zu den Markgrafen von Ansbach. Die Städte Hilpoltstein und Heideck sowie der Markt Allersberg standen nach dem Landshuter Erbfolgekrieg (1503 bis 1505) unter der Herrschaft der wittelsbachischen Pfalzgrafen von Pfalz-Neuburg. Einen geringeren Einfluss übte zudem die Freie Reichsstadt Nürnberg in der Gegend um Wendelstein aus.
Immer wieder kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Landesherren. Auch der Dreißigjährige Krieg und die Pest wüteten im Gebiet des heutigen Landkreises. Viele kleinere Ortschaften und Gehöfte wurden vollständig zerstört und erst nach 1648 mit Hilfe protestantischer Exulanten aus Österreich wieder aufgebaut, die sich vor allem in der Region um Thalmässing, Stauf und Roth niedergelassen haben. Noch heute geht die religiöse Zugehörigkeit der Landkreisbevölkerung im Wesentlichen auf die damalige Herrschaftszugehörigkeit seiner Gebiete zurück: In den früheren ansbachisch-brandenburgischen Teilen überwiegt der Protestantismus, während die Ortschaften im ehemals pfalz-neuburgischen und fürstbischöflichen Herrschaftsbereich vorwiegend katholischen Glaubens sind.
Die drei großen Herrschaftsbereiche wurden 1806 vereinigt, als nach dem Fürstentum Pfalz-Neuburg (bereits 1793) auch das Fürstentum Brandenburg-Ansbach und das Hochstift Eichstätt an das durch Napoleon zum Königreich erhobenen Bayern übergingen.
Politik
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: „Gespalten durch eine eingeschweifte goldene Spitze, darin eine heraldische rote Rose mit silbernen Butzen und silbernen Kelchblättern; vorne geviert von Silber und Schwarz, hinten in Rot ein wachsender silberner Bischofsstab.“ (Lit.: Landratsamt Roth, 1995)
Das Wappen veranschaulicht die frühere Herrschaftsgebiete, die auf dem Gebiet des jetzigen Landkreises existierten: Die sogenannte Zollernvierung erinnert an die Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach und der Bischofsstab an das Hochstift Eichstätt, während die goldene Spitze auf die ehemals pfalz-neuburgischen Gebietsteile um Hilpoltstein hinweist.
Die rote Rose erinnert als sogenannte Asylrose an das in Roth bis 1797 bestehende kaiserliche Asyl. Durch ihre zentrale Position auf dem Wappen unterstreicht sie die Mittelpunktfunktion der Stadt Roth als Sitz des Landratsamtes.
Partnerschaft & Patenschaft
Verschiedene Gemeinden des Landkreises Roth haben seit den 1970ern Partnerschaften mit Städten und Regionen in den unterschiedlichsten Ländern geschlossen.
Der Landkreis selbst unterhält seit 1979 eine Partnerschaft mit dem Borough of Brentwood in Großbritannien. Die Anfänge der Partnerschaft gehen auf die Bemühungen der Realschule Hilpoltstein zurück, die seit 1969 Kontakte zu den Schülern der Brentwood County High School pflegt.
1955 übernahm der Landkreis Schwabach die Patenschaft für die aufgrund der Beneš-Dekrete vertriebenen deutschen Bewohner der Stadt Saaz (Žatec) und des Landkreises Saaz im Sudetenland. Nach Entstehung des Landkreises Roth wurde die Partnerschaft durch diesen aufrechterhalten.
Landräte des Landkreises Roth
Der erste Landrat des neu entstandenen Landkreises Roth war Ignatz Greiner. Als Politiker der CSU war er Landrat des Landkreises Hilpoltstein und übernahm nach der Neugliederung dieses Amt in Roth bis zu seinem Tod 1978. Daneben wurde der promovierte Jurist 1958 in den Bezirkstag gewählt, an dessen Spitze er sieben Jahre lang stand. Zudem war er stellvertretender Bezirksvorsitzender der CSU. Er engagierte sich in sozialen Vereinen und mehreren Zweckverbänden, die sich mit der Planung und Realisierung des Neuen Fränkisches Seenlandes befassten. Er war Träger des Bayerischen Verdienstordens und Ehrenbürger der Universität Erlangen-Nürnberg.
Helmut Hutzelmann war Greiners Nachfolger. Ebenfalls promovierter Jurist, trat er 1972 zunächst seine erste Stelle als juristischer Staatsbeamter im Landratsamt Roth an. Zwischen 1977 und 1979 war Hutzelmann bei der Regierung Mittelfranken und kehrte nach dem Tod seines erst 57-jährigen Vorgängers als neu gewählter Landrat ans Landratsamt zurück. Bei allen drei Wahlen seiner Amtszeit erhielt Hutzelmann enormen Zuspruch. Seine gesteckten Ziele waren unter anderem der Auf- und Ausbau der öffentlichen Dienstleistungen und der kommunalen Infrastruktur im Landkreis. In seine Regierungszeit fallen zum Beispiel die Fertigstellung der Rother Berufsschule, die erste Erweiterung des Gymnasiums Hilpoltstein, die Vorbereitung des Landkreises auf den Ausbau des Main-Donau-Kanals und die Entstehung des Roth- und des Brombachsees. Noch heute profitiert der Landkreis von den neu geschaffenen Infrastrukturen. Hutzelmann verstarb während seiner dritten Amtszeit überraschend am 16. Juli 1993.
Erneut musste Heinrich Zörntlein, der bereits die Interimszeit nach dem Tod Dr. Greiners ausgefüllt hatte, für kurze Zeit das Amt des Landrates übernehmen. Zörntlein, Jurist aus Spalt, war 24 Jahre lang stellvertretender Landrat und diente allen bisherigen Landräten als zuverlässiger Berater. Der CSU-Politiker ging 1995 mit 70 Jahren in den Ruhestand und verstarb 2001.
Der derzeit amtierende Landrat Herbert Eckstein ist das erste SPD-Mitglied auf dem Chefsessel des Landkreises Roth. Mit erst 37 Jahren ins Amt gewählt, bestreitet Eckstein derzeit seine dritte Legislaturperiode. Bei der letzten Wahl 2005 wurde er in dem ansonsten eher CSU-geprägten Gebiet mit knapp 72 Prozent wiedergewählt. Kommunalpolitische Erfahrungen konnte Eckstein vor seiner Zeit als Landrat bereits im Wendelsteiner Marktgemeinderat sammeln. Bei seinem Eintritt in den Marktgemeinderat war er der jüngste Mandatsträger, dem kurz darauf auch der Fraktionsvorsitz übertragen wurde. Von 1990 bis 1993 war Eckstein Wendelsteins zweiter Bürgermeister. Neun Jahre lang gehörte er dem Kreistag an. Er war Leiter der SPD-Landesgeschäftsstelle und wurde 1990 in den Bayerischen Landtag gewählt, den er 1993 als neuer Landrat des Landkreises Roth verließ. Seit 2000 ist er Vizepräsident des Bayerischen Landkreistages, im Juni 2008 wurde er zudem zum Vorsitzenden des Bezirksverbandes Mittelfranken des Bayerischen Landkreistages gewählt. In seiner Amtszeit investierte der Landkreis vor allem in den Bereichen Bildung und Gesundheit. Als Ecksteins stellvertretende Landräte wurden im Mai 2008 Walter Schnell (FW), Max Netter (FDP) und Hannedore Nowotny (SPD) gewählt.
Kreistag
Die Kommunalwahlen 2002 und 2008 führten zu den folgenden Sitzverteilungen im Kreistag:
2002 2008 CSU 28 24 SPD 18 16 FW 9 12 Grüne 3 4 FDP 2 3 Christliche Wählergemeinschaft e.V. n.a. 1 Gesamt 60 60 Wirtschaft und Infrastruktur
Industrie, Dienstleistungen und Landwirtschaft
Das Gebiet des heutigen Landkreises war von jeher ländlich geprägt. Ackerbau, Handwerk und dörfliche Gemeinschaft bestimmten über viele Jahrhunderte das Leben der Bevölkerung. Aber auf für die Entstehung von Betrieben war die geographische Lage von Anfang an günstig: Das Gebiet wird von vielen Flüssen durchzogen, die nicht nur die Landwirtschaft begünstigten, sondern auch bereits im Mittelalter die verschiedensten Mühlen antrieben. So konnten sich früh Handwerksbetriebe entwickeln. In den Mühlen und Einödhöfen, von denen heute noch einige erhalten sind, wurde unter anderem Eisen verarbeitet sowie Glas oder Papier hergestellt. Eine dieser Werkstätten hat sich zu einem beliebten Ausflugsziel gewandelt: Im Museum des Historischen Eisenhammers bei Eckersmühlen können Besucher noch heute bei Schmiedevorführungen erleben, wie in der Vergangenheit Eisen verarbeitet wurde.
Viele Ortschaften des Kreises lagen schon im Mittelalter an wichtigen Handelsstraßen: Durch das Gemeindegebiet zog sich zum Beispiel der sogenannte Weißenburger Steig und die Straße Würzburg-Regensburg. Wenn Händler über die Ulmer Geleitstraße bis nach Burgund reisten oder von Nürnberg in die Handelsstadt Augsburg wollten, mussten sie ebenso den heutigen Landkreis Roth durchqueren. Die bedeutende Handelsstraße von Nürnberg über München nach Venedig führte direkt durch die Städte Rednitzhembach und Hilpoltstein. Entlang der Straße profitierten die Gemeinden vom Reiseverkehr. Es entstanden Gasthäuser und Zollstationen, die Landesherren errichteten Burgen und Wehranlagen, um die Handelsstraßen zu sichern.
In der Zeit der Industrialisierung wurde die Stadt Roth vor allem durch einen besonderen Gewerbezweig berühmt: Der Fabrikant Wilhelm von Stieber begründete die Leonischen Drahtwerke, die Leonische Waren herstellten. Aus dem kleinen Betrieb entwickelte sich einer der weltweit größten Hersteller von Drähten und Kabeln an rund 70 Produktionsstandorten.
Heute ist der Landkreis Roth Teil der Metropolregion Nürnberg. Täglich pendeln etliche Bürger in die im Norden gelegene Großstadt, und auch das südlich gelegene Ingolstadt bietet vielen eine Arbeitsstätte. Doch in den Kreisgemeinden siedelten sich im Laufe der letzten Jahrzehnte ebenso mittelständische Unternehmen an. So stammen Wellpappe und papierne Verpackungen, Pumpen und Kabel oder Präzisionsteile für Eurocopter und Airbus ebenso aus dem Landkreis, wie deutschlandweit bekannte Kartoffelprodukte oder Hygieneartikel.
Der Wachstum an Unternehmen und Dienstleistungen wird begünstigt durch die Verkehrslage: Verschiedene Bundesautobahnen, Bundesstraßen, die Zugstrecke Nürnberg-München und der Main-Donau-Kanal durchziehen das Kreisgebiet. Auch die Eröffnung des größten bayerischen Bundeswehrstandortes, die Otto-Lilienthal-Kaserne, im Jahre 1972 war der Wirtschaft des Landkreises zuträglich. Derzeit gibt es im Landkreis Roth rund 29.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze.
In der Landwirtschaft spielen heute vor allem zwei Sonderkulturen eine Rolle: der Tabak- und Hopfenanbau. Die Stadt Spalt besitzt seit 1538 das älteste Hopfensiegel. Auch heute wird in der Stadtbrauerei noch nach altem Reinheitsgebot gebraut. Die Direktvermarktung gewinnt immer mehr an Bedeutung. Die Nachfrage nach regionalen Erzeugnissen wie Obst, Honig oder Nudeln sichert der Landwirtschaft auf Dauer Arbeitsplätze und liefert gleichzeitig einen Beitrag zum Umwelt- und Naturschutz. Um die Produkte aus der Region zu kennzeichnen, gründete man in der Metropolregion Nürnberg 1997 das Markenzeichen „Original Regional“. Die Waren werden in vielen Supermärkten im Kreisgebiet in sogenannten Regionaltheken angeboten.
Tourismus
Seit Mitte der 1990er entwickelte sich der Landkreis Roth zu einem immer beliebteren Tourismusgebiet. Im Fränkischen Seenland gelegen, profitieren die Gemeinden von den stetig wachsenden Besucherzahlen des Roth- und des Brombachsees. An den beiden künstlich entstandenen Seen treffen Einheimische mit Erholungssuchenden aus den Großstädten im Umkreis und Urlauber zusammen. Der Main-Donau-Kanal und der alte Ludwig-Donau-Main-Kanal ergänzen das Erholungsangebot rund ums Wasser.
Die abwechslungsreiche Landschaft zwischen Lorenzer Reichswald und der Vorjuraregion des Naturparks Altmühltal ist vor allem bei Wanderern und Radlern beliebt: Zahlreiche ausgebaute und ausgeschilderte Wege durchziehen das gesamte Gebiet des Landkreises Roth.
Für den Ausbau des Fremdenverkehrs ist auch die Tatsache förderlich, dass die Städte und Dörfer, die allesamt auf sanften Tourismus setzen, ihr mittelalterliches oder barockes Aussehen zum größten Teil bewahrt haben. Burgen, Fachwerkhäuser, Türme und (Teile von) Stadtmauern zeugen noch heute von der bewegten Vergangenheit und werden von Gästen immer öfter erkundet. So stiegen die Zahlen der Übernachtungsgäste in den letzten Jahren kontinuierlich an. 2006 verzeichnete der Landkreis bereits 772.587 Übernachtungen.
Der Ausbau der Tourismusbranche finanziert sich unter anderem über LEADER+ von der Europäischen Union. Besonders die Via Historica, eine 130 km lange Rundtour mit vielen Kirchen, Burgen und Schlössern, bringt Touristen in den Landkreis. Weitere Projekte, wie Lehrpfade, Museen und das Netzwerk „Natur ErLeben“, werden sowohl von Einheimischen als auch von Tagesausflüglern und Urlaubern genutzt.
Gesundheit und Soziales
Kreisklinik Roth
1984 entstand die neue Kreisklinik Roth, die mittlerweile die Grund- und Regelversorung für den gesamten Landkreis übernommen hat. Ein kleineres Krankenhaus in Hilpoltstein stellte Ende der Neunziger den Betrieb ein und dient heute als Alten- und Pflegeheim. In den Gebäuden des alten Kreiskrankenhauses in Roth ist heute das Landratsamt als Verwaltungssitz des Landkreises untergebracht.
Mittlerweile hat sich die Klinik mit 330 Regelbetten zu einem Gesundheitszentrum entwickelt: 2003 wurde ein Ärzte- und Geschäftshaus mit Therapiezentrum angegliedert. An die Kreisklinik ist eine Krankenpflegeschule mit 60 Ausbildungsplätzen angegliedert.
Auhof und Regens-Wagner-Stiftung
Der Auhof ist ein Ortsteil Hilpoltsteins, der baulich mit dem Kernort verschmolzen ist. Er gehört zu den Rummelsberger Anstalten und beherbergt rund 360 Menschen mit Behinderung. Zum Auhof gehören ein staatlich anerkanntes Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt „geistige Entwicklung“, dem auch eine schulvorbereitende Einrichtung und eine heilpädagogische Tagesstätte angeschlossen sind.
Im Landkreis sind vor allem die Holz- und Metallprodukte der Auhof-Werkstätten beliebt, die im Auhof-Laden in der Hilpoltsteiner Innenstadt angeboten werden. Auch die Auhof-Gärtnerei hat stets rege Kundschaft.
Die Regens-Wagner-Stiftung unterhält in Zell (Ortsteil von Hilpoltstein) eine Einrichtung für gehörlose und stumme Menschen. Geleitet wird sie von den Dillinger Franziskanerinnen. Schulen, Werkstätten und Außen-Wohngruppen sollen den mehrfach behinderten Menschen ein möglichst unabhängiges Leben bieten.
Verkehr
Straßen
Der Landkreis Roth wird von den Bundesautobahnen A6, A9 und A73, sowie von den Bundesstraßen B2 und B466 durchzogen. Hinzu kommen 248 km Staats-, 211 km Kreis- und 1.100 km Gemeindestraßen.
Schienenverkehr
Das Königreich Bayern eröffnete in diesem Gebiet bereits 1849 die staatliche Hauptbahn Nürnberg−Treuchtlingen, an der auch Schwabach und Roth liegen. In Roth zweigt seit 1888 die ebenfalls staatliche Lokalbahn nach Hilpoltstein–Greding ab − umgangssprachlich als Gredl bezeichnet. Die Stadt Spalt hatte schon 1872 eine kurze Nebenbahn von Georgensgmünd her − im Volksmund Spalter Bockl genannt − erhalten.
Die Lokalbahnen Feucht−Wendelstein und Burgthann−Allersberg brachten seit 1886 bzw. 1902 im Osten des Kreises Bahnanschlüsse an die Hauptstrecke Nürnberg–Regensburg.
Bis auf den Abschnitt Roth−Hilpoltstein wurden alle Lokalbahnen stillgelegt:
- 1955: Feucht–Röthenbach–Wendelstein 5,3 km
- 1969: Georgensgmünd–Spalt 7 km
- 1972: Greding–Thalmässing 12 km
- 1973: Burgthann–Pyrbaum–Allersberg 15 km
- 1974: Thalmässing–Hilpoltstein 16 km
Die nördlichen Gemeinden des Landkreises sind seit 2001 über eine S-Bahn-Linie mit Nürnberg und Roth verbunden. 2006 wurde die Hochgeschwindigkeitsstrecke Nürnberg-München fertig gestellt, die entlang der A9 durch den Landkreis führt. Mit dem Regionalbahnhof in der Nähe von Allersberg sind die Pendler nach Nürnberg seitdem an die Linie R9 Express und damit an Deutschlands schnellsten Regionalverkehr angebunden. Im selben Jahr entstand auf der ehemaligen Gredl-Strecke Greding-Thalmässing-Hilpoltstein ein Radweg.
Main-Donau-Kanal
Der Main-Donau-Kanal durchquert auf seinem Weg von Bamberg nach Kelheim auf einer Länge von 26 km das Kreisgebiet. Im Landkreis gibt es zwei Länden, drei Schleusen und einen Hafen. Die Schleuse Leerstetten gehört mit einer Hubhöhe von 24, 67 Metern zu den größten Schleusen Europas. Die Europäische Wasserscheide verläuft zwischen Hilpoltstein und Bachhausen.
Der Kanal ist nicht nur ein wichtiger Tourismusfaktor, sondern auch von großer wirtschaftlicher Bedeutung: 2006 transportierten 5.280 Schiffe 6,24 Millionen Tonnen Fracht. Die Stadt Roth beteiligt sich mit der Hafen Nürnberg-Roth GmbH an einem der größten Güterumschlagplätze am Main-Donau-Kanal.
Medien
Im Landkreis Roth gibt es im Printmedienbereich zwei große Tageszeitungen: Die Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung, eine Lokalausgabe der Nürnberger Nachrichten, und den Hilpoltsteiner Kurier als Lokalausgabe des Donaukuriers in Ingolstadt. Während die Bürger des südlichen Landkreises auf Grund der Nähe zu Ingolstadt vor allem den Hilpoltsteiner Kurier lesen, ist die Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung im nördlichen Landkreis weiter verbreitet. Hinzu kommen weitere lokale Ausgaben der Nürnberger Nachrichten, wie das Schwabacher Tagblatt und der Altmühl-Bote (Lokalausgabe Gunzenhausen).
Im Bereich Hörfunk sind im Kreisgebiet neben den bayernweiten und überregionalen Radiosendern auch Nürnberger Programme wie Hit Radio N1, Radio F, Star FM, Energy Nürnberg oder Radio Charivari 98,6 Nürnberg empfangbar.
Sehenswertes, Kunst und Kultur
Sehenswürdigkeiten
Der Landkreis Roth besitzt durch die unterschiedlichen Einflüsse, denen die Städte, Märkte und Gemeinden ausgesetzt waren, viele Gesichter. Frühgeschichte, Mittelalter, Barock und Renaissance haben ihre Spuren hinterlassen.
Sehenswerte Fachwerkhäuser stehen in beinahe jedem Ort. Besonders imposante Beispiele sind das Jahrsdorfer Haus in Hilpoltstein (eine Nachbildung des Albrecht-Dürer-Hauses in Nürnberg), das Schlenzgerhaus, das Kornhaus und das Mühlreisighaus in Spalt. Die Grundherren aus dem Mittelalter haben eindrucksvolle Burgen hinterlassen: Die Burg Abenberg, Stauf und Wernfels - letztere wird heute als Jugendherberge genutzt - sind noch vollständig erhalten. Die Burg Hilpoltstein wurde ab Mitte des 17. Jahrhunderts als Steinlieferant für andere Gebäude verwendet und thront deshalb nur noch als Ruine über dem Ort. Dagegen ist der 1473 erbaute ehemalige herrschaftliche Getreidespeicher unterhalb der Ruine noch vollständig erhalten: Das heutige sogenannte Haus des Gastes beherbergt unter anderem ein Informationszentrum des Landkreises Roth sowie die Bücherei und das Amt für Kultur und Tourismus der Stadt Hilpoltstein. Eine beinahe vollständig erhaltene Stadtmauer befindet sich in Greding. Noch heute werden fast alle der 21 Türme von Privatpersonen bewohnt.
Allersbergs Marktplatz ist vor allem von Rokoko-Bauten geprägt. Das Gilardihaus, das Heckelhaus und die Pfarrkirche Maria-Himmelfahrt entstanden zu Beginn des 18. Jahrhunderts.
Die Gemeinden sind besonders reich an Kirchen in den unterschiedlichesten Baustilen. Romanik, Barock, Renaissance oder Markgrafenstil wechseln sich ab oder verbinden sich manchmal sogar zu einem ganz eigenen Bauwerk. Bedeutend ist unter anderem die Sankt-Willibald-Kirche in Büchenbach. Die ehemalige Wehrkirche weist im Untergeschoss des Ostturms spätromanische Bauformen auf. Der Westturm, 1608 errichtet, ist einzigartig: Da früher um Büchenbach viel Hopfen angebaut wurde, diente der Dachraum der Kirche als Hopfendarre; im Turm befand sich der Aufzug für die geernteten Hopfendolden. In Niedermauk (Gemeinde Röttenbach) besteht noch heute die Kirche Sankt Sebastian aus dem 14. Jahrhundert. Sie enthält eine Marienstatue aus derselben Zeit im linken Seitenaltar. Die drei Statuen des Hochaltars - Sankt Sebastian, Sankt Rochus und Sankt Laurentius - stammen aus dem 16. Jahrhundert.
Schlösser gibt es im Landkreis aus den verschiedensten Epochen. Das Schloss Ratibor in Roth, das heute unter anderem als Sitzungssaal des Stadtrates, Museum, Kulturstätte und Restaurant dient, entstand 1535 bis 1537. Das Fürstbischöfliche Jagdschloss in Greding stammt von 1696 und ist heute ein Antiquariat. Das Rokokoschloss in Mörlach ist in Privatbesitz und kann für Feste gemietet werden. Auf einer Anhöhe bei Heideck thront das Schloss Kreuth, das bereits 1335 urkundlich erwähnt wurde. Das Wasserschloss in Dürrenmungenau (Ortsteil Abenberg) ist noch heute bewohnt.
Veranstaltungen, Feste und Festivals
Jede Ortschaft des Landkreises Roth feiert Kerwa, Kärwa, Kirchweih, Fest (Patrozinium), Dorffest oder Volksfest nach ganz eigenen Traditionen. In der Umgebung besonders bekannt ist vor allem das Hilpoltsteiner Burgfest, das jährlich am ersten Augustwochenende zu Gedenken des Einzugs der Pfalzgräfin Dorothea Maria, Gattin des Pfalzgrafen Ottheinrich, 1606 gefeiert wird. Die Burg Hilpoltstein diente Dorothea Maria und ihren drei Töchtern als Witwensitz. Durch ihre Mildtätigkeit erlangte die Stadt einen gewissen Wohlstand. Deshalb begehen die Hilpoltsteiner diesen wichtigen Punkt ihrer Stadtgeschichte nicht nur mit einem viertätigen Festzeltbetrieb und einem großen Trödelmarkt, sondern lassen die Geschichte am Burgfestsonntag noch einmal auferstehen: Im traditionellen Festspiel und dem anschließenden Festzug, an dem hunderte Bürger in historischen Kostümen teilnehmen, wird der Einzug der Pfalzgräfin nachgespielt.
Beim Festzug des Heimatfestes in Heideck, das jährlich am dritten Wochenende im Juli stattfindet, ziehen zahlreiche Heidecker in historischen Kostümen durch die Straßen. Die Stadt Spalt gedenkt alle fünf Jahre einem besonderen Ereignis aus dem Juni 1450. Damals befreite der Ansbacher Markgraf Albrecht Achilles mit seiner Reiterei Spalt aus der Belagerung der Nürnberger Reisige (Landsknechte). Zur 500. Wiederkehr der Befreiung verfasste Professor Dr. Friedrich Merkenschlager aus dem Georgensgmünder Ortsteil Hauslach das Heimatspiel Die Nürnberger Reis, das seitdem regelmäßig von etwa 70 Laienschauspielern aus der Spalter Bevölkerung aufgeführt wird.
Kulturelle Highlights sind das New Orleans Festival in Wendelstein und die Rother Bluestage. Das New Orleans Festival startet jeweils in der ersten Maiwoche und lockt neun Tage lang Musikliebhaber an. Die Bluestage in der Kulturfabrik Roth finden seit 1992 statt und holen internationale Jazz- und Bluesgrößen, wie zum Beispiel B. B. King, in die Stadt. Kulturelle Veranstaltungen über mehrere Wochen hinweg finden seit 1992 unter dem Titel KultTour jeden Herbst in Hilpoltstein statt.
Seit 1984 bietet der Landkreis Roth in Ergänzung des kulturellen Angebotes der Gemeinden, Kirchen und sonstiger Träger ein eigenes Kulturprogramm an. So finden unter anderem jährlich ein Weihnachtskonzert und die Konzertveranstaltung Junge Künstler musizieren, bei der junge Musiker aus den beiden Gymnasien des Landkreises auftreten, statt. Weitere Veranstaltungen sind der Tag des offenen Ateliers, der Landkreismaltag oder das heimatkundliche Themenjahr (2008: "Sagen und alte Geschichten").
Das sportliche Highlight im Landkreis Roth ist der Challenge Roth. Der Triathlon, der sich quer durch den Landkreis zieht, bringt jedes Jahr rund 4.000 Starter - darunter zahlreiche nationale und internationale Größen - und mehr als 100.000 Zuschauer aus aller Welt in die Region. Seit 1989 findet neben diesem Langstrecken-Triathlon (3,8 km Schwimmstrecke, 180 km Radstrecke und 42 km Laufstrecke) auch der sogenannte Rothsee-Triathlon statt. Mittlerweile gehen jährlich über 1.000 Triathleten an den Start und absolvieren 1,5 km Schwimmen, 42 km Radfahren und 10 km Laufen.
Statt Karneval feiern die Gemeinden des Landkreises Roth typisch fränkischen Fasching mit „Flecklasmännern“, „Flecklashexen“ oder „Fleckli“. Hochburgen sind Allersberg mit seinem traditionellen Umzug am Faschingssonntag und Spalt.
Kunst und Literatur
Neben Konzerten, Theateraufführungen und Sportveranstaltungen, die die Kreisverwaltung, die 16 Städte, Märkte und Gemeinden sowie die zahlreichen Vereine und Gruppierungen organisieren, ist im Landkreis Roth vor allem die Kunstszene äußerst vielseitig und aktiv. Immer wieder organisieren Privatpersonen oder auch Kunstvereine wie SPECTRUM oder der Kunst-Treff HIP Vernissagen, Ausstellungen und Veranstaltungen rund um die Kunst. Die Kunstrichtungen reichen von Malerei, Bildhauerei und Fotografien über Metallkunst, Glasobjekte und Blumenkunst bis hin zu Keramik, Textilkunst und künstlerische Raumgestaltung. Der Landkreis Roth fördert seine Kunstszene nicht nur durch die Durchführung des Tags des offenen Ateliers: Die Kunstausstellung bietet jedes Jahr einem Künstler die Möglichkeit, auf der Burg Abenberg sein Lebenswerk auszustellen.
Darüber hinaus lobt der Landkreis Roth regelmäßig den Elisabeth-Engelhardt-Literaturpreis aus, der die Arbeit der im Kreisgebiet ansässigen Literaten würdigt. Preisträger sind unter anderem Gerd Berghofer und Klaus Schamberger. Viele Schriftsteller sind in der freien Autorengruppe Sonderzeit zusammengefasst. Eine besondere Förderung engagierter Jugendlicher stellt zudem der Jugendkulturpreis dar.
Museen
Viele der Museen in den Ortschaften des Landkreises befassen sich mit der Stadt- und Regionsgeschichte. Erwähnenswert ist unter anderem das Vor- und Frühgeschichtliche Museum Thalmässing. Es beherbergt Exponate aus der geschichtlichen Vergangenheit - von der Steinzeit, über die Bronze- und Eisenzeit bis zur Zeit der Völkerwanderung. An das Museum angeschlossen ist der Archäologische Wanderweg, der auf 15 Kilometern zu elf Stationen vor- und frühgeschichtlicher Besiedelung im Raum Thalmässing führt. Auf dem Archäologischen Wanderweg gelangt der Wanderer unter anderem auch zum Geschichtsdorf bei Landersdorf, das die Rekonstruktion eines Kelten- und eines Steinzeithauses sowie einen frühgeschichtlichen Garten, in dem alte Getreidesorten wie Emmer, Dinkel und Einkorn angebaut werden, zeigt. Einmal im Jahr lässt das Keltenfest das Leben und Arbeiten der Vorfahren wieder aufleben.
Im Museum Historische Eisenhammer bei Eckersmühlen können Besucher bei Schmiedevorführungen in der alten Schmiedehalle miterleben, wie in früheren Zeiten mit Hilfe von schweren Schwanz-, Fall- und Lufthämmern Vierkantnägel hergestellt wurden. Im 1699 erbauten Herrenhaus zeugt die vollständig erhaltene Inneneinrichtung des letzten Bewohners Fritz Schäff vom ausgeprägten Standesbewusstsein der Hammerherren. Die Dauerausstellung Vom Erz zum Eisen im ehemaligen Sägewerk zeigt vom nachgebauten Bergwerkstollen über Modelle eines Kohlenmeilers und eines Rennofens bis hin zu Kettenhemden, Ritterrüstungen oder modernen Kunstwerken die Vielfalt des Themas Eisen.
Im Haus Fränkischer Geschichte auf der Burg Abenberg hält die Dauerausstellung „Eine Zeitreise durch Franken“ das Leben auf einer mittelalterlichen Burg lebendig und informiert über historische Ereignisse der Region. Das Abenberger Klöppelmuseum, das ebenfalls auf der Burg Abenberg untergebracht ist, hält die jahrhundertealte Tradition des Klöppelns im Gedächtnis.
Das Fabrikmuseum in Roth, das die Herstellung Leonischer Waren zum Thema hat, wurde 2003 mit dem Bayerischen Museumspreis ausgezeichnet. In Georgensgmünd zeugt das Jüdische Museum, die Synagoge und der Jüdische Friedhof davon, dass ab Mitte des 16. Jahrhunderts bis 1938 ein Großteil der Georgsgmünder Bevölkerung jüdisch war.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2010[3])
- Allersberg (8024)
- Schwanstetten (7347)
- Thalmässing (5200)
- Wendelstein (15.763)
- Büchenbach (5115)
- Georgensgmünd (6636)
- Kammerstein (2841)
- Rednitzhembach (6908)
- Rohr (3532)
- Röttenbach (2928)
Gemeindefreie Gebiete (23,19 km²)
- Abenberger Wald (3,14 km²)
- Dechenwald (1,66 km²)
- Forst Kleinschwarzenlohe (13,87 km²)
- Heidenberg (3,23 km²)
- Soos (1,29 km²)
Literatur
- Landratsamt Roth (Hrsg.): Unser Landkreis Roth. Eine Broschüre des Landkreises. Bayerische Verlagsanstalt Bamberg, Bamberg 1995, ISBN 3-87052-966-0
- WEKA/Landratsamt Roth (Hrsg.): Landkreis Roth. Wirtschaftsstandort. WEKA info Verlag, Mering 2005
- Landratsamt Roth (Hrsg.): Der Landkreis Roth, was war - was ist - was uns verbindet. Ein Heimatbuch des Landkreises, Roth 2009, ISBN 3-924160-10-4
Weblinks
Commons: Landkreis Roth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website des Landratsamtes Roth
- Nachrichten, Fotos und Neuigkeiten rund um das Nachtleben im Landkreis
- Literatur von Landkreis Roth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Landkreis Roth: Wappengeschichte vom HdBG
- Landkreis Roth: Amtliche Statistik des LStDV
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ siehe Liste fränkischer Rittergeschlechter#H
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende)
Landkreise: Aichach-Friedberg | Altötting | Amberg-Sulzbach | Ansbach | Aschaffenburg | Augsburg | Bad Kissingen | Bad Tölz-Wolfratshausen | Bamberg | Bayreuth | Berchtesgadener Land | Cham | Coburg | Dachau | Deggendorf | Dillingen a.d.Donau | Dingolfing-Landau | Donau-Ries | Ebersberg | Eichstätt | Erding | Erlangen-Höchstadt | Forchheim | Freising | Freyung-Grafenau | Fürstenfeldbruck | Fürth | Garmisch-Partenkirchen | Günzburg | Haßberge | Hof | Kelheim | Kitzingen | Kronach | Kulmbach | Landsberg am Lech | Landshut | Lichtenfels | Lindau (Bodensee) | Main-Spessart | Miesbach | Miltenberg | Mühldorf a.Inn | München | Neuburg-Schrobenhausen | Neumarkt i.d.OPf. | Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim | Neustadt a.d.Waldnaab | Neu-Ulm | Nürnberger Land | Oberallgäu | Ostallgäu | Passau | Pfaffenhofen a.d.Ilm | Regen | Regensburg | Rhön-Grabfeld | Rosenheim | Roth | Rottal-Inn | Schwandorf | Schweinfurt | Starnberg | Straubing-Bogen | Tirschenreuth | Traunstein | Unterallgäu | Weilheim-Schongau | Weißenburg-Gunzenhausen | Wunsiedel i.Fichtelgebirge | Würzburg
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