- South Stream
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South Stream (russisch Южный поток, Transkription Juschny potok, bulgarisch Южен поток) ist eine geplante russisch-italienische Erdgas-Pipeline, die u. a. auf dem Grund des Schwarzen Meeres verlaufen soll.
Von Bulgarien oder Rumänien aus soll South Stream auf je einem Strang nach Italien und Österreich weitergeführt werden. Die Durchleitungskapazität soll im Endausbau 47 Milliarden Kubikmeter im Jahr betragen. Partner des Joint Ventures sind Gazprom und der italienische Energieversorger Eni. Die Kosten werden auf 19 bis 24 Milliarden Euro geschätzt.[1]
South Stream soll die Lieferrouten des russischen Erdgases nach Europa diversifizieren und die Abhängigkeit des Produzenten und der Abnehmerländer von den derzeit dominierenden Transitstaaten Ukraine und Weißrussland reduzieren (siehe Russisch-ukrainischer Gasstreit). South Stream gilt als ein Konkurrenzprojekt für die geplante Nabucco-Pipeline, die – vom kaspischen Raum her kommend – russisches Territorium umgehen soll.
Am 5. Februar 2009 wurde das Abkommen zum Bau der Pipeline durch das Schwarze Meer zwischen Gazprom und der Bulgarischen Energieholding unterzeichnet. Es sieht vor, die ursprünglich geplanten 31 Milliarden Kubikmeter Durchleitungskapazität um weitere 16 Milliarden zu erhöhen.[2]
Im April 2009 fand ein weiteres Treffen zwischen Eni und Gazprom statt. Eni plant auch Gazprom am libyschen Elephant-Feld zu beteiligen.[3]
Am 13. Juli 2009 teilte die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti mit, Bulgarien habe die Kooperation mit Gazprom eingefroren und sei an weiteren Planungen dieser Pipeline sowie weiteren russischen Energieprojekten derzeit nicht interessiert.[4] Die Ankündigung Turkmenistans, sich entweder durch bereits existierende iranische Pipelines oder mittels noch zu bauender trans-kaspischer Pipelines an der Nabucco-Pipeline beteiligen zu wollen, stellt einen weiteren Rückschlag für das russische South-Stream Projekt dar. Bislang hatte sich Russland erfolgreich darum bemüht, Turkmenistan von einer Nabucco-Beteiligung fern zu halten.[5]
Am 6. August 2009 unterzeichneten Russland und die Türkei einen Vertrag, mit dem die Türkei dem Bau der russischen Gaspipeline South Stream in ihrem Hoheitsgewässer zustimmt.[6]
Am 24. April 2010 genehmigte Österreich bei Verhandlungen mit Russland den Bau der Pipeline.[7]
Im September 2011 erfolgte eine Änderung hinsichtlich der Anteilseigner. Neben dem bisherigen Anteilseigner Gazprom mit 50 % Beteiligung werden Eni 20 %, EdF und Wintershall jeweils 15 % der Anteile halten.[8]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Jason Bush: Russia's South Stream Project Gets a Boost. Spiegel online, 19. Mai 2009
- ↑ Abkommen über South Stream und Atomenergie zwischen Russland und Bulgarien signiert. RIA Novosti (5. Februar 2009). Abgerufen am 9. Februar 2009.
- ↑ http://in.reuters.com/article/oilRpt/idINMAT00940020090407
- ↑ http://www.eurasianet.org/departments/insightb/articles/eav071309b.shtml
- ↑ http://www.iwpr.net/?p=rca&s=f&o=354297&apc_state=henprca
- ↑ Cerstin Gammelin: Ein türkischer Freund. Süddeutsche Zeitung, 7. August 2009
- ↑ Megagas-Pipeline South Stream - Wien und Moskau unterzeichnen Abkommen (24. April 2010)
- ↑ russlandonline: EdF und Wintershall steigen mit je 15 Prozent in Gasprojekt South Stream ein, 6. September 2011
Weblinks
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