Southern Cross-Expedition

Southern Cross-Expedition

Die Southern-Cross-Expedition oder British Antarctic Expedition war eine Antarktisexpedition, die in den Jahren 1898 bis 1900 durchgeführt wurde und nach dem Schiff benannt ist, mit dem die Expeditionsmitglieder reisten.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Nachdem der Norweger Carsten Egeberg Borchgrevink von seiner Antarctic-Expedition zurückgekehrt war, präsentierte er seine bahnbrechenden Entdeckungen, darunter der Beweis für Leben unter der antarktischen Eisdecke. Die begeisterte Fachwelt erklärte die Antarktis-Forschung zur dringlichsten Aufgabe der Geographie, der Verleger George Newnes sagte ihm Unterstützung bei weiteren Unternehmungen zu. Mit dem Verschwinden der Begeisterung in der Fachwelt ging auch das Angebot Newnes' vergessen - bis zum Frühling 1898, als er Borchgrevink das Angebot unterbreitete, eine Expedition zu finanzieren und im Gegenzug einen packenden Erlebnisroman zu erhalten. Borchgrevink sagte zu, erhielt einen Vorschuss von 35.000 Pfund Sterling und kaufte in Norwegen ein eistüchtiges 521-Tonnen-Schiff, die Pollux, die er im Sinne der Reise in Southern Cross umbenannte.

Die Mitglieder der Überwinterungsmannschaft

Expedition

Im Sommer 1898 verließ die Southern Cross mit 31 Mann Besatzung, Proviant für drei Jahre und 90 Schlittenhunden den Hafen des heutigen Oslo. Nach Zwischenhalten in London und auf Tasmanien erreichte das Schiff am 16. Februar 1899 trotz einer Drift weit nach West den Überwinterungsplatz an der Robertson-Bucht nahe Kap Adare, an dem neben Borchgrevink noch neun weitere Männer und 75 Schlittenhunde bis zum nächsten Jahr ausharren und damit die erste Überwinterung in der Antarktis überstehen sollten. Das Camp Riley genannte Lager (nach dem Geburtsnamen der Mutter Borchgrevinks) bestand aus einer fünf mal fünf Meter messenden Wohnhütte aus Holz, einem Lagerschuppen der gleichen Größe und einem als Wetter-Observatorium fungierenden 200 Meter entfernten Zelt. Die beiden Holzgebäude waren in Norwegen vorfabriziert worden.

Während der von Mitte Mai bis Ende Juli anhaltenden Polarnacht erkrankte der Biologe Hanson schwer an einer Mangelkrankheit, vermutlich Skorbut. Obwohl er sich vorübergehend wieder erholte, starb Hanson am 14. Oktober 1899 an einem Darmverschluss. Borchgrevink unternahm mehrere Erkundungsfahrten mit dem Hundeschlitten in die nähere Umgebung. Durch die widrigen Wetterbedingungen und die einseitige Ernährung mit Robben- und Pinguinfleisch kam allerdings ein Großteil der Zugtiere um.

Im Januar 1900 kehrte die Southern Cross zurück, um die Männer nach geglückter Überwinterung wieder abzuholen. Die Überwinterung war nicht nur wegen Hansons Tod nicht ganz ohne Zwischenfälle abgelaufen, so brannte eine Hütte beinahe nieder und drei Männer entkamen nur knapp einer Kohlenmonxid-Vergiftung, während die übrigen abwesend waren. Auch die Schlittenmannschaften erlitten mehrere ernste Unfälle. Borchgrevink entschloss sich, nicht sofort zurückzukehren, sondern wollte vom Schiff zum weiter südlich gelegenen Ross-Schelfeis gebracht werden und einen Vorstoß in Richtung Südpol unternehmen. Der Herzog von York hatte für dieses Unternehmen einen Union Jack gestiftet. Von Savio und Colbeck begleitet, drang Borchgrevink bis zu einer bis zu diesem Zeitpunkt nie zuvor erreichten südlichen Breite von 78° 50’ vor und übertraf damit die Expedition von James Clark Ross um 72,5 Kilometer. Um nicht vom Schiff abgeschnitten zu werden, befahl er an diesem Punkt die Umkehr. Am 1. April wurde Bluff erreicht.

Folgen

Die Expedition erhielt nur wenig Aufmerksamkeit, auch da jetzt Scotts erste Expedition ins Licht der Öffentlichkeit rückte.

Zwölf Jahre später, 1912, wählte ein Teil der Terra-Nova-Expedition unter Robert Falcon Scott die Robertson-Bucht zu ihrem Ort für geologische Untersuchungen, allerdings hielt die Hütte dem Wind nicht stand.

Die zurückgelassenen Ausrüstungsgegenstände des Camps Riley sind noch erhalten und stehen unter dem Schutz des neuseeländischen Antarktis-Forschungsprogramms.

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