Speedport

Speedport
Speedport W 701V, Speedport 300 HS und Speedport OptoLAN Pack

Speedport ist die Bezeichnung für DSL-Zubehörprodukte der Deutschen Telekom (früher T-Home oder T-Com). Es handelt sich dabei um DSL-Modems, DSL-Router mit und ohne WLAN, WLAN-USB-Sticks und vereinzelt weitere Produkte wie Netzwerkkarten oder WLAN-Bridges. Alle Geräte sind OEM-Produkte, welche von anderen Herstellern für die Deutsche Telekom produziert werden.

Inhaltsverzeichnis

Modelle

Anhand der Modellbezeichnung können die Grundfunktionen des Geräts abgeleitet werden. Z.B. steht „W“ für WLAN und „V“ für Voice, das heißt, es kann mindestens ein Telefon angeschlossen werden um dann über die Festnetzleitung oder bei den Modellen W 503V/ 504V,W 701V/ W721V/ W722V/ W 723V über die DSL-Leitung VoIP zu telefonieren bzw den Speedport als Telefonanlage zu betreiben. Die Modellnummern 1xx sind Router-Zubehörgeräte wie z.B. WLAN-Empfänger, 2xx sind Modems, 3xx bis 9xx sind aufsteigend benannt einfache Router bis All-in-One-Geräte mit großem Funktionsumfang. Die Speedport-Reihe 9xx ermöglichen zusätzlich den Anschluss von ISDN-Telefonen. Die Zahl an der zweiten Stelle steht für den unterstützten Leitungstyp: x0x für ADSL-Modelle, x2x für ADSL/VDSL-Modelle (Ausnahme wegen des „Pionierstatus“: 300 HS). Die letzte Zahl gibt die Generation an (höher gleich jünger).

Alle Modems und Router (alle hier aufgeführten Router haben ein eingebautes Modem) beherrschen den ADSL2+-Standard (500er und 501er erst nach Firmwareupdate). Soweit nicht anders angegeben können alle VoIP-fähigen Router an einem NTBA angeschlossen werden und verfügen über zwei getrennt konfigurierbare Ports zum Anschluss für analoge Telefone, über die dann über VoIP, ISDN oder analoge Leitung telefoniert werden kann – einfache Telefonanlagenfunktionen wie Anruflisten oder internes Telefonieren können mit den meisten Geräten genutzt werden. Folgende Speedport-Geräte wurden bisher produziert:

Modell Art Hersteller T-VoIP
T
Speedport OptoLAN Pack POF/LAN-Konverter Infineon
T
Speedport Powerline 100 Duo Powerline Adapter mit bis zu 200 Mbit/s LEA
T
Speedport 100 Panel Weiße Kunststoffschiene zur gemeinsamen Befestigung von W 700V und 300HS, wurde nur bei Entertain-Paketen in der Anfangszeit mitgeliefert
T
Speedport 100 PCI PCI-Netzwerkkarte mit Realtek-Chipsatz
T
Speedport W 100 Stick WLAN-USB-Stick (802.11g)
T
Speedport W 100 Card WLAN-PCMCIA-Karte (802.11g)
T
Speedport W 100 Repeater WLAN-Repeater (802.11n, 2,4 GHz), Einrichtung ausschließlich über WPS
T
Speedport W 100 XR Multifunktionsgerät (Repeater, Accesspoint, WLAN-Client) Accton/Arcadyan
T
Speedport W 100 Bridge WLAN-Bridge (802.11a) Ruckus Wireless
T
Speedport W 101 Bridge WLAN-Bridge (802.11a) mit integriertem Accesspoint (802.11b,g,n) und 2 LAN-Ports - zur Verwendung mit WPS-fähigem Router AVM
T
Speedport W 102 Bridge (Duo) WLAN-Bridge (5 GHz ähnlich 802.11a+802.11n) bestehend aus zentralem Transceiver (Access Point) und mindestens einem dezentralen Transceiver (Client) mit jeweils 2 LAN-Ports. Access Point und Client sind als Speedport W 102 Bridge Duo oder nur als zusätzlicher Client mit der Bezeichnung Speedport W 102 Bridge lieferbar. Ayecom Technology
T
Speedport W 101 Stick WLAN-USB-Stick (802.11g) mit WPS Zyxel
T
Speedport W 102 Stick WLAN-USB-Stick (802.11n) mit WPS
T
Speedport 200 DSL-Modem Hitachi
T
Speedport 201 DSL-Modem Tecom
T
Speedport 221 VDSL2-Modem Sphairon
T
Speedport 300 DSL-Router mit 4 LAN-Ports Hitachi nein
T
Speedport 300HS VDSL2-Modem (wie 221, ohne Weiteres allerdings nur als externes Zubehör für die Modelle W 700V, W 701V und W 900V zu verwenden, da LAN-Schnittstelle nur per VLAN mit der ID7(ID7+ID8) angesprochen werden kann) Sphairon
T
Speedport W 303V WLAN-Router (802.11n, nur 2,4 GHz) mit VoIP-Funktion (zwei nicht getrennt konfigurierbare analoge Ports) Arcadyan (Typ A), Hitachi (Typ B) nein
T
Speedport 400P VPN-Router mit 4 LAN-Ports
T
Speedport 500V DSL-Router mit VoIP-Funktion (zwei nicht getrennt konfigurierbare analoge Ports, nicht ISDN-fähig) Hitachi nein
T
Speedport W 500 WLAN-Router (802.11g) Siemens/Arcadyan nein
T
Speedport W 500V WLAN-Router (802.11g) mit VoIP-Funktion (ein analoger Port, nicht ISDN-fähig) Hitachi nein
T
Speedport W 501V WLAN-Router (802.11g) mit VoIP-Funktion (nicht ISDN-fähig) AVM nein
T
Speedport W 502V WLAN-Router (802.11g) mit VoIP-Funktion Arcadyan nein
T
Speedport W 503V WLAN-Router (802.11n) mit 4 LAN-Ports und VoIP-Funktion AVM (Typ A), Arcadyan (Typ C) ja
T
Speedport W 504V WLAN-Router (802.11n) mit 4 LAN-Ports, VoIP-Funktion, USB-Anschluss (2.0) und DECT-Basisstation Arcadyan ja
T
Speedport W 700V WLAN-Router (802.11g) mit 4 LAN-Ports und VoIP-Funktion Siemens/Arcadyan nein
T
Speedport W 701V WLAN-Router (802.11g) mit 4 LAN-Ports und VoIP-Funktion AVM ja
T
Speedport W 720V WLAN-Router (802.11g) mit 4 LAN-Ports, VoIP-Funktion mit 3 analogen Ports und VDSL2-fähigem Modem. Arcadyan nein
T
Speedport W 721V WLAN-Router (802.11g) mit 4 LAN-Ports, VoIP-Funktion und VDSL2-fähigem Modem AVM ja
T
Speedport W 722V WLAN-Router (802.11n) mit 4 LAN-Ports, VoIP-Funktion, USB-Anschluss (2.0), WPS und VDSL2-fähigem Modem AVM (Typ A), Arcadyan (Typ B) ja
T
Speedport W 723V WLAN-Router (802.11n mit 2,4 GHz und 5 GHz) mit 4 LAN-Ports und VDSL-fähigem Modem, VoIP-Funktion, USB-Anschluss (2.0), DECT-Basisstation, WPS, UPnP-AV Huawei (Typ A), Arcadyan (Typ B) ja
T
Speedport W 900V WLAN-Router (802.11g) mit 4 LAN-Ports, VoIP-Funktion, USB-Anschluss (1.1), DECT-Basisstation und Internem S0-Bus AVM ja
T
Speedport W 920V WLAN-Router (802.11n) mit 4 LAN-Ports, VoIP-Funktion, USB-Anschluss (2.0), DECT-Basisstation (CAT-iq 1.0), Internem S0-Bus und VDSL2-fähigem Modem AVM ja
T
Speedport W 921V WLAN-Router (802.11n mit 2,4 GHz und 5 GHz) mit 4 Gigabit LAN-Ports, VoIP-Funktion, 2 USB-Anschlüssen (2.0), DECT-Basisstation (CAT-iq 2.0), Internem S0-Bus und VDSL2-fähigem Modem, UPnP/DLNA Arcadyan ja

Legende:

Marke bei Markteinführung:   T-Com   ,   T-Home   ,    T    , fett: aktuelle Modelle

Speedphone

Das Speedphone 300 ist ein DECT-Telefon mit Ladeschale, welches an Speedport-Router mit integrierter DECT-Basisstation angemeldet wird und für die Telefonie über die analoge Leitung, ISDN oder VoIP genutzt werden kann. Hergestellt wird es von der AVM GmbH – es ist weitgehend baugleich mit dem FRITZ!Fon C3.

Das Speedphone 700 (Vertrieb ab Dezember 2011) [1] ist ein zertifiziertes CAT-iq 2.0 DECT-Telefon mit Ladeschale, welches an Speedport-Router mit integrierter DECT-Basisstation oder anderen passenden DECT-Basisstationen angemeldet wird und für die Telefonie über die analoge Leitung, ISDN oder VoIP genutzt werden kann. Das Speedphone 700 kommt im "Smartphone-Look" und lässt sich über einen Touchscreen bedienen. Parallel zum Speedphone 700 werden auch das Speedphone 500 und Speedphone 100 angeboten werden.

Congstar

Während die Angebote unter der Marke T-Home das Premium-Segment ansprechen, offeriert die Deutsche Telekom zusätzlich Internettarife im Rahmen des konzerneigenen No frills-Ablegers Congstar.

Als Hardware kommen bewährte Geräte der Speedport-Serie zum Einsatz, wobei das Gehäuse, das Web-Interface und das Handbuch im Congstar-eigenen Design „schwarz mit vielen bunten Farben“ gehalten sind.

Im Einzelnen handelt es sich dabei um folgende Geräte:

Modell Typ Speedport-Äquivalent Zeitraum der Aktualität
congstar DSL Box Zwei DSL-Modem Speedport 200
congstar DSL Box WLAN-Router Speedport W 701V Juli 2007 bis Februar 2009
congstar komplett Box WLAN-Router Speedport W 503V (Typ A) seit Februar 2009

Speedport HSPA und Speedport LTE

Zur Markteinführung des Double-Play-Angebotes Call & Surf via Funk über den neuen Mobilfunkstandard LTE im Jahr 2011 brachte die Deutsche Telekom den Speedport LTE auf den Markt, einen b/g-WLAN-Router mit 4 LAN-Ports und SIM-Kartenslot für die Einwahl in das LTE-Netz. Dabei handelt es sich um das auf die Telekom gebrandete aber optisch identische Modell B390s-2 des chinesischen Herstellers Huawei. Dieser Router wird baugleich z.B. auch bei O2 eingesetzt. Für Gebiete ohne LTE- und ADSL-Versorgung gibt es das Modell Speedport HSPA (Huawei B970b), welches das UMTS-Netz verwendet.

Trivia

  • Speedport ist die Zusammenfassung und Fortführung der älteren Baureihen Teledat (Router ohne WLAN, DSL- und Analogmodems) und Sinus 154, 111, 130 (WLAN-Router und -Empfänger).
  • Was Design und Funktionsumfang betrifft, ist der Speedport W 500 der einzige in der alten Sinus-Bauweise.
  • Bis Mitte 2008 waren alle Produkte mit T-Com gelabelt, alle nachfolgenden mit dem aus dem Entertain-Bereich stammenden T-Home. Einige Geräte waren über den Markenwechsel hinaus im Portfolio, weshalb es die Speedport 200, W 502V, W 700V, W 701V und W 900V mit den Schriftzügen T-Com und T-Home gibt. Aktuellere Firmwareversionen erhielten das Router-Webinterface mit neuem, schwarzem T-Home Design.
  • Die Modelle W 700V und W 701V existierten parallel, ohne sich in Funktionsumfang und Ausstattung nennenswert zu unterscheiden. Das hat für die Telekom firmenpolitische Gründe, um bei diesen Volumenmodellen nicht von einem einzigen Hersteller abhängig zu sein.
  • Aus dem o.g. Grund werden aktuelle „Schwestermodelle“ ggf. nach Typen unterschieden, haben aber die gleiche Modellbezeichnung. Es gibt nicht immer alle Typen im freien Handel. So z. B. existierte der W 502V Typ B nur als Vorserienmodell.
  • Der W 720V ist eine Besonderheit: Während der parallel erhältliche W 721V mit dem W 700V/W 701V weitgehend baugleich war, war der W 720V erheblich größer, hatte als einziger Speedport-Router drei analoge Ports und wurde nur in einer sehr geringen Stückzahl produziert.
  • Anhand der Seriennummern kann der Hersteller leicht ermittelt werden:
    • Arcadyan: reines Zahlenformat, 6- oder 7-stellig – 123456 oder 1234567
    • AVM: gleiches Schema wie bei der FRITZ!Box – X245.105.00.252.487
    • Hitachi: Eine Zahl 6 oder 7, gefolgt von einem Buchstaben (meistens J) oder nur der Buchstabe und weitere Zahlen – 6J123456 oder J1442344
  • Lediglich die Eumex 300 IP und die Eumex 800 V bieten drei oder mehr analoge Ports, gelten aufgrund ihres Funktionsumfangs und der Produktplatzierung aber als VoIP-Telefonanlage mit dafür benötigtem DSL-Modem und LAN-Routerfunktionen.
  • Mit Telekom Entertain können nur die Modelle W 503V, W 504V, W 7xxV und W 9xxV genutzt werden. Bei den Modellen W 700V, W 701V und W 900V ist zu beachten, dass der dafür benötigte Media-Receiver nur an den LAN-Ports 3 und 4 betrieben werden kann, da nur diese das für den Multicast-TV-Stream benötigte QoS unterstützen. Diese Modelle können auch an einem VDSL-Anschluss betrieben werden, wenn an ihren LAN-1-Port das Erweiterungsmodem Speedport 300 HS angeschlossen und am Router auf der Rück- bzw. Unterseite das interne Modem mittels mechanischem Schalter abgeschaltet wird.
  • Da die Hersteller nicht nur die Telekom beliefern, existieren diverse baugleiche Versionen zu den Speedport-Modellen. So z. B. der bei Lidl angebotene Targa WR500 VoIP (Speedport W 500V), der Siemens Gigaset Optical LAN Adapter Duo (Speedport OptoLAN Pack) oder der Siemens Gigaset WLAN Repeater 108 (Speedport W 100 XR)[2] und (mit anderem Gehäuse) der SMC Wireless Ethernet Bridge SMCWEBT-G (Speedport W 100 XR). [3]

Modifikationen bei AVM-Produkten

Alle von AVM hergestellten Speedports sind Derivate der Fritzbox-Modelle 7170, 7270 und 7390, mit hinzugefügten oder entfernten Funktionen [4]. Daher kann bei einigen Modellen unter Zuhilfenahme von speed2fritz oder freetz eine Fritzbox-Firmware an Stelle der originalen T-Home/T-Com-Firmware installiert werden.[5] Eine Besonderheit stellt der Speedport W 920V dar. Da dieser bis auf das Gehäuse nahezu baugleich mit der FRITZ!Box Fon WLAN 7570 vDSL ist, lässt sich auf einfachem Weg per FTP oder mit Hilfsmitteln, die FTP benutzen die originale Firmware von AVM aufspielen. Derzeit gibt es eine deutsche Version oder eine internationale Version der 7570-Firmware die einfach geflasht werden kann. Beim Flashen mit einer 7570-Firmware gehen außer der Telekom-spezifischen Funktion "Easy Support", mit der der Technische Service der Telekom auf den Router zugreifen, ihn auslesen oder updaten kann, keine Leistungsmerkmale verloren. Stattdessen werden zahlreiche Komfortfunktionen hinzugefügt, die nur an einer echten FRITZ!Box zu finden sind, wie z.B. interner Faxempfang, Unterstützung für SIP-Telefone und Kompatibilität zu Standards außerhalb Deutschlands.

Hilfsmittel für das Modifizieren

  • ncFTP oder ähnliche Tools sind dafür brauchbar, aber etwas umständlich, Anleitung [6] aus dem IP-Phone-Forum unbedingt notwendig.
  • Total Commander etwas einfacher, aber auch hier ist die Anleitung [7] aus dem IP-Phone-Forum unbedingt notwendig.
  • ruKernelTool[8] von Rainer Ullrich bietet ein Hilfsmittel an, das unter andern auch den FTP-Upload vereinfacht. Rainer Ullrich hat eigene und Erfahrungen aus dem IP-Phone-Forum gesammelt und stellt eine ausführliche Dokumentation bereit, die auch eine Liste für Firmware-Downloadadressen beinhaltet.
  • FTP-Uploader[9] ein in Deutsch oder Englisch bedienbares einfaches Hilfsmittel fürs Flashen mit integrierter Hilfe. Freie unter GPL veröffentliche Software mit Quellcode.

Modifikationen bei Speedports, die keine AVM-OEM-Produkte sind

Für Speedport W 500V und Targa WR500 VoIP: Eine freie, alternative Firmware mit erweitertem Funktionsumfang (u. a. SSH- und VPN-Support, Linux-basiert) gibt es für beide Router als Sourceforge-Projekt namens bitswitcher [10].

Stromverbrauch

Mit zunehmender Datenrate hat auch der Stromverbrauch der WLAN-Router zugenommen und liegt im Bereich von 10 Watt permanenter Leistungsaufnahme. Einige Modelle wie Speedport W 504V verfügen über die Option einer Zeitschaltuhr mit der WLAN abgeschaltet werden kann wenn es nicht benötigt wird, z.B. nachts. Das erhöht die Sicherheit und senkt etwas den Stromverbrauch.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Datenblatt zum Speedphone 700
  2. Gigaset WLAN Repeater 108
  3. Wireless Ethernet Bridge SMCWEBT-G
  4. Referenz aller Telekom-Derivate der FRITZ!Box
  5. Speed2fritz
  6. Anleitung aus dem IP-Phone-Forum - Flashen mit ncFTP
  7. Anleitung aus dem IP-Phone-Forum - Flashen mit Total Commander
  8. Weblink zu ruKernelTool
  9. IP-Phone-Forum-Beitrag zu Firmware-Uploader
  10. Bitswitcher-Projekt

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