Speiseweizenkleie

Speiseweizenkleie
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Weizenkleie

Die Kleie (lat. clia) ist ein Nachprodukt beim Mahlen des Getreides. Es sind die Schalen der Getreidekörner.

Kleiekotzer“ aus dem 18. Jahrhundert - am Auslauf der Kleie aus dem Beutelkasten einer Mühle waren oft solche fratzenhaften Masken angebracht
Maske in der Bildererzählung Max und Moritz

Kleie wird vorwiegend als Futtermittel verwendet, im Rahmen der Vollwerternährung aber auch als Ballaststofflieferant zur menschlichen Ernährung empfohlen (etwa in Müsli oder in Knäckebrot). Sie fördert als Ballaststoff die Verdauung. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr muss dabei sichergestellt sein, da es sonst zu schwerwiegenden Verstopfungen kommen kann.

Zusammensetzung und Nährwert

Kleie besteht hauptsächlich aus Cellulose, Hemicellulose und Lignin.

Nährwert (Durchschnittswerte)

  • Eiweiß 12,3 %
  • verdaubare Kohlenhydrate 14,6 %
  • Fett 4,0 %
  • Ballaststoffe 53,6 %
  • 100 g Weizenkleie enthalten Mineralien in Prozent des Tagesbedarfs: Eisen 100 %, Magnesium 300 %, Kalium 80 %, Zink 90 %, Kupfer 55 %, Mangan 460 %, Selen 250 %; desgleichen Vitamine: Thiamin 40 %, Riboflavin 40 %, Niacin 110 %, Pantothensäure 50 %, Vitamin B6 110 %, Folsäure 25 %, Vitamin E (alpha-Tocopherol) 30 %.

Brennwert von 100 g Kleie: etwa 600 Kilojoule (~143 Kilokalorien)

Gesundheitliche Bedeutung

Neben Vitaminen und Mineralstoffen sind in den Randschichten des Getreides auch unerwünschte Inhaltsstoffe wie Abwehrstoffe gegen Fraßfeinde (etwa Phytin) und Verunreinigungen (etwa Pestizide, Schwermetalle und Schimmelpilzgifte) konzentriert. Phytin bindet im Darm Mineralstoffe und Vitamine und verhindert dadurch die Verwertung dieser Stoffe für die Ernährung.[1][2]

Die Vitamine B1 und B6 wurden zuerst aus Reiskleie isoliert. Der geschälte Reis wurde damals für das Auftreten der Beri-Beri-Erkrankung verantwortlich gemacht.

Ein Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln wirbt mit der Behauptung, dass in Indien ein Brei aus frischer Reiskleie als gängiges Heilmittel bei zahlreichen Erkrankungen galt.[3]

Die Ansicht, dass regelmäßiger Verzehr von Haferkleie den Cholesterinspiegel des Körpers senken kann, konnte eine amerikanische Meta-Analyse auf der Basis von 162 klinischen Einzelstudien nicht bestätigen.[4]

Quellen

  1. Sigel: Metal Ions in Biological Systems: Volume 15: Zinc and Its Role in Biology and Nutrition. ISBN 0-8247-7462-0, CRC Press, März 1983, S. 333
  2. Nährstoffbremse Phytin
  3. Reis, ein Wunder der Natur
  4. L. Brown et al.: Cholesterol-lowering effects of dietary fiber - A meta-analysis. American Journal of Clinical Nutrition 1999/69/S. 30

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