- Spervogel
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Spervogel („Sperling“, nach 1170?) gehört wie Herger (um 1170) und der junge Spervogel (um 1200 oder später) zu den hochmittelalterlichen, mittelhochdeutschen Sangspruchdichtern.
Ihm ordnen jedenfalls die Liederhandschriften des 13. und 14. Jahrhunderts die älteste Sangspruchdichtung zu, während die heutige Forschung Spervogel nur den mittleren Teil des in der Manessischen Liederhandschrift überlieferten Korpus zuweist. 23 gereimte Strophen, zumeist Einzelstrophen, im selben Ton, verwandt mit dem Ton Hergers, sowie die Melodie sind von Spervogel erhalten. Die Strophen enthalten allgemeine Lebensweisheiten und waren meist an eine adlige Zuhörerschaft gerichtet.
Wirkungsbereiche
Der Komponist Wendelin Weißheimer nahm Ende der 1860er Jahre auch Texte von Spervogel ("Tugend das schönste Kleid","Lebensregel", "Der Thor", "Die böse Zeit" und "Der gute Wirt") in seinem großen Liederzyklus "Deutsche Minnesänger" auf.
Literatur
- Horst Brunner: Geschichte der deutschen Literatur des Mittelalters im Überblick, (= Reclam Universal Bibliothek; Band 9485), Stuttgart 2003, ISBN 3-15-009485-2, Seite 131
- Wendelin Weißheimer: Erlebnisse mit Richard Wagner, Franz Liszt und vielen anderen Zeitgenossen, Stuttgart 1898
Weblinks
- Gustav Roethe: Sammelartikel Spervogel. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 35, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 139–144.
- Spervogel im Codex Manesse
- Spervogel (Bibliotheca Augustana)
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