Spezialschule mathematisch-naturwissenschaftlich-technischer Richtung

Spezialschule mathematisch-naturwissenschaftlich-technischer Richtung

Die Spezialschulen mathematisch-naturwissenschaftlich-technischer Richtung waren im Schulsystem der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) Schulen zur Förderung von besonders begabten Schülern auf den Gebieten Mathematik, Naturwissenschaften und Technik, die als einheitlicher Schultyp ab 1985/1986 aus verschiedenen Spezialschulen mit mathematischer, mathematisch-naturwissenschaftlicher oder technischer Ausrichtung hervorgingen.

Geschichte

Ab Mitte der 1960er Jahre waren in der DDR neben den Spezialklassen an Hochschulen der DDR einige Spezialschulen entstanden, so beispielsweise in Berlin, Dresden, Frankfurt (Oder), Jena, Riesa und Kleinmachnow. Diese Spezialschulen waren Erweiterte Oberschulen (EOS), die mit der neunten Klassenstufe begannen. Sie waren meist als Internatsschulen konzipiert, da sie Schüler aus einem größeren Umfeld aufnahmen. Zur Zulassung waren neben den Zeugnisnoten auch Aufnahmeprüfungen und -gespräche oder erfolgreiche Teilnahmen an Mathematikolympiaden und ähnlichen Leistungsvergleichen entscheidend.

Die Schüler an diesen Schulen erhielten erweiterten Unterricht in einigen Fächern, die Schulen hatten im Vergleich zu den allgemeinbildenden Polytechnischen Oberschule (POS) und den Erweiterten Oberschulen ohne fachspezifische Förderung häufig eine bessere technische und personelle Ausstattung. Der Abschluss erfolgte nach der zwölften Klasse mit dem Abitur. Die Schulen unterschieden sich hinsichtlich ihrer Profilierung, so gab es in Dresden beispielsweise eine Spezialschule mit elektrotechnischer Ausrichtung. Manche Schulen wie zum Beispiel die Goetheschule in Ilmenau enthielten nur einzelne speziell ausgerichtete Klassen.

Aufgrund eines Beschlusses des Volksbildungsministeriums[1] von 1979 kam es dann ab 1981, vor allem aber ab Mitte der 1980er Jahre zur Vereinheitlichung der verschiedenen Spezialschulen und noch bis 1989 zur Gründung neuer Spezialschulen mathematisch-naturwissenschaftlich-technischer Richtung. Die Umstrukturierung brachte einheitliche weitergehende Lehrpläne und einheitliche Prüfungsaufgaben zum Abitur mit sich.[2] Zur Zeit der politischen Wende gab es in der DDR 14 solcher Schulen.[3]

Die meisten der ehemaligen Spezialschulen bestehen weiterhin als Gymnasien mit entsprechendem Schwerpunkt im Bereich der Mathematik und Naturwissenschaften.

Einzelnachweise

  1. Entwicklungsgeschichte der Spezialklassen an der Goetheschule Ilmenau
  2. Geschichte der Heinrich-Hertz-Schule Berlin
  3. Physikalische Blätter der Humboldt-Universität zu Berlin 3/91

Weblinks


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