Carl-Zeiss-Gymnasium Jena

Carl-Zeiss-Gymnasium Jena
Carl-Zeiss-Gymnasium
Ansicht des Haupteingangs des Carl-Zeiss-Gymnasiums von der Bushaltestelle aus
Schulform Gymnasium
Gründung 1963
Ort Jena
Land Thüringen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 57′ 8,1″ N, 11° 36′ 33″ O50.95225555555611.609175Koordinaten: 50° 57′ 8,1″ N, 11° 36′ 33″ O
Schüler 600
Leitung Dr. Carsten Müller, Dr. Ute Bergner (Privates Internat, nicht zur Schule gehörig)
Website Homepage

Das Carl-Zeiss-Gymnasium Jena ist ein staatliches Gymnasium mit mathematischen, naturwissenschaftlichen und technischen Spezialklassen. Bevor das Gymnasium sich ausschließlich auf die Förderung mathematisch, naturwissenschaftlich und technisch interessierter und begabter Schüler konzentrierte, war es ein normales Gymnasium mit zusätzlichen Spezialklassen. Das Carl-Zeiss-Gymnasium ist seit dem Schuljahr 2008/2009 vollständig zu einem Gymnasium mit Spezialklassen geworden. Die Schule ist nach dem berühmten Optiker Carl Zeiss benannt und befindet sich im thüringischen Jena.

Inhaltsverzeichnis

Schulkonzept und Schulversuch

Ziel der Schule ist es, Begabungen frühzeitig zu erkennen und zu fördern. Das Einzugsgebiet der Schule umfasst den gesamten Ostthüringer Raum. Manchmal kommen Schüler auch aus anderen Teilen Thüringens und aus angrenzenden Bundesländern. Um begabte und interessierte Schüler zu fördern, stellt sich die Schule unter das Motto: Fördern durch Fordern. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es an der Schule Spezialklassen, die mit der 9. Klasse beginnen. Schüler, die nicht aus dem Jenaer Raum kommen, können erst ab der 9. Klasse die Schule in den Spezialklassen besuchen. Für sie existiert ein Internat. In den Spezialklassen findet ein vertiefter mathematischer, naturwissenschaftlicher und technischer Unterricht statt. Dies wird durch eine erhöhte Stundenzahl in den betreffenden Fächern (Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Informatik) und durch spezielle, in Thüringen sonst nicht unterrichtete Fächer erreicht (Technik), durch das Einteilen der Schüler in halbe Klassen sowie durch einen erhöhten Stoffumfang und das Anwenden von Methoden selbständigen Lernens und fortgeschrittener Arbeitsmethoden.[1] Für Schüler aus der Umgebung gibt es vorbereitende Spezialklassen schon ab der 5. Klasse. Wer auf die Spezialschule will, muss einen Aufnahmetest bestehen. Im Aufnahmetest für die 9. Klassen werden kognitive Fähigkeiten wie strukturiertes Lösen schwieriger Probleme, räumliches Vorstellungsvermögen, Abstraktionsfähigkeit und Konzentrationfähigkeit geprüft, genauso wie sprachliche Fähigkeiten und soziale Kompetenzen. Im Aufnahmetest ist auch ein Intelligenztest integriert, von dessen Ergebnis die Schüler allerdings nicht in Kenntnis gesetzt werden. Das Aufnahmeverfahren für die 9. Klassen hat im Laufe der Zeit einige Veränderungen durchlaufen. Momentan (2010) gibt es einen schriftlichen Teil und einen mündlichen Teil, die an zwei aufeinanderfolgenden Tagen stattfinden.[2] Der Aufnahmetest für die 5. Klassen der Spezialschule besteht aus einem Gespräch mit den Schülern in Anwesenheit der Eltern, das von erfahrenen Pädagogen der Schule durchgeführt wird. Allerdings müssen auch die Schüler, die in die 5. Klassen aufgenommen wurden, den Aufnahmetest für die 9. Klassen bestehen. Quereinstiege sind unter bestimmten Voraussetzungen möglich und kommen oft vor, weshalb sich die Zusammensetzung der Jahrgänge über die Zeit stark verändert. Für gewöhnlich kommt es beim Wechsel in die 9. Klassen zu einem starken Bruch, durch einige Abgänger und durch viele neue Schüler, die im Internat wohnen.

Um viele Schüler zu erreichen, gibt es Korrespondenzzirkel in naturwissenschaftlichen Fächern, Mathematik und Informatik für die Schüler der 5. bis 10. Klassen. Oft kommen Schüler aus Ostthüringen mit den Korrespondenzzirkeln in Kontakt, die erfolgreich in Schülerwettbewerben waren. Da es an fast allen thüringer Gymnasien Kontaktlehrer gibt[3], die versuchen, begabte Schüler dem Aufnahmeverfahren zuzuführen, ergibt das eine weitere Quelle von Schülern, die in die Spezialschule kommen. Des Weiteren genießt die Spezialschule im Raum Jena eine hohe Bekanntheit.

Der Schulversuch, der seit 1999 durchgeführt wird, hat die Aufgabe, die Begabungsförderung der 9. bis 12. Klassen durch Einbeziehung aller Unterrichtsfächer (nicht nur der naturwissenschaftlichen Fächer) sowie die Begabungsförderung in den Klassenstufen 5 bis 8 zu testen und zu dokumentieren. Die Einbeziehung aller Fächer führt dazu, dass ein viel breiteres Wissen und eine größere Menge von Methoden vermittelt werden, als dies an normalen Gymnasien üblich ist. Die Förderung von Schülern der Klassenstufen 5 bis 8 ist eine besondere Herausforderung aufgrund der noch nicht ausgebildeten Orientierung von Schülern in dieser Altersgruppe.[4][5]

Geschichte

Gründung

Die Spezialschule "Carl-Zeiss" entstand im Jahre 1963, als Reaktion auf den Fachkräftemangel in der DDR. Um diesen auszugleichen, beschloss die DDR-Führung, Spezialschulen mit mathematischer, naturwissenschaftlicher und technischer Ausrichtung zu gründen, die dem entgegenwirken sollten. Über sogenannte Kontaktlehrer in normalen Schulen wurde gezielt nach begabten Schülern Ausschau gehalten, die dann an die Spezialschule delegiert wurden. Nach der Wende 1990 wurde das "Carl-Zeiss-Gymnasium Jena" als Gymnasium mit mathematischen, naturwissenschaftlichen und technischen Spezialklassen gegründet, die aus der Spezialschule "Carl-Zeiss" und der Polytechnischen Oberschule "Clara Zetkin" hervorgingen. Dieser Schritt wurde notwendig, weil das westdeutsche Bildungssystem, das in Thüringen integriert wurde, keine reinen Spezialschulen kennt und somit die Vereinigung mit einem Normalgymnasium unabdingbar war. Die einzige Ausnahme bildet das Max-Steenbeck-Gymnasium, das auch nach der Wende als reines Spezialgymnasium bestehen blieb.

Nach 1990 gab es die Spezialklassen nur für Schüler ab der 9. Klasse. Im Rahmen des Schulversuches wurden vorbereitende Spezialklassen ab der 5. Klasse eingeführt. Ab dem Schuljahr 2008/2009 besitzt das Carl-Zeiss-Gymnasium wieder ausschließlich Spezialklassen.

Förderverein und Förderung der Schule

Es existiert ein Förderverein, der Förderverein "Spezialschule Carl Zeiss, Jena" e. V. Dieser hat zum Ziel durch Mithilfe des Lehrkörpers, der Eltern und Ehemaligen die Ausbildung zu verbessern und auch finanziell zu unterstützen. Dies geschieht zum Beispiel durch Kooperation mit STIFT und etwa Carl Zeiss Jena, von denen regelmäßig Spenden in 4- bis 5-stelliger Höhe kamen.

Der Verein vergibt jedes Jahr an einen Schüler des Abiturjahrangs zur Abiturfeier den Jahrespreis der Spezialschule.

Ausstattung

Nachdem das Gymnasium 2005 aus dem Schreckenbachweg in die Erich-Kuithan-Straße umgezogen war, wurde das gesamte Schulgebäude saniert und erhielt das heutige Erscheinungsbild. In den Jahren 2009 und 2010 wurden der Hof und der Sportplatz erneuert. In der Schule selbst sind durch Fliesenmuster und Schülerarbeiten viele mathematische Besonderheiten zu finden. Es werden Ergebnisse und besondere Schülerprojekte in einer Art Dauerausstellung an verschiedenen Stellen des Schulhauses präsentiert. Im Eingangsbereich bilden die Fliesen besondere Muster. Auf dem Schulhof steht der regelmäßige 17-eckige Tisch, mit Konstruktionsanleitung für ein regelmäßiges 17-Eck, an dessen Kanten die Jahrespreisträger mit Namensschildern verewigt wurden. Ab dem 18. Preisträger kommt ein weiterer Tisch mit 257 Ecken zum Einsatz. Mit der Umgestaltung des Schulhofes weist dieser auch neue Besonderheiten auf. Beispielsweise sind auf dem Boden Kegelschnitte gezeichnet.

Die Schule besitzt mehrere Informatikräume, die mit PCs ausgestattet sind. Des Weiteren kann bei Bedarf fast jeder der Räume mit einem Beamer ausgestattet werden, und mehr als die Hälfte der Räume besitzt einen fest installierten Beamer. Für Vorträge können Beamer und Notebooks ausgeliehen werden, wenn eine Präsentation mit diesen Mitteln gehalten werden muss. Auch die Chemie- und Physiklabore sind modernisiert. Es stehen genügend Geräte zur Verfügung, um Experimente in Einzelarbeit durchzuführen, sodass Leistungserhebungen im Rahmen von Experimenten stattfinden können. Die Ausstattung erlaubt es, dass die Schule von Zeit zu Zeit verschiedene Schülerwettbewerbe ausrichten kann. Die Räume der Schule werden regelmäßig auch von der Fachhochschule Jena sowie der Volkshochschule Jena genutzt.

Zukunft

Trotz geburtenschwacher Jahrgänge sind die Anmeldezahlen für die Aufnahmprüfungen sowohl in den 4. Klassen als auch in den 8. Klassen stabil und sogar leicht gestiegen. Durch die Abtrennung des Normalgymnasiums können die Klassenstärken auf einem kleinen Niveau gehalten werden, um die die Einzelförderung zu gewährleisten. Für die Zukunft ist aber nicht zu erwarten, dass sich die Anzahl der Abgänger erhöhen wird.

Regionalzentrum Ostthüringen

Das Regionalzentrum Ostthüringen ist das in die Spezialschule integrierte Zentrum zur Förderung von naturwissenschaftlich begabten und interessierten Schülern in Ostthüringen. Unter Schirmherrschaft des Regionalzentrums werden die Korrespondenzirkel organisiert und durchgeführt und findet der Schulversuch statt. Das Regionalzentrum hält den Kontakt zu den Kontaktlehrern an anderen Gymnasien und arbeitet an Projekten, um die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses in Ostthüringen auszubauen. Dazu wurden immer wieder Rahmenvereinbarungen mit dem Kultusministerium Thüringen, der Stadt Jena, der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Fachhochschule Jena geschlossen, in der sich die Parteien zu einem jährlichen Treffen zur Evaluierung des Standes und zu einer Dokumentation der Ergebnisse verpflichten.[6]

Werdegang

Schüler können schon ab der 5. Klasse in die vorbereitenden Spezialklassen aufgenommen werden, wenn sie den Aufnahmetest bestehen, der während der 4. Klasse stattfindet. Ab der 5. Klasse werden sie intensiv gefördert, was schon in den niedrigen Klassenstufen durch eine deutlich höhere Arbeitsbelastung und Stundenzahl gekennzeichnet ist. Da auch die Leistungsnachweise ein deutlich höheres Niveau aufweisen, verlassen einige Schüler im Laufe ihrer Schullaufbahn die Schule wieder. In der 8. Klasse findet der Aufnahmetest für alle Schüler für die Spezialklassen von Klassenstufe 9 bis 12 statt. Diesen müssen auch die Schüler bestehen, die schon an der Schule sind. In der 9. Klasse wechseln viele Schüler, die nicht aus Jena und Umgebung kommen, an die Schule und wohnen unter der Woche in einem Internat. Von den Schülern, die das Internat besuchen, verlassen erfahrungsgemäß prozentual weniger die Schule wieder als im Rest des Jahrgangs.

Unterrichtsgestaltung

Ab der 5. Klasse ist in allen Fächern das Niveau des Unterrichts deutlich erhöht, um den kognitiven Fähigkeiten der Schüler gerecht zu werden und keinen zu unterfordern. Das Schulprofil besteht dabei aus den Fächern Mathematik, Physik, Chemie, Biologie und Informatik. In diesen Fächern beginnt der Unterricht meist ein Jahr eher als in normalen Gymnasien. Zum Beispiel beginnt der Unterricht in Physik schon in der 6. Klasse, statt wie üblich in der 7. Klasse. Informatik gibt es ab der 7. Klasse. Außerdem werden diese Fächer mit einer Stunde zusätzlich unterrichtet. Dies ändert sich bis zum Erreichen des Kurssystems nicht.

Bis einschließlich zur 10. Klasse gibt es den sogenannten wahlweise obligatorischen Unterricht (woU), in dem sich die Schüler aussuchen können, in welchem der Fächer Mathematik, Physik, Chemie, Biologie und Informatik sie zwei Stunden zusätzlich pro Woche unterrichtet werden möchten. Dieser Unterricht dient der tiefgehenden Einführung in bestimmte Teilgebiete und der gezielten Vorbereitung auf Schülerwettbewerbe. Hier wird selbstständiges und kreatives Arbeiten an schwierigen und komplexen Problemen geübt und eine Vielzahl neuer Methoden erlernt und erprobt. Mit Einführung des neuen Schulprofils ist der Unterricht in vielen Fachbereichen deutlich kollaborativer ausgerichtet, als es an normalen Gymnasien der Fall ist. Das betrifft z.B. das synchrone Behandeln von bestimmten Themen, wie zum Beispiel den Nationalsozialismus in verschiedenen Fächern.

Ab dem Kurssystem geht der wahlweise obligatorische Unterricht in das Seminarfach über. In diesem Seminarfach müssen die Schüler an einem naturwissenschaftlichen Thema unter Leitung von externen Betreuern arbeiten. Die eineinhalbjährige Beschäftigung mit dem Thema soll in eine wissenschaftliche Arbeit münden, die von Schülern vor einer Kommission verteidigt wird. Das Ergebnis geht in die Abiturnote mit ein. Hierbei sind Gruppen von zwei bis drei Schülern üblich und Einzelarbeiten möglich, im Gegensatz zu Gruppen aus drei oder vier Schülern, die an normalen Gymnasien Pflicht sind.

Die Schüler konnten bis zur Oberstufenreform alle naturwissenschaftlichen Fächer im Kurssystem fortführen, wobei nicht alle in die Abiturnote eingebracht werden konnten. Im Regelfall mussten die Schüler 10 Grundkurse absolvieren, also ein bis zwei Grundkurse mehr als in normalen Gymnasien. Als erster Leistungskurs ist Mathematik vorgeschrieben, der zweite Leistungskurs musste eine Naturwissenschaft beziehungsweise Informatik sein. Zur Differenzierung der Schüler gibt es in jedem Jahr einen besonders intensiven Mathematik-Leistungskurs als sogenannten Spitzenkurs Mathematik. Manche Schüler wählen als fakultatives Grundfach "Englisch-Zusatz" mit dem Ziel, ein Cambridge Certificate in English zu erwerben und das Leistungskurs-Abitur in Englisch mitzuschreiben.[1]

Der allgemeine Unterrichtsanspruch ist, dass Lehrer den Unterricht möglichst flexibel gestalten und an die Schüler anpassen. Oftmals wird nicht mit Standardlehrbüchern unterrichtet, sondern mit Literatur, die direkt für das Studium geeignet ist. In vielen Fächern erhalten die Schüler die Möglichkeit, den Unterricht selbst mitzugestalten, wenn es die Zeit erlaubt und eine Ergänzung darstellt, was vor allem auf die Profilfächer zutrifft. Es kommt hin und wieder vor, dass Lehramtsstudenten Unterrichtsversuche zu einem ganz speziellen fortgeschrittenen Thema abhalten, die oftmals auch in der Freizeit durchgeführt werden.

Projekte im Rahmen des Schulprofils

In den neunten Klassen findet jedes Jahr eine Projektarbeit statt, in der die Arbeitszeit ein halbes Jahr beträgt und die Ergebnisse am Ende in einer Präsentation verteidigt werden. Die Projektarbeit steht unter einem vorgegebenen Oberthema, das von den Fachbereichen vorgegeben wird. Die Themen müssen einen Bezug zu dem Oberthema (z.B.: Farben) aufweisen. Dieses Projekt dient der Vorbereitung auf die Seminarfacharbeit.

Am Ende der neunten Klasse gibt es eine Biologie- und Geographie-Exkursion in Themen, die in beiden Fachbereiche speziell behandelt werden (z.B.: Böden). Während dieser Exkursion müssen die Schüler Vorträge halten. Am Ende müssen die Schüler ihre Lernergebnisse anhand von Aufgaben nachweisen.

In den zehnten Klassen findet ein Informatikprojekt statt. Die Schüler haben die Aufgabe, in Gruppen eine Software zu einem bestimmten Problem eines selbstgewählten Themas zu erstellen, zu dokumentieren und zu verteidigen. Dieses Projekt dient ebenfalls der Vorbereitung auf die Seminarfacharbeit. Das erste halbe Jahr, in dem algorithmische und programmiertechnische Grundlagen vermittelt werden, dient der Vorbereitung, das zweite halbe Jahr ist die Projektphase selbst. In den zwölften Klassen des Informatik-Grundkurses wird ebenfalls ein weiteres Projekt durchgeführt, jedoch ist die Arbeitszeit wesentlich geringer. In den zwölften Klassen des Informatik-Leistungskurses wird dann ein Projekt durchgeführt, das vom gesamten Kurs getragen wird, um eine Situation in der professionellen Softwareentwicklung zu simulieren.

In einigen Fächern der Oberstufe müssen Vorträge teilweise in Englisch gehalten werden. Das wichtigste Projekt in den letzten vier Jahren der Schullaufbahn ist die Seminarfacharbeit. Hier ist das Anforderungsniveau auch höher als an normalen Gymnasien. Ziel ist es, eine Arbeit einzureichen, die allen Standards einer wissenschaftlichen Arbeit genügt. Hierfür verbringen die Schüler eineinhalb Jahre an Instituten und beschäftigen sich mit wissenschaftlichen Fragestellungen. Die Seminarfacharbeiten sind oft so gut, dass viele von ihnen bei Jugend forscht eingereicht werden und viele davon auch in der Bundesrunde Preise gewinnen.

Nicht naturwissenschaftliche Projekte

Viele Projekte im nichtnaturwissenschaftlichen Bereich finden durch fachübergreifenden Unterricht statt. Das betrifft zum Beispiel das soziale Projekt in den sechsten Klassen, in denen sogenannte Softskills trainiert werden, die zum Beispiel auf die Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit abzielen (Kommunikationstheorie etc.). Viele Unterrichtsprojekte (z.B. zum Nationalsozialismus, DDR-Geschichte) werden durch Exkursionen und fachübergreifendes Unterrichten unterstützt, sodass in einem Block von vielen Fächern möglichst viele Facetten des Themenbereichs erörtert werden können. Dies erfordert innerhalb der Schule eine gute Absprache zwischen den verschiedenen Fachbereichen.

In regelmäßigem Turnus, derzeit alle 2 Jahre von zehnten und elften Klassen gemeinsam, findet ein einwöchiges Kulturpraktikum statt, in dem die Schüler zusammen mit verschiedenen Künstlern in verschiedenen Gruppen künstlerische Projekte gestalten. Gruppen sind zum Beispiel Pantomime, Tanzen, Musizieren etc. Die Ergebnisse werden am Ende der Woche in einer Präsentation den Eltern dargeboten.[7]

In den letzten zwei Wochen jedes Schuljahres führen die neunten Klassen traditionell ein zweiwöchiges Betriebspraktikum durch, das die Schüler anschließend während des Sommers kritisch auswerten sollen.[8]

Teilnahme und Erfolge an Schülerwettbewerben

Die Schüler des Carl-Zeiss-Gymnasiums sind aufgefordert, an Schülerwettbewerben unterschiedlichster Art teilzunehmen. Dabei sind der Anzahl der Teilnahmen auch Grenzen gesetzt, somit soll einer Überbelastung entgegengewirkt werden. Viele Schüler vertreten die Schule auf Bundesebene und gar auf internationaler Ebene erfolgreich. Wettbewerbe sind:

Der Erfolg der Schule (welcher auch bei anderen Spezialschulen nachweisbar ist), liegt an der Leistungsbereitschaft und Leistungsstärke der Schüler. Ein wichtiger Aspekt ist allerdings, dass in vielen Fächern Arbeitsgruppen installiert sind, die die Schüler in ihrer Freizeit (oft noch vor dem regulären Unterrichtsbeginn) - auch unter Mithilfe ehemaliger Teilnehmer solcher Wettbewerbe - auf diese Wettbewerbe vorbereiten und somit Themen behandeln, die weit über den Schulstoff hinausgehen.

Spezielle Abschlüsse

Neben dem normalen Abitur schreiben die Schüler des Carl-Zeiss-Gymnasiums ein Spezialabitur. Da in der Oberstufe in den Leistungskursen viel Zusatzstoff unterrichtet wird, welcher im normalen Zentralabitur keine Rolle spielt, wird eine Zusatzprüfung nötig. Die Zusatzprüfungen unterscheiden sich erheblich vom normalen Abitur, da alle Aufgaben den Charakter von Wettbewerbsaufgaben besitzen und somit deutlich schwieriger sind. Die Prüfungen sind darauf ausgelegt, dass keiner der Spezialschüler alle Aufgaben vollständig löst. Die Schüler bekommen so neben ihrem Abiturzeugnis noch Urkunden über ihr Spezialabitur. Des Weiteren ist es möglich, ein Cambridge Certificate zu erwerben, da die Vorbereitung und Testprüfungen von der Schule angeboten werden und auch, in Kooperation mit der Volkshochschule in Jena, mit am Carl-Zeiss-Gymnasium durchgeführt werden. Außerdem erhalten die Schüler einen Bescheid über die im Unterricht zusätzlich vermittelten Inhalte und ihre Wettbewerbsleistungen von der Schule, der daher sinnvoll ist, da die Schüler durchaus schlechte Noten erhalten für Leistungen die an anderen Gymnasien exzellent bewertet werden würden.

Anforderung an Lehrer

Vor allem für die Lehrer der Profilfächer der Schule steht weniger die Aufbereitung des Unterrichtsgegenstandes im Vordergrund, sondern die gezielte Anpassung der Unterrichtsgeschwindigkeit an die Leistungsfähigkeit des Kurses. Diese kann je nach Fach innerhalb des Kurses sehr inhomogen sein, was für Lehrer eine besondere Herausforderung darstellt. Viele Lehrer geben auch an, dass es hin und wieder passiert, dass Schüler unerwartet gute Leistungen bringen und die Leistung des Lehrers in den Schatten stellen.

Einige Lehrer pflegen zu vielen Schülern ein gutes Verhältnis und sind oft Ansprechpartner für weiterführende fachliche Fragen. Es wird erwartet, dass die Lehrer der Schule regelmäßig Veranstaltungen und Unterrichtsprojekte organisieren sowie sich auch außerhalb des Unterrichtes für die Schule einsetzen.

Reputation

Das Gymnasium ist vor allem wegen der Erfolge der Schüler in Schülerwettbewerben bekannt. Vielen der Schüler fällt durch die intensive Ausbildung der Einstieg in das Studium deutlich leichter. Außerdem ist die Schule in den wissenschaftlichen Einrichtungen, die in der Nähe liegen, sehr bekannt, da Schüler immer wieder an wichtigen wissenschaftlichen Projekten mitarbeiten und sehr gute Ergebnisse erzielen.

1987 war Jena Ausrichter der 18. Internationalen Physikolympiade. Diese wurde auch von der Spezialschule mitausgerichtet. Das Carl-Zeiss-Gymnasium ist regelmäßig bundesweit die Schule mit den meisten Einsendungen zum Bundeswettbewerb Informatik und wird daher immer wieder als BWINF Schule ausgezeichnet[9].

Lage und weiterführende Bildungsmöglichkeiten

Die Schule liegt im Norden Jenas im Stadtteil Löbstedt, in der Nähe eines sich derzeit in der Entwicklung befindlichen Wohngebietes. Wichtige Standortfaktoren für die Schule sind unter anderem die Nähe zur Friedrich-Schiller-Universität Jena, der Fachhochschule Jena, sowie zum Beutenbergcampus[10] und der Vielzahl ansässiger mittelständischer Technologieunternehmen.

Weiterführende Links

Einzelnachweise

  1. a b http://psb1.inqbus.de/hosts/carl-zeiss-gym-jena/spezi/schulprofil/schulkonzept
  2. http://psb1.inqbus.de/hosts/carl-zeiss-gym-jena/spezi/aufnahme/aufnahme-klasse-9/termine
  3. T. Noack, Ein Bericht der außerschulischen und innerschulischen Förderung mathematisch - naturwissenschaftlich - technisch begabter Schüler, S. 15ff, http://www.regionalzentrumostthueringen.de/veroeffentlichung.pdf
  4. Nach http://www.cz.j.th.schule.de/neueseite/schulversuch_start.html
  5. Siehe http://www.cz.j.th.schule.de/neueseite/ziele_inhalte.html
  6. Nach http://psb1.inqbus.de/hosts/carl-zeiss-gym-jena/spezi/praktische-informationen/material/rahmenvereinbarung
  7. Siehe http://psb1.inqbus.de/hosts/carl-zeiss-gym-jena/spezi/kultur-am-czg/kupra-2009
  8. http://psb1.inqbus.de/hosts/carl-zeiss-gym-jena/spezi/fachbereiche/gewi/wirtschaft-und-recht/betriebspraktikum
  9. Nach http://psb1.inqbus.de/hosts/carl-zeiss-gym-jena/spezi/fachbereiche/matnat/informatik/aktuelles/carl-zeiss-gymnasium-jena-wird-wiederholt-mit-dem-schulpreis-des-bundeswettbewerbs-informatik-ausgezeichnet/
  10. http://www.beutenberg.de/

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