Deutsche Mathematik-Olympiade

Deutsche Mathematik-Olympiade

Die Deutsche Mathematik-Olympiade (kurz DeMO, offiziell nur als Mathematik-Olympiade bezeichnet) ist ein bundesweit durchgeführter Schülerwettbewerb in Deutschland im Fach Mathematik.

Inhaltsverzeichnis

Ablauf

Die Mathematik-Olympiade gliedert sich in Schul-, Regional-, Landes- und Bundesrunde. Veranstaltet wird sie vom 1994 in Rostock gegründeten Mathematik-Olympiaden e.V. Die Mathematik-Olympiaden stehen unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.

Die Schul-, Regional- und Landesrunde

Die Organisation der ersten drei Runden ist den einzelnen Landesbeauftragten überlassen. In jeder Runde werden, nach Klassenstufen getrennt, Aufgaben aus verschiedenen Bereichen der Mathematik bearbeitet, deren Niveau von Runde zu Runde steigt. Jeweils die Besten qualifizieren sich für die nächste Runde. An der Schulrunde nehmen jährlich weit über 100.000 Schüler teil.

Seit der 45. Olympiade im Schuljahr 2005/06 werden in den ersten drei Runden auch Aufgaben für die Klassenstufen 3 und 4 gestellt.

Einige Bundesländer wählen ihre Teilnehmer über andere Wettbewerbe aus, zum Beispiel über den Bundeswettbewerb Mathematik, oder wie in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz teilweise über einen eigenen Landeswettbewerb.

Die Bundesrunde

Jedes Bundesland entsendet eine Delegation von Schüler/innen, die sich in den ersten drei Runden bewährt und sich damit für die Bundesrunde qualifiziert haben. Die Delegationsgröße errechnet sich aus Landesgröße und den Ergebnissen bei den Bundesrunden der Vorjahre. Insgesamt beträgt die Teilnehmerzahl ca. 180. Die Bundesrunde ist dabei seit 1993/94 für Schüler/innen ab der 8. Klasse ausgerichtet, im Ausnahmefall können aber schon Jüngere als sogenannte Frühstarter daran teilnehmen.

Auf die jungen Mathematiker warten zwei viereinhalbstündige Klausuren, welche je 3 anspruchsvolle Aufgaben enthalten. Zur Lösung der Aufgaben sind Kreativität und Einfallsreichtum erforderlich, vom benötigten mathematischen Handwerkszeug her orientieren sie sich am Unterrichtsstoff. Nach Abschluss der Klausuren werden die Schülerlösungen korrigiert und bewertet. Die Maximalpunktzahl beträgt 40 Punkte. Ungefähr 40 % der Teilnehmer erhalten einen Preis, wobei das Verhältnis zwischen erstem, zweitem und drittem Preis 1:2:3 beträgt. Wer nur knapp einen Preis verfehlt hat, erhält eine Anerkennung. Darüber hinaus haben Verfasser besonders eleganter Lösungen die Chance auf einen Sonderpreis. Die Preisträger qualifizieren sich außerdem für die Auswahlklausuren zur Internationalen Mathematik-Olympiade.

Geschichte

Die erste Mathematik-Olympiade in der DDR fand 1961/62 statt. Seitdem gab es dort ab der 5. Klassenstufe Schul- und Kreisolympiaden, ab der 7. Klassenstufe Bezirksolympiaden und ab der 10. Klassenstufe DDR-Olympiaden, an der aber auch sogenannte Frühstarter aus tieferen Klassenstufen teilnahmen. Der DDR-Ausscheid fand zunächst in der Woche vor Ostern jeden Jahres in der Jugendhochschule „Wilhelm Pieck“ bei Berlin, später im Mai in Erfurt statt. Für die Schüler der 1. bis 4. Klassen gab es vorbereitend die einstufige von der ABC-Zeitung veranstaltete sogenannte ABC-Olympiade. Auf allen Ebenen gab es zur Unterstützung begabter Schüler Mathematikzirkel. Ein hoher Anteil der Teilnehmer der DDR-Olympiaden kam von den mathematisch ausgerichteten Spezialschulen und Spezialklassen an Universitäten oder Hochschulen[1].

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands entwickelte sich die Mathematikolympiade schnell zu einem bundesweiten Schülerwettbewerb, seit 1996 nehmen alle 16 Bundesländer an der Bundesrunde teil.

Im Mai 2010 fand die Bundesrunde in Göttingen (Niedersachsen) statt, 2011 lud Rheinland-Pfalz nach Trier ein. Im Jahr darauf wird Hessen Gastgeber der Bunderunde in Frankfurt sein und damit den Kreis der Bundesländer, die bereits eine Bundesrunde ausgerichtet haben, schließen.

Die Austragungsorte der Bundesrunde seit 1991:

geplant:

Einzelnachweise

  1. Engel, Wolfgang: Entdeckung und Förderung mathematischer Begabungen in der DDR. Zentralblatt für Didaktik der Mathematik Nr. 1 (1990), S. 23-34

Weblinks


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