- Spitzberg (Tübingen)
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Spitzberg Blick von Wurmlinger Kapelle auf Wurmlinger Berg zum Spitzberg
Höhe 474,4 m ü. NN Lage Baden-Württemberg, Deutschland Geographische Lage 48° 30′ 37″ N, 9° 0′ 43″ O48.5102777777789.0119444444445474.4Koordinaten: 48° 30′ 37″ N, 9° 0′ 43″ O Der Spitzberg (auch Hirschauer Berg genannt) ist ein 474,4 m ü. NN[1] hoher und insbesondere in seinen Hochlagen stark bewaldeter Keuper-Höhenrücken am Rand des Neckartals bei Tübingen in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Der Spitzberg ist dem bergigen Waldgebiet Schönbuch wenige Kilometer südlich vorgelagert und erstreckt sich in West-Ost-Richtung zwischen dem Rottenburger Stadtteil Wurmlingen und der Universitätsstadt Tübingen. Er ist 3,5 km lang und 1,5 km breit. An seiner Südwestflanke liegt der Tübinger Stadtteil Hirschau, so dass der Spitzberg dessen Hausberg ist.
Nördlich vorbei am Spitzberg fließt im Übergangstal zum Schönbuch in West-Ost-Richtung der westliche Neckar-Zufluss Ammer. An der Südflanke des Bergs entspringt der Tiefenbach, einem 1,5 km langen, linksseitigen Neckar-Zufluss.
Geologie
Der oberflächennahe geologische Untergrund wird von den Tonsteinen des Gipskeupers, der Unteren und Oberen Bunten Mergel sowie den Sandsteinpaketen des Stubensandsteins gebildet. Der Spitzberg ist oben abgeflacht. Sein Plateau ist eine Schichtfläche, die vom Stubensandstein gebildet wird. Auf ihr ist ein Verwitterungsrest der Tonsteine des Knollenmergels übrig geblieben. Die über Knollenmergel entwickelten Tonböden sorgen vielfach für Staunässe.
Die südexponierten Hangbereiche fallen steil zum Neckartal ab. Die Keuperschichten tauchen dort unter die alluvialen Flussschotter und Auenlehme des Neckars ab. Die Nordhänge zum Ammertal hin fallen flacher ein. Insbesondere von Süden her greifen mehrere Klingen in den morphologisch harten Stubensandstein ein. Sie entwässern in den Tiefenbach.
Weinbau
Der Spitzberg ist auf Grund der Steilheit seiner Hänge und der Kargheit der über Gipskeuper und Stubensandstein entwickelten Böden mit Wald bestockt. Die sonneneinstrahlungsbedingt wärmebegünstigten Südhänge wurden jedoch lange Zeit von den Tübinger Weingärtnern − den sogenannten Gôgen − als Weinberge genutzt, fielen allerdings seit Ende des 19. Jahrhunderts fast vollständig brach. Geblieben sind zahlreiche Hangterrassen und Staffeltreppen, Obstbäume, die in ehemaligen Weinbergsparzellen gepflanzt wurden, sowie alte Wengerter-Hütten, die schon von weitem sichtbar sind.
Naturschutz
Aufgrund seiner Artenvorkommen war der Spitzberg bereits früh ein wichtiges Exkursionsgebiet für die in Tübingen ansässigen Botaniker. Er gehört zu den floristisch, aber auch faunistisch am besten untersuchten Gebieten in Baden-Württemberg. Allein über 1200 Farn- und Gefäßpflanzensippen wurden dort seit Beginn seiner floristischen Erforschung nachgewiesen. Auch verschiedene Pflanzengesellschaften wurden erstmals am Tübinger Spitzberg beschrieben. Zudem sind bereits über 1300 Käferarten vom Spitzberg bekannt. Der Spitzberg ist Landschaftsschutzgebiet. Speziell die Südhänge des Spitzbergs sind auf Grund ihrer Artenvielfalt seit mehr als 20 Jahren als Naturschutzgebiet Hirschauer Berg unter Schutz gestellt. Um die Verbuschung und Wiederbewaldung der seltenen Pflanzenstandorte zu verhindern werden nach Maßgabe eines Pflegeplans Pflegemaßnahmen durchgeführt. Die Mahd erfolgt unter der Regie der Oberen Naturschutzbehörde beim Regierungspräsidium Tübingen.
Freizeit
Auch als Naherholungsgebiet spielt der Spitzberg eine Rolle. Der auf dem Plateau entlang führende Weg, sogenannter Kapellenweg, wird von Spaziergängern, Wanderern, Joggern und Radfahrern genutzt. Ein beliebtes Ausflugsziel ist die auf dem Wurmlinger Berg (475 m ü. NN[1]) westlich des Spitzbergs stehende Wurmlinger Kapelle. Bei Schwärzloch und auf der Sonnhalde im Osten des Spitzberg befinden sich zwei gern besuchte Ausflugslokale. Vom Taubenloch bei Hirschau ergeben sich schöne Ausblicke auf das Neckartal und die nähere Umgebung.
Am Fuß des Spitzbergs befand sich von 1907 bis 1919 der privat betriebene Tiergarten Tübingen.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b Kartendienste des BfN
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